5 Antworten

Ja

Das erste Beispiel in dem Artikel ist bezeichnend für die Tendenz des Artikels. Es soll damit unterstellt werden, dass Linda Zervakis für den ör Rundfunk arbeitet und trotzdem Staatsknete genommen hat. Sie arbeitet aber schon seit April 2021 nicht mehr für den NDR, sondern für den Privatsender Pro7.

Man könnte nun sagen, alle Journalisten müssten so unabhängig sein, dass sie nicht für den Staat arbeiten dürfen, weil das zumindest einen Anschein von Staatsabhängigkeit erzeugt. Das nur von den Journalisten der ör Rundfunkanstalten zu fordern, finde ich scheinheilig und parteiisch. Möchte der Focus womöglich für seine Journalisten mehr Jobs bei der Regierung? Denn irgendwer muss den Job ja machen.

Im Übrigen heißt es nicht, dass Journalisten ihre Unabhängigkeit aufgeben, wenn sie mal einen einzelnen Job bei der Regierung annehmen. Schließlich sind ganz viele der bei den ör Rundfunkanstalten beschäftigten Journalisten dort nicht fest angestellt. Sie müssen ihre Brötchen dort verdienen, wo sie einen Job angeboten bekommen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich habe mir die Mühe gemacht, diesen Artikel mal zu lesen und finde, dass da was aus dem Kontext gerissen wird - leider wie so oft. Diese Honorare beziehen sich nicht notwendigerweise auf Presseartikel oder Fotos, sondern auf Dienstleistungen wie Moderationen an Veranstaltungen, Interviews und ggf. Zweitverwertungen.

Zweitverwertungen sind Publikationen, die schon zuvor woanders erschienen sind oder wo nicht der Bund der ursprüngliche Auftraggeber war, sondern etwa die Zeitung, für die der Journalist XYZ schreibt oder der Fernseh- bzw. Radiosender, für den Journalist ABC unterwegs ist. Wenn der Bund Interesse hat, fragt er an und man wird sich einig oder nicht ---------> ich habe für diverse Veröffentlichungen (ich arbeite bei einer Zeitung) über die Jahre auch schon Anfragen anderer Medien und Kanäle erhalten, die dafür auch gezahlt hätten - allerdings habe ich so was immer abgelehnt und die Texte und Fotos, wenn überhaupt, nur honorarfrei rausgegeben - mehrmals auch der CDU für Mitgliedermagazine und Ähnliches und diversen Abgeordneten. Einer hat mir immer Geld geboten, das ich jedes Mal aufs Neue abgelehnt habe. Ein Kollege von mir hat mal von einem Fernsehsender und einem großen Nachrichtenmagazin (das war zur Flüchtlingskrise 2015/16) Post bekommen und auch abgelehnt, obwohl ordentlich was rüber gekommen wäre.

Es kann durchaus sein, dass da auch kleinste Zeilen- und Bildhonorare auftauchen - es muss nicht immer diese 32.000-Euro-Sache von jenem Scholz-Interview sein. Ebenso dürften da genügend Freie Journalisten zu finden sein, die drauf angewiesen sind, ihre Artikel und Bilder zu verkaufen - und das war schon immer so, dass sie auch den Bund bedient haben; Hauptsache, der Rubel rollt und der Bund zahlt mit Sicherheit nicht schlecht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich finde den Bericht effekthascherisch und polemisch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nein

solches läuft immer darauf hinaus, dass jede Berichterstattung mit dem Grad unglaubwürdiger wird als die Größe der staatlichen Futterkrippe zunimmt

ist bei den Wissenschaftlern genauso

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leider hat diese Mentalität bei uns Überhand genommen

Nein

Definitiv nein! Das zeigt aber, dass dieser ÖR, für den wir diese Zwangsabgabe zahlen gar nicht mal so unabhängig ist. Ein weiterer Grund für die Abschaffung des Rundfunkbeitrages.

Gruß NicoFFFan

Nein

zumindenst nicht wenn man an den angeblichen zweck glaubt. wenn man jedoch weiß dass die öffentlich rechtlichen meinungsmache sind dann weis man auch warum die journalisten für die regierung arbeiten