meine Freundin dreht durch (wegen Studium)?
Kurz vorab. Meine Freundin (19) hat im August ein duales Studium begonnen. Hauptsächlich wegen gutem Geld und später einer guten Position.
Ich bin 21, schon fast durch und sie leidet total.
Sie frühstückt nichts, sie isst kein Abend (nur Mittag warm), sie hat echt mega abgenommen. Ist doch nicht normal?
Wenn ich sage sie soll sich hinsetzen, dann kann sie nicht und läuft permanent in der Wohnung rum, total zappelig. Wenn sie morgens aufwacht, ist ihr immer schlecht, weil sie in der Uni Druck bekommt. Abends schläft sie komplett antriebslos ein und redet kaum noch.
Ich versuche sie zu motivieren, sie rafft sich auch immer auf, aber irgendwie ungesund. Zu mir meint sie, dass es ihr keinen Spaß macht und sie sich absolut quält.
Letztens haben wie Abends einen Film geschaut und mein Pulli war nass. Ich hab gefragt ob sie geweint hat und sie meinte „Ja aber ist egal. Ich ziehe das irgendwie durch."
An sich gut, dass sie ehrgeizig ist, aber sie isst wirklich wenig und steigert sich zu krass in diesen Druck rein, dass sie nur noch lernt und gestresst ist.
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4 Antworten
Ich denke sie ist komplett überfordert. Ein duales Studium ist recht hart. Da muss einem das Lernen schon leicht fallen. Nicht Wenige beenden deshalb sogar Partnerschaften, weil die Zeit nicht mehr ausreicht für Duales Studium und ein Privatleben.
Sie versucht einen Spagat, der ihr nicht recht gelingt. Arbeitszeit + Lernzeit + Privates Leben = keine Zeit mehr zum Schlafen oder für Ausgleich.
Ehrgeiz und hohe Ziele sind eine heldenhafte Sache. Daher nehmen sie nicht jeden für ein Duales Studium. Schon recht schnell trennen sich dann Spreu und Weizen. Nur weil man sich was ganz doll wünscht, muss es nicht der richtige Weg sein.
Meine Tochter ist fast im gleichen Alter. Sie fand recht schnell ihre Berufung. Aber ich sehe, dass das nicht für alle Altersgenossen gilt. Corona hat seine Spuren hinterlassen. Recht viele (wie ich finde) ihrer Freunde sind in einer Art Findungsphase. Einer hat sein Studium unterbrochen und versucht sich gerade in seinem 3. Praktikum. Und alle haben hochtrabende Pläne.
Bis zum Abitur wurde ihnen von allen Seiten gesagt, dass ihnen die ganze Welt aufsteht und sie sich nur genug Mühe geben müssen, um alles zu bekommen, was sie sich wünschen. Lobhudelei überall. Nur ist das die gleiche, große Lüge wie die "vom Tellerwäscher zum Millionär". Das wird man nicht ohne Tränen und harter Arbeit. Und nicht alle sind dafür geschaffen. Doch durch diese Generation geistert diese "positive Work-Life-Ballance". Die passt gar nicht zu der Realität auf die sie nach der Schule treffen. Sie bekommen es nicht übereinander bzw. nicht alle schaffen das. Jede Generation hat ihre starken und schwachen Glieder. Auch die Generation Z.
Das ist definitiv nicht normal und das Studium sollte einen nicht so zusetzen, wie es bei deiner Freundin der Fall ist. Welches Fach studiert sie denn? Sie sollte bedenken, dass nicht jedes Studium zu einem Job mit dem großen Geld führt.
Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Vielleicht später mal, wenn sie Lebenserfahrung gesammelt hat und dadurch sich weniger Uni Stress aussetzt.
"Kurz vorab. Meine Freundin (19) hat im August ein duales Studium begonnen. Hauptsächlich wegen gutem Geld und später einer guten Position"
Der Satz reicht eigentlich schon aus. Man wird damit groß, das eine hohe Position und eine gute Bezahlung wichtig ist. Aber es wird niemandem beigebracht das zu tun, was einem Spaß macht