Mietwohnung - Heizen im Winter umgehen möglich?
Hallo,
ich wohne zur Miete in einer Wohnung in der ich noch für ca. 1-2 Jahre wohnen bleibe. Im Vertrag steht, dass man die Wohnung bei konstant 18(?) Grad halten muss um Schimmel zu vermeiden. Mir persönlich ist jedoch nie kalt weshalb ich die Heizung nie anmachen würde. Reicht es wenn ich täglich zwei mal durchlüfte um die Luftfeuchtigkeit rauszubekommen? Ich würde gerne vermeiden die Heizung anzuschalten da es eine Verschwendung wäre.
Was ist eure Meinung dazu? Reicht das lüften aus?
3 Antworten
Lies Dir mal diesen Wikipedia-Artikel durch im Abschnitt Bauphysik. Rechts daneben gibt es noch ein Diagramm, dass Dir veranschaulichen kann, was bei bestimmten Feuchtegraden passieren kann.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Oberflächentemperatur der Wand mindestens den Taupunkt haben sollte, also z. B. bei 20 °C und 60 % Luftfeuchtigkeit liegt der Taupunkt bei ca. 17°C.
Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Sinkt bei gleicher Menge Feuchtigkeit in der Luft die Raumtemperatur, steigt damit automatisch der Grad der Luftfeuchtigkeit an. Ist zu viel Feuchtigkeit in der Luft, also bspw. mehr als 60 % rel. Luftfeuchtigkeit, kondensiert diese an der Stelle, wo die Oberflächentemperatur niedriger als der Taupunkt ist.
Hältst Du Dich längere Zeit in einem Raum auf, z. B. im Schlafzimmer, gibst Du allein durch die Ausatemluft viel Feuchtigkeit an die Umgebung ab. Die Luftfeuchtigkeit steigt an und wenn diese dann auf eine kalte Oberfläche trifft (Temp. < Taupunkt) schlägt sie sich dort nieder. Man kann das dann an der Hand spüren und bald auch sehen (Schimmel!). Das dumme ist, dass eine Oberfläche umso mehr auskühlt, je mehr Feuchtigkeit sich auf ihr niederschlägt, sodass die Schimmelgefahr immer weiter steigt.
Der Sinn der Heizung auf permanent mind. 18 °C liegt also darin, dass alle kalten Oberflächen, vor allem also Außenwände, mindestens eine Oberflächentemperatur von ca. 17 °C halten sollten. Hält man sich nicht daran, hat man zwar u. U. Heizenergie gespart, dafür aber einen größeren Bauschaden verursacht.
Man sagt, dass jedes Grad niedriger etwa 6 % Heizenergie spart. Wenn Du also statt 22 ° nur auf 18 °C einheizt, hast Du immerhin schon ungefähr 24 % eingespart, ohne dass ein Schaden entsteht, der Dir angelastet werden kann. Vorausgesetzt, dass Du durch regelmäßiges Stoßlüften die Luftfeuchtigkeit nach draußen abführst.
Naja, ich habe gerade im Schlafzimmer 6°C und werde gleich ein wenig heizen.
Schimmel habe ICH nur zur Zeit der Tropennächte und das in kürzester Zeit und massiv.
Dieses Jahr werde ich mir einen Trockner zulegen.
Nur zur Bekräftigung siehe bwhoch2.
Die Antwort auf Deine Frage ist eindeutig: Nein.
Andersherum könnte bei Deinem Auszug Schimmel festgestellt werden und da Du Dich - über das Heizverhalten leicht nachvollziehbar - bewusst vertragswidrig verhalten hast, sind die dann von Dir zu tragenden Sanierungskosten mit Sicherheit deutlich teurer als die Energieeinsparung.