Politik und Medien sprechen gerne von Wohlstand. Lebt Ihr im Wohlstand? Glaubt Ihr, dass Wohlstand für ALLE (in Deutschland zumindest) möglich ist?

Die Frage ist, wie man Wohlstand definiert und welchen Maßstab man anlegt.Global gesehen lebt hierzulande auch ein Bürgergeldempfänger geradezu im Luxus: Wohnung bezahlt, ärztliche Versorgung über Krankenversicherung gesichert und für Essen gibt es Geld und die Tafel.

Aus der deutschen Durchschnittsperspektive ist die Notwendigkeit, die Tafel in Anspruch zu nehmen, kein Wohlstand mehr, sondern ein Zeichen für Armut.

Für mich persönlich ist, im deutschen Maßstab gesehen, Wohlstand, wenn ich mein Miete und andere Fixkosten zahlen kann, beim Essen nicht auf jeden Cent schauen muss, hin und wieder im Restaurant essen gehen kann, Geld für kleinere Reisen und Urlaube habe, aber vor allem: am Monatsende etwas Geld übrig habe und entsprechend einen Puffer für Notfälle oder auch Preissteigerungen.

Die Inflation z. B. merk ich natürlich auch im Geldbeutel, aber sie hat für mich (noch) keine existentiellen Auswirkungen. Leider geht es vielen Leuten in Deutschland da anders, v. a. denen, die vorher schon knapp dran waren.

Eine gewisse finanzielle Freiheit bzw. finanziellen Spielraum, das ist für mich Wohlstand.

Wohlstand kommt meiner Ansicht gleich nach der Befriedigung der Grundbedürfnisse.

Auch ist Wohlstand für mich ein Wohlfühlen da, wo ich stehe.

Wohlstand ist Mangel an Mangel und definiert jeder für sich selbst.

Im Wohlstand kann schnell mal Wohlergehen untergehen.

Auch ein z.B. reines Gewissen kann einen gewissen Wohlstand darstellen, nicht nur Materielles.

Und sicherlich gibt es einige, die samt all ihrem Wohlstand hungrig geblieben sind.

Luxus finde ich übertriebenen und ekelerregenden Wohlstand.

Der Wohlstand des eigenen Geistes ist wohl am wichtigsten und entscheidendsten.

Ja, das ginge.
Nicht nur für Deutschland.
Genug Lebensmittel und Geld wäre ja weltweit grundsätzlich da, aber solange Wenige und Reiche davon überzeugt sind, alles horten zu müssen, klappt es natürlich nicht mit dem Teilen.

„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“

―Mahatma Gandhi

Allein deshalb, weil "Wohlstand" nicht eindeutig und unmissverständlich definiert ist.

Im Vergleich zur Mehrheit der Weltbevölkerung leben auch Bürgergeldempfänger im "Wohlstand", wenn man das mal definiert als Zugang zu moderner medizinisichen Versorgung, zu sauberem Trinkwasser, einem Dach über dem Kopf, kein Hunger, Schulbildung. Zugang zum Internet, und vieles mehr was selbstverständlich FÜR UNS ist.

Und viele können sich auch Luxus leisten: Urlaubsreisen, eigenes Auto, gut Essen gehen, Sneaker für 200 Euro, Champus oder Tickets für Rammstein. Oder Gucci Täschchen. Wie sonst soll man Wohlstand definieren ?

Ich lebe im Wohlstand, weil ich eine Wohnung habe, Trinkwasser aus dem Hahn kommt, mir beim Einkauf alle Lebensmittel leisten kann, die ich mag und mir sogar noch das ein oder andere Hobby leisten kann.

Verhungern muss hier in Deutschland sicherlich niemand. Aber das, was in hier als Wohlstand gilt, ist nur für diejenigen erreichbar, die etwas dafür tun (können) oder erben.