Pony reagiert extrem aggressiv auf Pferde?
Hallo zusammen,
ich habe kürzlich ein Pony gekauft und stehe jetzt vor einem großen Problem. Mein Pony reagiert extrem aggressiv auf andere Pferde.Wenn ich es auf die Weide neben andere Pferde stelle, rennt es den ganzen Tag den Zaun hoch und runter und versucht, die anderen Pferde anzugreifen. Und ja mit den ganzen Tag meine ich auch den ganzen Tag, er rennt bis er tot umfällt total geschwitzt und kann sich kaum noch auf den Beinen halten... Wir haben versucht, sie zusammenzustellen, aber das ist total schiefgelaufen, weil dieses kleine Pony mit vollem Tempo auf die anderen Pferde zurennt, sie rammt und wirklich aggressiv zubeißt. Er ist zwar nicht gerade groß aber es ist trotzdem nicht ungefährlich. Zu seiner Vorgeschichte weiß ich leider nicht viel ich hab ihn aus schlechter Haltung übernommen.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, was man tun kann? Ich möchte das Pony ja nicht wieder abgeben... Ich bin für jede Hilfe dankbar!
Wallach? Wenn ja, wie lange schon? Hormontest bei der AKU dabei?
Er ist schon lange wallach aber wurde spät gelegt also er ist vom Verhalten her sehr hengstig
5 Antworten
überlass das eingliedern dem stallbesitzer.
generell wirst du mit einem derart nicht sozialisierten tier aus jedem stall mit offen- oder weidehaltung recht schnell rausfliegen.
manche pferde stellt man eben doch besser in eine box und grast sie an der hand.
sozialisierung lässt sich auch nicht mehr nachholen. jedenfalls nicht von jemandem, der nicht jahrzehnte erfahrung mit sowas hat.
ich hatte auch so eins - mit andern ausreiten ging, aber es frei näher als 100 meter an ein anderes pferd ranlassen ging eben nicht.
ich würde mir für das tier mal vorsorglich eine alleinhaltegenehmigung holen und es dann mal die nächsten zwei jahre erst mal auf dem hof ankommen lassen.
das pony ist völlig überfordert und du drangsalierst es zusätzlich mit deiner ungeduld.
das könnte auch so ein fall sein, wo man es beim ersten mal mit andern zusammenlassen mit einer halben dosis standsedierung probieren könnte. da musst du auch keine sorge haben, dass ein guter tierarzt komisch wird, wenn du nach sowas fragst.
lass ausserdem mal blut abnehmen, schilddrüse, testosteron und adrenalin abklären.
und dann - geduld und warten und das pony mal ein halbes jahr möglichst aus solchen gruppenstresssituationen heraushalten. es genügt, ihn so ab april in die gruppe einzugliedern, wenn er seine umgebung kennt und mit dem ganzen neuen zuhause vertraut ist.
habe ich schon erwähnt, dass es bei manchen pferden bis zu drei jahren dauert, bis sie sich eingewöhnt haben?
Lass seine Hormone testen. Könnte ein Hinweis auf inkomplette Kastration sein. Dann nutzt alles Training und behutsames Vergesellschaften nichts.
Und bevor man an den Manieren anfangen kann zu arbeiten, muss man eben wissen, ob es körperliche Ursachen gibt.
Eine inkomplette Kastration kann man nicht durch Abtasten oder dergleichen untersuchen. Wenn er also kein hochauflösendes Ultraschallgerät benutzt hat, war die Untersuchung zwar nett, aber nutzlos.
Du braucht dafür einen Bluttest der die Hormone anzeigt.
Und wenn du so gut mit diesem Arzt bekannt ist und der das Tier schon seit Jahre kennt... warum ist dann so wenig von der Vorgeschichte des Tieres bekannt? Das ergibt jetzt nicht direkt Sinn.
Das pony ist 10 Jahre alt, er hat ihn vor ca 4 Jahren im zirkus gelegt, der Tierarzt hat das Pony auch nicht jeden Tag besucht und geguckt was der so macht... und woher soll er denn wissen was davor war? Tierärzte sind keine hellseher. Er hat ihm definitiv alles entfernt was da entfernt werden muss.
Schon allein wenn man das Tier mal behandelt hat, kennt man die Besitzer und hat gesehen wie es gehalten wurde
Und nein, man kann erst sagen, dass alles was weg sollte tatsächlich weg ist, wenn der Bluttest gemacht wurde. Aber ja, der kostet echtes Geld...
Anzunehmenderweise hat das Pferd nicht die beste Sozialkompetenz mit auf den Weg bekommen.
Ich kenne leider einige Pferde, die sich entweder vor Panik vor der Herde verkriechen, total überfordert mit Artgenossen sind, oder aggro werden. Die leben meist mit einigen Abstand von einer Herde in Sicht- und Rufweite, aber eben alleine.
Ich würde das über "gemeinsames Fressen" versuchen. Separier die Pferde so gut es geht, aber lass sie nahe beieinander fressen.
Schüssel mit Mash oder so etwas, was wirklich lecker ist, jeder kriegt seine Portion und dann kann das Pony lernen, man kann in Ruhe neben den anderen stehen. Wichtig ist: GETRENNT von einander füttern und auch das Aggro-Pony muss fressen^^
Du kannst den Stresspegel beim Pony auch senken, in dem du zB Hopfen, Melisse oder Baldrian mit ins Futter gibst, eventuell entspannt es das Tier ja ein bisschen zusätzlich.
Wird das Pony ruhiger, wenn du mit ihm von der Herde weg gehst?
Versuche ihn, Zaun an Zaun, erst mit vieeeel Distanz, mit jeder Mahlzeit näher, an die anderen Pferde ran zu "füttern".
Wenn du merkst, er frisst, zb super gern Mash oder was anderes seeehr leckeres, ruhig immer näher, Zaun an Zaun, probiert es ohne Zaun und mit Futter.
Gemeinsam Fressen verbindet.
Wenn das nichts hilft, solltest du über eine Abgabe nachdenken.
Wer sind die anderen Pferde? Stuten dabei? Es ist nicht das erste Pony, dass schlechte Erfahrungen mit größeren Artgenossen gemacht hat, kann also daran liegen, viel eher aber der Verdacht, dass es um Stuten/Dominanz den anderen ggü geht.
Hormontest kannst du machen, bringt dir aber nur was, wenn du bereit bist ggf das nicht grad kleine Riskio einer Nach-OP einzugehen, die in solchem Fall dann idR in der Klinik unter Vollnarkose durchgeführt werden muss, weil kein so einfacher Eingriff - oder eine 1-2j. "Impfung" = chem. Kastration. Sonst kannst du dir das auch sparen, dann weißt du es halt schwarz auf weiß - ändert ja aber nichts dran, dass du ohnehin was unternehmen musst. So ein Pferd wird niemals stressfrei in einer größeren bzw. gemischten Herde stehen können. Selbst, wenn der die anderen nicht mehr in Stücke reißen will, wird er sicher immer versuchen zu dominieren.
Wenn es dir nicht möglich ist, ihn artgerecht zu halten - was in seinem Fall heißt, kleine Wallachherde, nicht mehr als 4 Pferde, mit anderen Ponys oder kleineren Pferden ohne die anderen dabei, die ihn stressen - dann solltest du wirklich überlegen, ihm einen besseren Platz zu suchen. Lieben heißt auch Loslassen.
Handelt es sich um eine gemischte Gruppe? Wenn Ja, würde ich das dem Pferd gar nicht erst antun und ihn in eine Männer-WG stellen. Meistens sind diese Wallache dann sozialverträglicher.
Wenn es eine reine Wallachgruppe sein sollte: Wie ist denn die Integration abgelaufen?
Ansonsten kann ich mir auch vorstellen, dass das Pony in seinem bisherigen Leben wenig Sozialkontakte haben durfte und deshalb heillos überfordert ist. Da hilft dann nur eine langsame Eingewöhnung. Erst mit einem weiteren Artgenossen, dann mit zwei, dann drei usw. bis er irgendwann mit dem Rest der Gruppe zusammen gestellt werden kann.
Ich kenne den Tierarzt gut der ihn vor ein Paar Jahren gelegt hat er hat ihn auch schon untersucht. Er ist kerngesund, alles wie es sein soll.