Pony für 430 Euro kaufen?
Ahoi,
Meine Frau hat sich in den Kopf gesetzt, ein Pony zu kaufen - wir leben recht weit draußen auf dem Land, aber ehrlich gesagt halte ich das trotzdem für keine gute Idee. Mir kommt auch etwas spanisch vor, dass das Tier nur knapp über 400 Euro kosten soll - hat sie auf einer Seite gefunden. Wie rede ich ihr das aus?
15 Antworten
Das redest du ihr am besten aus, indem du ihr klar machst, wie viel Verantwortung so ein Pony bedeutet.
Mit dem Kauf allein ist es nicht getan. Das Pony muss untergebracht werden und es kostet nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch Geld.
Kosten für: Versicherung, Unterbringung, Futter, Schmied (auch wenn es keine Hufeisen hat, müssen die Hufe regelmäßig bearbeitet werden), Impfungen, Tierarzt, Ausstattung...
Und sie muss damit rechnen, dass ein nicht ausgebildetes Pony nicht zu handeln ist, weil es nichts gelernt hat. So ein Mini-Tierchen kann dann zum Riesen-Problem werden, wenn es sich nicht halftern und führen lässt, austritt oder wegläuft und weder Schmied noch Tierarzt an sich heran lässt.
Sie braucht wenn dann zwei Ponys denn in Einzelhaltung (wäre in Österreich verboten) werden sie psychisch krank. Wie viel Fläche habt ihr denn zur Verfügung und wie sieht der Stall aus? Auch in Deutschland gibt es Gesetze die einzuhalten sind (auch wenn sie bei weitem nicht so streng sind wie in Österreich).
Wenn sie wirklich ein Pony so billig erwerben möchte, soll sie sich alle Papiere geben lassen und schriftlich festhalten, dass es bei Übergabe gesund ist und bei Mängeln der Verkäufer haftet!
Mir kann man auch nichts ausreden, daher versuch es gar nicht erst. Wenn sie auch nur halb so stur ist wie ich, wird das nichts! Schau nur, dass alle Gesetze eingehalten werden, sonst nimmt das Vet Amt ganz schnell die Ponys mit.
Es gibt aber auch sehr viel Blödsinn wie z.B. das Farbratten eine Heuraufe mit Heu haben MÜSSEN (dabei schadet denen der Staub aus dem Heu und sie bekommen Lungenprobleme). :/
Das ist viel zu wenig! So ein Tier bekommt man eigentlich nicht unter 700/1000€. Wahrscheinlich kosten sie deutlich mehr.
Nicht, wenn das Pony nichts kann und wenn jemand es schnell loswerden möchte/muss.
Ja, gut. Man bekommt ja auch Welpen vom Vermehrer für 200€. Aber das ist keine Investition, die man machen sollte. Ein Pony sollte man (wie alle Tiere) niemals online kaufen. IMMER nur mit persönlichen Kontakt, Tier und Haltung VORHER persönlich begutachten, Papiere und medizinische Unterlagen einsehen.
Bei dem Preis ist das Tierchen vermutlich uralt.
Ansonsten sollte man schon ab 1000€ aufwärts ansetzen.
Kommt natürlich drauf an , ob es nur den Hof bevölkern, oder auch geritten werden soll. Dann ist für Deine Frau ein Pony eher das falsche Tier.
Für 4000-5000 € kann man schon en halbwegs passables Freizeitpferd kriegen.
Das sollte man aber nur zusammen mit einem Fachmann kaufen.
Und die Nachfolgekosten sind so oer so weitaus höher als die Anschaffungskosten.
Für 500€ kriegt man ein mindestens 20jähriges Pony, welches man das Gnadenbrot fressen lassen kann und damit hat es sich. Kosten verursacht es natürlich trotzdem.
Macht nichts. Ich weiß nicht, wie es vor Corona war, aber seit dem Virus und den vielen Lockdowns sind Pferde, Hunde, Katzen und wahrscheinlich auch viele weitere Tiere um ein vielfaches teurer geworden. Die Leute hatten Zeit und da haben sie sich eben Tiere angeschafft...
Ich habe einige meiner Tiere für einen symbolischen Euro gekauft - der Preis sagt erstmal nichts darüber, ob das eine gute Idee ist oder nicht. In jedem Fall muss man sich das Tier anschauen, im Zweifel mit professioneller Hilfe, und selbst entscheiden, ob das, was man da vor sich sieht zu einem passt. Dann lässt man einen Tierarzt drauf schauen und entscheidet dann, ob diese Anschaffung auch sinnvoll ist, oder ob man dann nicht lieber allen Beteiligten Zeit und Nerven spart, direkt 20.000 EUR an den Doktor überweist und das Pferd vor Ort einschläfern lässt.
Nein mal im Ernst, der Aufhänger sollte hier nicht der Preis sein. Viel wichtiger ist:
- Habt ihr die nötige Erfahrung für diese Anschaffung? Ja, ein Pony ist nur ein kleines Pferd, aber das hießt nicht, dass man damit auch nur die „kleine Verantwortung“ kauft. Nur weil einen ein Tier nicht um zwei Köpfe überragt ist es nicht zwingend anfängertauglich.
- Habt ihr die Zeit euch um dieses Tier zu kümmern? Auch noch in 5, 10 oder 15 Jahren (je nachdem wie alt das Pony ist)? Pferde und Ponys können ohne Probleme 20, oder 30 Jahre alt werden. Und sie sind für ihr gesamtes Leben von menschlicher Fürsorge abhängig. Das heißt nicht, dass man jeden Tag reiten muss (!), aber man kann das Tier eben auch nicht einfach mal ein paar Tage irgendwo abstellen und sich selbst überlassen. Egal ob man in den Urlaub fährt oder ins Krankenhaus. Das Pony muss trotzdem versorgt werden.
- Habt ihr die finanziellen Mittel um jeden Monat mehrere Hundert Euro für das Tier auszugeben? Auch langfristig? Unterbringung, Futter, Tierarzt, Schmied, Versicherungen, Ausrüstung…selbst wenn ihr ein Wunder-Pony erwischt, das nie krank ist, problemlos barhuf geht, keinerlei Macken und Probleme mitbringt, gehen da ohne Probleme Summen drauf, die über dem eigentlichen Kaufpreis liegen.
- Habt ihr einen Stellplatz? Abhängig davon wo ihr wohnt ist diese Frage leicht geklärt, aber es gibt durchaus auch Regionen in Deutschland, wo man für einen Stellplatz auf eine Warteliste muss. Sie sollte das Tier in keinem Fall kaufen bevor die Unterbringung nicht sicher geregelt ist. WICHTIG: „Wir haben einen Garten“ ist keine Form der Unterbringung. Nur weil irgendwo Rasen und ein Zaun sind heißt das noch nicht, dass man dort ein einzelnes (!) Pony halten kann.
Wenn die Antwort auf nur eine dieser Fragen NEIN ist, ist eine Krise vorprogrammiert. Und das ist weder für deine Frau schön, noch für das Pony.
Leider, um euer meinem Eindruck nach viel konkreteren Tierschutzgesetze und Vorgaben beneide ich euch echt.
Hier heißt es nur lapidar "angemessen" aber nicht, WAS genau dieses angemessen bedeuten soll...