Mein Kind betrügt beim Schach?

15 Antworten

Von Experte sk8terguy bestätigt

Partien mit mehreren Tagen Bedenkzeit fallen unter Fernschach. Hier gelten spezielle Regeln in Sachen betrügen. Streng genommen dürfte sie hier sogar einen Computer benutzen, um die besten Züge zu ermitteln, falls dies nicht ausdrücklich verboten wurde. Auf jeden Fall aber wären Bücher und Ähnliches für die Eröffnung erlaubt. Rat und Hilfe von anderen Schachspielern wären ebenfalls erlaubt und das Studium vergangener Partien des Gegners sowieso.

Deine Tochter hat Recht: Sie betrügt nicht und lügt auch nicht, soweit es Schach angeht. Es gibt überhaupt keinen Grund irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen.

IchspieleSchacj  16.07.2023, 19:57

Zumindest auf Lichess darf sie es nicht

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DetlefRuchatz  16.07.2023, 20:25
@IchspieleSchacj

Ich zitiere von der Fair-Play-Seite von Lichess: „In correspondence games only, you may use the Lichess opening explorer, plus any other chess books or opening databases.

Zum Studium der Partien des Gegners während einer Fernschach-Partie äußert sich Lichess überhaupt nicht. Auf jeden Fall würde man sich damit keinen unfairen Vorteil verschaffen, da der Gegner dieselbe Möglichkeit hat, womit es nicht unter „Cheating“ fällt.

Ansonsten siehe bitte Wikipedia, Fernschach, Besonderheiten. Ich zitiere: „Hilfestellungen sind erlaubt, z. B. gemeinsame Analyse mit anderen, Benutzen von Schachliteratur, Schachdatenbanken und auch Schachprogramme dürfen benutzt werden.“

Ja, Lichess erlaubt nicht alles davon. Aus der Frage war aber nicht zu erkennen, dass die Person auf Lichess spielt. Auf jeden Fall ist das Anschauen der Partien des Gegners während einer Fernschach-Partie auch auf Lichess nicht verboten.

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IchspieleSchacj  16.07.2023, 20:29
@DetlefRuchatz

ich rede von der Benutzung von Computern. Ich habe mich vermutlich etwas missverständlich ausgedrückt. Das anschauen von Partein des Gegners ist selbstverständlich erlaubt Auf Lichess darf man nur Eröffnungsdatenbanken und co benutzen.

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Von Experte IchspieleSchacj bestätigt

Die Züge des Gegners einschätzen lernen hat was mit Intelligenz und Ehrgeiz zu tun und nicht mit Betrug.

Das Einschätzen des Gegeners ist Ziel beim Schach... und nicht Redlichkeit erlernen.

Lass Dein Kind in Ruhe und drangsaliere es nicht mit seltsamen Moralvorstellungen.

Seltsam finde ich eher, dass Du Deinem Kind beim Schachspiel hinterher schnüffelst. Warum macht man das? Kontrollzwang?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mehrere Semester Psychologie, Erfahrung m. psychisch Kranken
Klausius178 
Fragesteller
 16.07.2023, 12:47

Sie ist leider extrem verschlossen, und redet sehr wenig. Besonders wenn sie gerade Schach spielt, unterhält sie sich gar nicht mit einem und hört nicht richtig zu. Das fand ich eben verdächtig

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Rosenmary  16.07.2023, 12:57
@Klausius178

Wenn du sie bei etwas, das ihr Spaß macht, jetzt noch drangsalierst, ihr Betrug unterstellst und ihr das Liebste weg nimmst, denkst du, dann wird sie aufgeschlossener???

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sk8terguy  17.07.2023, 02:05
@Klausius178

Dass man beim Schach spielen, also wenn man sich konzentrieren muss, nur wenig mit anderen unterhält und weniger gut zu hört ist absolut nicht verdächtig sondern eher ziemlich normal.

Ganz davon abgesehen haben alle online schach Plattformen anti-cheating Mechanismen, also selbst wenn sie betrügen würde, was anhand der Beschreibung definitiv nicht der Fall ist, käme die Strafe schon von der Plattform.

Dir würde ich raten deinem Kind mehr Privatsphäre zu gönnen und dich aus Situationen mit denen du nichts am Hut hast (und von denen du scheinbar auch nichts verstehst) raus zu halten.

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Die Frage, die ich mir stelle ist: Ist das überhaupt Betrug? Oder ist das nicht eine sinnvolle Strategie den Gegner kennenzulernen? Das machen Spieler in jeder Sportart - den Gegner kennenlernen, Lauf- und Passwege analysieren etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)
schaut sie sich einfach vergangene Spiele des Gegners an

Was hat das mit Betrug zu tun? Nichts, abr auch wirklich gar nichts? Wenn die vergangenen Spiele veröffentlicht sind, dann wurde das gemacht, damit sie sich jeder anschauen kann. Das ist völlig normal.

Der Gegner kann sich, wenn er will, ja auch die vergangenen Spiele deines Kindes anschauen. Gleiches Recht für alle.

Es ist doch klar, dass dein Kind alles abstreitet, wenn es merkt, dass du eine so merkwürdige Ansicht über "Betrug" hast. Nimm dem Kind nicht den Spaß am Schach! Das ist ein tolles Hobby!

Ich gucke mir auch als Vorbereitung bei OTB Tunieren Spiele meiner Gegner an. Es ist kein cheating sich spiele der gegner im Fernschach anzuschauen

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele schon lange Schach-1760 DWZ 1857ELO