Öffentlicher Rundfunk hat zu viel Geld?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Ja 65%
Nein 35%

4 Antworten

Nein

Ob der ör Rundfunk zu viel oder zu wenig Geld hat, haben wir hier nicht zu entscheiden. Dafür gibt es ein kompliziertes, vom BVerfG abgesegnetes Verfahren, bei dem zuerst die Anstalten ausführlich darlegen müssen, welchen Bedarf sie für ihre Programme haben und ob der Bedarf mit den vorhandenen Mitteln gedeckt werden kann oder nicht. Diese Bedarfsanmeldungen gehen dann an die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der ör Rundfunkanstalten, kurz KEF. Die KEF wird von den Ländern mit unabhängigen Sachverständigen besetzt, die z. B. auch von den Rechnungshöfen stammen. Die Länder haben dabei mit Sicherheit kein Interesse, da Leute hinzuschicken, die für eine Erhöhung sind.

Die KEF prüft diese Anmeldungen und macht dann den Ministerpräsidenten einen Vorschlag für eine Herabsetzung oder Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Dabei muss die KEF z. B. einerseits die Inflation berücksichtigen, andererseits aber auch auch auf Sparsamkeit dringen. Bisher wurden die Anforderungen der Anstalten immer deutlich gekürzt. Nach der Einführung des Rundfunkbeitrags wurde der Rundfunkbeitrag darauf auch herabgesetzt. Der Vorschlag der KEF ist, soweit er sozial verträglich ist, allerdings für die Politik verbindlich.

Alle anderen Forderungen sind leider einfach Populismus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nein

Das Problem ist: Die privaten Radio- und TV-Sender generieren ihre Einnahmen über Werbung oder Abo (Netflix, Prime usw.). Dort geht es drum, möglichst viele Kunden zu gewinnen. Also zeigen diese Sender genau das, was die Mehrheit der Menschen sehen möchte.

Und das sind nun einmal zu 99% Unterhaltungsendungen, Shows, Serien, usw.

Nun denke ich beispielsweise mal an meine Großmutter mit ihren 87 Jahren. Die findet weder an "DSDS" Gefallen noch an "Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" und erst recht nicht an amerikanischen Actionserien oder -filmen. Die möchte lieber den ZDF-Sommergarten gucken, die Schlagerparade oder was auch immer. Das würde nur auf den privaten Programmen niemals laufen, weil eben die "Fans" dieses Programms deutlich weniger sind als die "Fans" von DSDS und damit wirtschaftlich keine Rolle spielen für die privaten Sende.

Genauso wie Reportagen, Dokumentationen oder Kulturprogramm. Kein privater Sender würde ein klassisches Konzert oder eine gut recherchierte Doku ausstrahlen - denn die Produktion solchen hochwertigen Programms kostet viel Geld und ist eher für einzelne Menschen denn die große Masse interessant.

Kurz: Die öffentlich-rechtlichen Sender haben auch einen Bildungsauftrag, den sie mit der Produktion und Sendung solcher "Minderheitenprogramme" erfüllen.

Ganz ehrlich: Ich schaue zu 99% amerikanische Serien und Filme auf DMAX, Nitro oder Pro7 - oder eben bei Netflix & Co.

Dennoch sehe ich schon auch die Notwendigkeit des öffentlichen TV- und Rundfunks. Und tatsächlich schaue ich mir auch gerne mal eine der wirklich gut gemachten Reportagen der Dritten Programme an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.A. Media & Communication Management / Mediengestalter

Der Vergleich hinkt.

Netflix kann sich darauf beschränken, Filme und Serien anzubieten bzw. zu produzieren, die ein breites Publikum erreichen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat dagegen einen Grundversorgungsauftrag, der z. B. auch lokalen und regionalen Journalismus in Radio und Fernsehen, kulturelle Angebote, Bildungsprogramme usw. umfasst. Damit lässt sich kaum Geld verdienen, dennoch sind solche Angebote wichtig.

Natürlich kann man über den Umfang dieser Angebote und die dafür erforderlichen finanziellen Mittel diskutieren, aber dann bitte auf einer sachlichen Basis und nicht mit einem derart unpassenden Vergleich.

Ja

Hat er, absolut.

Entweder gegen Zwangsgebüren, oder folgende Regeln:

  • Das Volk bestimmt über die Zusammenmsetzung der Aufsichtsräte
  • Das Volk bestimmt über die Programmpunkte
  • Das ganze Programm ist demokratisch, d.h. das Volk kann jederzeit mitbestimmt, was gehälter angeht, ebenso aber auch Fokus der Betrachtung.
  • Es gibt gewisse Grundregeln, also z.B. werden Grundwahreiten gelehrt, so dass jeder mithilfe der Programme sein Abi nacholen könnte
  • Neben dem Aufsichtsrat, gibt es einen Bürgerat. Dort werden die gleiche Anzahl an Mitgliedern zufällig gewählt, wie sie auch im Aufsichtsrat erhalten sind. Dieser Bürgerrat hatt ein Veto-recht, ebenso kann er Vorschläge abgeben. Die Bürger werden zufällig aus der Gesellschaft ausgewählt, dabei achtet der algorytmus drauf, dass die Aufteilung was ethnie, Geschlecht u.s.w. der Bevölkerung entspricht.
  • Es gibt einen Kanal der ganz der Politik gehört, die dürfen sich dort austoben, jedoch wird es immer sehr klar gekennzeichnet wer dann dort wieviel Einfluss hat.
  • Ein Kanal gilt dann rein Nachrichten, geleitet durch den Aufsichrat und kontrolliert durch den Burgerrat.
  • Der Auffsichtsrat darf nicht aus Politikern oder politiknahen Organisationen bestehen. Politiker haben ihren eigenen Kanal, also einen! (eben der, der schon genannt wurde.) Einen einzigen, dazu von mir aus ein Youtube und ein Radiokanal und da muss dann die Zusammensetzung dem Bundestag entsprechen, ebenso hat auch hier der Bürgerrat ein Vetorecht, umgekehrt aber nicht.
  • Es gibt Kernpunkte, Nachrichten, Bildung, Dokumentationen, Wissen. Also ja, so etwas wie Arte geht klar, Nachrichten auch, Dokus auch und so etwas wie diese Telekoleg sachen. Das wars. Keine Schows, kein Sport, keine Serien, nix
  • Wenn man eigene Formate im Sinne der Unterhaltung abalten will, dann nur, wenn dem zugestimmt wird. Dabei muss klar kommuniziert werden, wieviele Kosten das bedeuten würde. Stimm die Merheit zu, geht das klar.

Ja nun... aber ich denke kaum, dass man sich auf so etwas einlassen würde... warum den wohl?