Longieren mit Trense?
Hallo Ihr Lieben, mir wurde immer beigebracht nicht mit Trense zu longieren. Jetzt würde mich interessieren wie macht ihr das
wenn ihr das Pferd vor dem reiten noch ein wenig zum aufwärmen logiert.
Benutzt ja eine Longierbrille Oder hakt ihr die Longe einfach im Gebiss ein?
Mir wurde persönlich immer beigebracht und gesagt dass Longieren am Gebiss nicht so gut ist.
Normalerweise logiere ich mit einem Kappzaum. Da ich aber nach dem kurzen longieren reiten möchte, Wäre das umziehen einfach echt umständlich.
- Von wem „wurde Dir beigebracht“?
- Ist es dein eigenes Pferd?
man liest und hört es sehr häufig, auch früher im reitunterricht. Und das Pferd habe ich zur Verfügung
10 Antworten
Das umziehen ist nicht umständlich. Die Minute kann man sich nehmen. ;) Und im Zweifel zieht man den Kappzaum einfach "drüber" - dann kann man ihn danach schlichtweg ausziehen und die Trense ist noch dran.
Ich persönlich longiere nie wieder ein Pferd auf Trense. Die Kräfte, die da im Maul wirken, können ein Pferd nur stumpf im Maul machen und Schmerzen bereiten. Weder direkt eingehackt, noch mit Longierbrille noch durchgezogen noch übers Genick gezogen. Nein.
Es gibt auch sooo viele Kappzäume mit Gebissriemchen - auch eine gute Alternative.
Bei gepflegten zügeln ist es sogar einfacher, die mal eben auszuschnallen. Geht schneller als das verwurschteln.
Ich wechsle sogar komplett den Zaum... Meiner steht aber auch brav..
Ich habe das mit dem Verwurschteln gelernt, da dadurch das Gebiss anders liegt als ohne Zügel dran. Das junge Pferd kann sich dann schon früh an die etwas andere Lage des Gebisses und an das Gewicht der Zügel gewöhnen. Außerdem vermindert das die Unfallgefahr, gerade wenn man mit jungen Pferden und Hengsten arbeitet.
Den Zaum ganz wechseln geht auch nur auf einem abgesperrten Platz/Roundpen und auch nur, wenn man alleine ist und das Pferd schon erfahrener ist. Wenn man das mit Jungpferden oder Hengsten versucht, ist die Gefahr sehr hoch, dass das Pferd davonläuft, einen beißt oder einen über den Haufen rumpelt. Auch kann sich ein Pferd immer(!) erschrecken. Wenn man in dem Moment gerade den Zaum wechselt, ist die Gefahr groß, dass das Pferd davonrennt, und nur sehr schwer wieder eingefangen werden kann. Sollten andere Pferde in der Reitbahn sein, ist das dann auch ne Gefahr für sie, da das freilaufende Pferd ja auch andere Reiter über den Haufen rennen und andere Pferde beißen/treten kann und damit den Reiter in Gefahr bringt.
Ist mit der Kappzaum-Zaumzeug-Verschnallung einfach sicherer für alle Beteiligten.
Eine andere Lage des Gebisses durch verwurschtelte Zügel ist physikalisch nicht möglich, genauso wie eine ruhigere Lage durch einen Sperrriemen. Das sind recht hartnäckige Mythen...
Auch die Unfallgefahr steigt im Gegensatz zum entfernen der Zügel für das Vorhaben. Braucht nur die schnalle vom dünnen Kehlriemen mal aufgeben...
Die Sprache war hier ja nicht von Jungpferden oder Hengsten. Aber auch Hengste lassen sich erziehen 😇 wenn einen das Pferd umrennt, sollte man definitiv erstmal noch an anderen Dingen arbeiten. Gehorsam ist etwas, was für jedes Pferd wichtig ist. Dazu gehört auch Respekt und stehen bleiben.
Ich ziehe auch Kappzaum und Trensenzaum gemeinsam an. Weil der Kappzaum wirklich gut am Kopf sitzen muss, den Trensenzaum über den Kappzaum. Das, wenn ich z. B. mal einen Anfänger am Pferd sitzen habe, der die Zügelhilfen zu lernen beginnt und ich jederzeit die Führung übernehmen können möchte.
Ich habe für ein Pferd sogar einen Kappzaum mit Trenseneinhängemöglichkeit, aber die Einwirkung des Zaums ist etwas anders, weil der Kappzaum ja anders am Kopf greift und ich mit der Trense nur an den Kreuzungspunkten Backenstücke, Nasenriemen ankomme. Deshalb ist mir diese Lösung gar nicht mal so sympathisch wie ich dachte und ich greife häufiger zur Doppelzäumung.
mit der doppelzäumung bedienst du allerdings unabsichtlich nerventriggerpunkte. so ähnlich, wie mit einem halfter unterm zaumzeug.
... was aber weit weniger Einfluss hat, als den Kappzaum jedesmal direkt anzusprechen, wenn der Reiter eine (vielleicht auch noch eine unsichere oder versehentliche) Trenseneinwirkung vornimmt. Noch dazu wo die Trenseneinwirkung an einem Punkt in den Kappzaum einfließt, an dem ich diesen sonst nicht anfasse.
Das passiert nur, wenn der Kappzaum zu dick und/oder falsch verschnallt wird. Der Nasenriemen mit Naseneisen und der Kehlriemen werden so verschnallt, dass der Riemen zwischen den Backenstücken und dem Pferdekopf liegt, während das Genickstück überhalb der Trense liegt. So drückt der Kappzaum nicht, sitzt gut und das Mäulchen wird geschont.
Das mit dem Kappzaum unter der Trense ist eine tolle Lösung. Dort, wo ich Unterricht habe, machen die das schon seit Jahren. Super, wenn man vor dem Reiten noch longieren möchte. Keine Auswirkung auf die Kopf-Hals-Position, kein Zug im Maul und durch das Naseneisen eine gute Möglichkeit der Einwirkung.
Man sollte nur aufpassen, das der Kappzaum nicht zu dick ist, da es sonst sehr eng und bei falscher Verschnallung unangenehm werden kann.
Es lohnt sich da, einen iberischen Kappzaum zu nehmen. Das Naseneisen so kurz, dass es wirklich nur die Nase soweit unschließt, dass es gut sitzt. Das Leder ist schön dünn und passt deswegen super unter die Trense (sollte aber nur unterhalb der Backenstücke durchgehen, nicht im Genick-Bereich (wird dort über der Trense verschnallt)).
du kannst die longierbrille in die ringe vom reithalfter einhängen.
wenn du eine lange longierbrille bekommst, hängst du eine seite am ring fürs nasenband ein und führst dann die longierbrille über die nase und hängst am andern ring fürs nasenband ein.
genau dafür ist die longierbrille ursprünglich gedacht.
genauso gut kannst du dir einen kappzaum besorgen, in den man ein gebiss einhängen kann. damit kannst du dann sowohl longieren als auch reiten.
nur wenn man ein fremdes pferd longiert, kann das mal abweichen. man nimmt die ausrüstung, die da ist und longiert, wie der eigentümer dies wünscht. wenn einem die art und weise des longierens gegen den strich geht, longiert man halt nicht.
Beim Reithalfter reden wir jetzt von der "Verschnallung" (mexikanisch, Englisch, hannoveranisch, etc)? Welche Ringe meinst du denn da?
Ein Englisches Reithalfter hatte noch nie Ringe. En Hannoversches hat öfter mal Ringe.
ich hatte auch schon englische mit ringen.
weiss aber nicht mehr, welche marke. möglicherweise vom sattler.
Dann war deins eine Anfertigung vom Sattler. Manche lassen sich auch einen Kappzaumring auf das Englische RH setzen.
Zumindest seit der HDV 12 kommen keine Ringe beim englischen RH vor. Die war Grundlage für die LPO - entsprechend kann es nicht viel anders als eine Form eines Sidepulls oder einer Sonderanfertigung gewesen sein.
ja. so in der art.
nur der kinnriemen nicht unterlegt und der backenriemen fast doppelt so breit.
Früher , als ich noch beim Einreiten von Jungpferden beteiligt war, hatten die meisten Pferde Hannoversche Reithalfter. Da konnte man den Kapzaum relativ problemlos zusätzlich dran machen.
Allerdings longiere ich weiter ausgebildete Pferde „nach FN“. Da kommt die Longe an den inneren Trensenring. Wenn das Pferd gut an den Hilfen steht, ist das kein Problem. Bei leichten (!) Unsicherheiten helfen Gummischeiben am Gebiß.
So ist es, deiner Frage nach, wie ich es mache 😏
Hätte ich aber so ein Vorhaben mit einem Pferd, das mir nicht sauber genug an der Longe läuft, würde ich so ein kombiniertes Zaumzeug besorgen. Da gibt es ja inzwischen allerlei auf dem Markt; Kappzaum mit Gebiß oder Ähnliches.
Wenn man ins Gebiss einhakt, bekommt das Pferd aber einen Dauerzug im Maul, was dazu führt, dass das Pferd abstumpft, egal wie man die Longe in die Trense einhakt. Wer ein feines Pferdemaul möchte, sollte das lieber sein lassen.
Außerdem kann man nen Kappzaum auch noch bei englischem Reithalfter gut verschnallen. Ist fürs Pferd weitaus schonender als mit Gebiss.
Das ist hier keine Dikussionsrunde. DU schreibst in deiner Antwort, wie DU es machst. Aber was wäre FS ohne die Leute, die immer alles besser (zu) wissen (meinen).
Ich spreche hier nur aus eigener Erfahrung und zum Wohle der Pferde. Ich kenne leider so viele Pferde, die aufgrund von Ausbindern, harten Reiterhänden und/oder Longieren auf Trense stark abgestumpft sind und deshalb nicht mehr auf feine Reiterhilfen reagieren können.
Weshalb ich vorschlage, das empfindliche Maul in Ruhe zu lassen (außer beim Reiten, da dann auf Wassertrense und später Pumpkandare).
Was für ein Aufwand!?
Kappzaum gegen Trense tauschen? Wie lange brauchst Du dafür?
Ruhig aber zügig sollte das deutlich im einstelligen Minutenbereich möglich sein.
Das stimmt! Mache das auch immer. Kappzaum über Trense, Nasen- und Kehlriemen unter Backenstücken durchziehen (damit die Backenstücke nicht drücken) und verschnallen, Zügel eindrallern und mit dem Kehlriemen befestigen, dass das Pferd nicht in diese stiegen kann. Dann longieren. Wenn man fertig ist einfach Kehl- und Nasenriemen aufmachen, ausziehen und mit der Arbeit beginnen. Geht ja superschnell