Meine 14 jährige Tochter wird gestillt, was tun?
Also meine Exfrau und ich sind seit 12 Jahren getrennt und seit 11 Jahren geschieden und haben eine jetzt 14 jährige Tochter zusammen. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut soweit.
Meine Exfrau hat unsere Tochter lange Zeit gestillt, also bis sie ungefähr 6 Jahre alt war. Natürlich nicht ausschließlich, aber halt ergänzend zur normalen Nahrung. Ich habe das damals sehr unterstützt, weil ich der Meinung war, dass Muttermilch etwas gutes ist und es die Bindung zwischen Mutter und Kind stärkt. Vielleicht war das im Nachgang ein Fehler, unsere Tochter hat das stillen dadurch bewusst miterlebt und es sehr genossen. Sie dann später abzustillen war laut meiner Exfrau wohl ein ziemlicher Kampf, aber sie war dann ein Schulkind, da wollten wir das einfach nicht mehr.
Vor ungefähr 3 Jahren hatte unsere Tochter eine psychische Krise, sie wurde schlecht in der Schule, wurde gemobbt und kam mit der beginnenden Pubertät nicht zurecht. Meine Exfrau und ich haben alles getan um ihr zu helfen (Therapie, Medikamente etc.) und es ging ihr nach ein paar Monaten wieder besser.
Sonntag kam meine Tochter zu mir (sie ist alle 2 Wochen am Wochenende bei mir) und meinte sie muss etwas mit mir besprechen. Ich merkte es geht ihr nicht gut, sie musste sich sehr überwinden und was sie gesagt hat, hat mich schockiert.
Als sie vor 3 Jahren ihren Zusammenbruch hatte, haben wir wie gesagt mehrere Maßnahmen ergriffen um ihr zu helfen. Wovon ich nichts wusste war, dass meine Exfrau so Tabletten genommen hat um die Milchproduktion in den Brüsten anzuregen und naja sie hat dann unsere Tochter gestillt.
Was Anfangs nur als Experiment gedacht war um zu schauen ob ihr das hilft, ist laut meiner Tochter geblieben. Laut ihren Angaben wird sie zweimal täglich, Morgens vor der Schule und Abends vor dem schlafen, an die Brust genommen. Um es ganz klar zu sagen, es gibt keinen Zwang, sie macht das gerne, es schmeckt ihr, sie fühlt sich wohl, beruhigt und geliebt, sie möchte das auch eigentlich nicht aufgeben. Auf der anderen Seite weiß sie natürlich wie abnormal das ist und fühlt sich deswegen sehr schlecht.
Das Gespräch war sehr emotional und ich habe mein Kind selten so verzweifelt gesehen. Was soll ich tun? Ich möchte ihr das nicht nehmen wenn es ihr gut tut, aber es ist inakzeptabel für mich das zu tolerieren. Ich habe auch überlegt sie erstmal zu mir zu nehmen, aber das ist wegen Schule und so schwer machbar. Da es ja inzwischen tägliche Routine ist würde sie dadurch vielleicht sogar eine Art Entzug durchmachen.
Nein, ich weiß wirklich nicht was ich tun soll, aber ich weiß ich will das Beste für mein Kind
5 Antworten
Hallo, ich möchte dazu nur eines sagen. Wenn du und deine Frau das beste für eure Tochter wollt, dann helft ihr dabei das zu werden, was sie sich bestimmt am meisten wünscht, nämlich ein ganz normaler junger Mensch zu sein, der selbsständig sein Leben bewältigen kann und mit sich und der Welt zufrieden ist.
Es ist gut und richtig ein Kind lange zu stillen, jedoch nicht solange, wie deine Frau es gemacht hat. In meinen Augen ist euer Kind bis zum Schulalter ein Baby geblieben und wahrscheinlich nicht alleine nur durch das stillen.
Dass sie dann in der Schule nicht zurecht kommt, hättet ihr eigentlich im Vorfeld sehen müssen. Aber wir sind alle nur Menschen und niemand kann sich von Fehler freisprechen. Doch wenn man Schaden verursacht hat, sollte man alles tun um ihn wieder gut zu machen, sofern das eben möglich ist.
Das habt ihr dann auch gemacht, denn eine Therapie und auch zusätzliche Medikament, waren und sind immer noch bei psychischen Problemen die einzige Möglichkeit, ganz gesund zu werden.Wenn das alles bei eurer Tochter nicht geholfen hat, dann hat sie mit großer Wahrscheinlich nicht das gemacht, was ihr professionell geraten wurde. Denn das harte ist Arbeit und geling tnur, wenn man diese Arbeit auch machen will.
Wahrscheinlich hat eure Tochter euch das gar nicht erzählt, weil sie vielleicht dachte, das kann ich sowieso nicht und dass die Medikamte schon reichen werden. Aber das ist ein großer Irrtum. Denn wie gesagt, um psychische Probleme in den Griff zu bekommen hat man nur Erfolg wenn man es auch will.
Das einzige, womit du also deiner Tochter helfen kannst ist, sie massiv zu unterstützen, dass sie nochmal eine Therapie macht und dass sie sie den Willen hat durchzustehen, egal wie hart es wird. Denn kein Mensch wird ihr helfen können, wenn sie nicht selber das meiste dazu beitragen WILL.
Also nur mal kurz angenommen, deine Frau hätte tatsächlich mit diesem bestimmten Medikament, was mir auch bekannt ist, wieder die Laktation induzieren können, dann reden wir hier aber über eine sehr spezielle Form des Missbrauchs.
Ich stille auch gerne und solange das Kind es möchte. Allerdings habe ich es bei keinem meiner Kinder bis jetzt erlebt, länger als maximal vier Jahre das Bedürfnis überhaupt da war.
Wenn wir jetzt einfach einmal annehmen, ein Kind, was mit 12 Jahren auf einmal ohne Rücksprache wieder an die Brust genommen werden soll, würde sich mit Sicherheit dagegen wehren, alles andere ist für mich absolut nicht vorstellbar. Meine älteste Tochter guckt beim Stillen ihres jüngsten Bruders zwar gerne zu oder kuschelt dann auch mal, aber ich käme nie auf die Idee sie auch noch an die Brust zu nehmen.
deine Tochter fühlt sich selbst damit nicht mehr richtig wohl und gleichzeitig gibt es eben Momente in denen es ihr gut tut. Weil sie so zerrissen ist damit hat sie mit dir gesprochen. Bitte handele du jetzt nicht. Deine Tochter sucht das Gespräch mit dir um selbst eine Entscheidung zu treffen. Es arbeitet in ihr und sie ist sich nicht sicher was sie will. Aber so ein Prozess beginnt nicht wenn man sich mit allem gut fühlt das da passiert. Lass ihr die Zeit, sie wird die richtige Entscheidung treffen.
Um es ganz klar zu sagen, es gibt keinen Zwang, sie macht das gerne, es schmeckt ihr, sie fühlt sich wohl, beruhigt und geliebt, sie möchte das auch eigentlich nicht aufgeben.
und das
Das Gespräch war sehr emotional und ich habe mein Kind selten so verzweifelt gesehen.
Was bitte löst dann die emotionale Verzweiflung aus? Wenn man etwas nicht mehr möchte, macht man es nicht gerne.
Ich habe auch überlegt sie erstmal zu mir zu nehmen
Glaubst du ernsthaft, mit einer krassen Änderung löst du psychische Probleme?
würde sie dadurch vielleicht sogar eine Art Entzug durchmachen.
Was für ein Entzug? Deine Frau hat das Problem mit dem abstillen. Bis die Brust gemerkt hat, dass nichts mehr notwendig ist, dauert.
Tja im Prinzip bist du in einer ähnlichen Situation wie deine Tochter was gut ist, denn so verstehst du ihr Dilemma viel besser. Du solltest dein Dilemma offen mit ihr besprechen und zwar mit dem Nenner das ihr Beide versucht eine akzeptabel Lösung für Alle Beteiligten zu finden. Das motiviert, gibt eine neues Ziel an dem man zusammen arbeiten kann und hilft deiner Tochter vieleicht sich davon zu lösen ;-)