Motorschaden bei 16 Jahre altem Auto - "darf" man da enttäuscht sein?
Guten Abend,
ein Bekannter von mir hatte letztens einen kapitalen Motorschaden an seinem 16 Jahre alten Mercedes W204 bei knappen 200.000 Kilometern.
Er ist "sehr enttäuscht und wütend" und begründet das auch damit, dass der Jahreswagen 2010 immerhin 25.000 Euro gekostet habe und es ein Mercedes sei, der müsse schließlich was aushalten. Er schimpft auch auf Mercedes als Marke, nie wieder werde er so etwas kaufen.
Ist das gerechtfertigt oder überzogen?
Ich bin der Ansicht, es ist überzogen, das Auto ist zwar ein Benz, aber sicher nicht die beste Serie und 16 Jahre sind ein Wort. Mancher Billigheimer wird nicht mal so alt...
9 Antworten
Interessant wäre an dieser Stelle, wie mit dem Fahrzeug umgegangen wurde.
Wurden die Serviceintervalle eingehalten? Wurde schonend damit umgegangen.
Was genau ist kaputt gegangen?
Ohne diese Informationen lässt sich der Vorgang nicht beurteilen.
Tja, dann ist nicht das Auto schuld, sondern der Besitzer.
Wer auf Verschleiß fährt, endet fast zwangsläufig an diesem Punkt.
Beim Motor ist die Laufleistung in Kilometern wichtiger als das Alter in Jahren.
Motoren werden, soweit ich gehört habe, heute üblicherweise auf eine Laufleistung von 200.000 km ausgelegt. Klar, kann man sich mehr wünschen. Und mit guter Pflege UND (!) Glück sind manchmal noch viel mehr Kilometer drin. Aber fest damit rechnen kann man nicht.
Wenn das Auto ansonsten noch gut erhalten ist, kann man einen Austauschmotor einbauen. Zur Erinnerung: in den 1970er Jahren war es bei den meisten Autos noch normal, dass man sich jenseits der 100.000 km - also der Hälfte! - ernsthafte Gedanken um die weitere Haltbarkeit machen musste!
Beim Motor sind vor allem die Kaltstarts und die Wartung entscheidend.
Die reine Laufleistung ist eher nachrangig. Ebenso das Alter in Jahren.
Motorschaden ist recht unspezifisch, das kann alles mögliche sein.
Ob man enttäuscht sein kann hängt auch davon ab was kaputt gegangen ist und warum. Daß mit der Kilometerzahl mal was ersetzt werden muss ist klar.
Bei regelmäßiger Wartung passiert das sehr selten. Die Raparatur wird teurer wie ein Kauf eines gleichwertigen Autos.
Wurde wohl falsch gepflegt
Es erfolgte kaum echte Pflege.
Ich kenne das Auto seit damals, in den ersten drei Jahren wurden noch die Kundendienste erledigt, seither alle zwei Jahre eine grobe Durchsicht zum TÜV und Reparaturen erfolgten nur dann, wenn es sein musste. Und selbst das geschah nur widerwillig und in einer "freien Werkstatt" bei einem "Schrauber", weil es günstig sein musste.
Das Auto wurde eigentlich auf Verschleiß gefahren und die letzten paar Jahre nur noch auf Kurzstrecke gequält.