Lohnt sich eine Oltimerzulassung und was müsste ich dafür noch tun?
Hallo! Ich fahre seit meiner bestandenen Fahrprüfung vor vier Jahren einen VW Passat 3B 1.9 TDI Bj 2000 (90 PS) und mache mir schon länger Gedanken darüber, den von meinen Eltern abzukaufen, sobald ich es mir finanziell leisten kann.
Er steht technisch tiptop da, hat erst Anfang diesen Jahres wieder TÜV bekommen (nur ein Schlauch porös gewesen und das Licht musste eingestellt werden) und ich fahre das Auto an sich auch total gerne.
Ich bin jetzt kein Auto-Narr, ich kenne mich nur ein bisschen aus, was mein Vati mal repariert hatte (er hat denselben nochmal), fahre gerne damit und das war's. Es ist für mich immer noch ein Alltagsgegenstand und kein Liebhaberobjekt - obwohl ich schon möchte, mit dem Auto noch viele weitere Jahre fahren zu können.
Aufgrund des Alters habe ich mich aus Interesse auch mal erkundigt, was die Oldtimerzulassung für mich persönlich bringen würde - besonders dann, wenn ich die Möglichkeit habe, das Auto dann komplett zu übernehmen. Ich habe gehört, dass ich einiges an Steuern und Versicherung sparen kann. Auch bei der fehlenden grünen Plakette könnte es für mich interessant sein, da ich etwa ein, zwei Mal im Jahr in eine Umweltzone muss und bisher immer das Auto meiner Eltern stattdessen geliehen habe.
Andererseits habe ich auch gehört, dass es dafür in einem "erhaltenswerten Zustand" sein muss, und da habe ich ein bisschen Bedenken, da der Passat optisch ein paar Schäden hat (tatsächlich nicht von mir).
Der Kotflügel hat eine Beule, die Stoßstange hinten auch und auf der rechten Seite hat meine Mutter mal einen Strauch touchiert, sodass ein etwa ein Meter langer Kratzer über der Seite das Auto ziert. Die Heckklappe hat leider typischerweise ein bisschen Rost abbekommen (etwa 1 cm2).
Auch im Innenraum sind die nun 25 Jahre nicht spurlos vorbeigegangen, der Fahrersitz ist an der linken Seite aufgerissen, an der Lenksäule (oder so) sind vom Vorbesitzer zwei Schrauben abgerissen, sodass wir die Abdeckung mit schwarzen Klebeband geklebt haben und mein Vati kam auf die geniale Idee, das Navi am Armaturenbrett festzuschrauben.
Später hatte ich auch eine Dashcam nachgerüstet, da ich viel alleine unterwegs bin, der Vorbesitzer hatte auch LED-Tagfahrlichter angebracht, wo ich nicht sicher bin, ob es so Original ist...
Es sind eigentlich kleine Mängel, aber es summiert sich ein bisschen. Mich persönlich hat es nie gestört, könnte aber für die Zulassungstelle interessant sein......
Davon abgesehen habe ich auch gelesen, dass die Versicherung dann auch nur für 9000 km gilt und ich bin, soweit ich weiß, ein bisschen drüber...
Hat jemand Erfahrungen gesammelt und weiß, was ich tun müsste, um die H-Zulassung zu bekommen? Würde es sich für mich lohnen? Ist es versicherungstechnisch, das Auto trotzdem noch als Daily zu fahren, auch wenn man möglicherweise über die 9000 km kommt?
Ich danke schonmal für die Antworten! :D
8 Antworten
Steuern mit H-Kennzeichen belaufen sich auf aktuell 191,73 € pro Jahr. Sicherlich weniger als der aktuelle Steuersatz für dieses Auto, aber nicht überwältigend.
Oldie-Versicherungen sind so eine Sache. Die Bedingungen sind meist an Leute ausgerichtet, die ein Liebhaberfahrzeug als Zweitwagen im Hobby-Betrieb fahren und bewusst so gestaltet, dass sie für den normalen Alltagsautofahrer eher unpraktisch sind. Jemand der einfach nur mit seinem alten Auto Geld sparen will, ist nicht die Zielgruppe.
Die Mängel allerdings sind verhältnismäßig lächerlich und auch leicht in Eigenarbeit abzustellen. Eine passende rostfreie Heckklappe oder ein Kotflügel in gleicher Farbe sollten sich leicht günstig im Netz finden lassen.
Steuern und die Umweltzonensache wären aber gute Gründe.
Nun ist das aber noch 5 Jahre hin. Ein relativ langer Zeitraum für ein Auto, der konserviert sich ja nicht bis dahin. Sich die Frage zu stellen wenn das in greifbare Nähe rückt macht viel mehr Sinn.
Vielen Dank! :D
Wir machen schon sehr viel selber. ^^
Jap, es ist noch eine Weile hin, das stimmt. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ich das Auto trotz eines größeren Schadens abgeben werde, da wir in der Familie nur dieses Modell fahren und bei allen war der größte Defekt in den letzten 10 Jahren nur die ausgestiegene Klimaanlage, ein defekter Turbolader und eine kaputte Lichtmaschine. Wir haben die Hoffnung, dass mein Auto sich mit guter Pflege weiter so gut hält, wie bisher und so in dieses Fahrzeug trotz eines teuren Schadens investieren, anstatt ein unzuverlässigeres Auto mit unbekannten Mängeln neu zu kaufen.
Zumindest Stand jetzt...
Außerdem rechne ich mit dem nächsten TÜV eine größere Wartung, da kann ich schon mal sinnvoll sparen und evtl. im Vorfeld Ersatzteile besorgen, wenn ich es mir gerade leisten kann.
Dafür ist das Auto schonmal viel zu jung. 30 Jahre sind das Minimum. Desweiteren muss der Zustand so sein, das die Kiste nicht zu Tode gewirtschaftet wurde. Desweiteren und das ist größte Knackpunkt, darfst du damit nicht mehr überall hinfahren. Erlaubt wären nur noch Fahrten zu Veranstaltungen die mit dem KFZ im Zusammenhang stehen, Probe und Überführungsfahrten und fahrten die zu Wartungs und Reparaturzwecken nötig sind.
Das wäre ja schon mal nichts für mich... Aber danke für die Antwort! :)
Hol dir einfach verschiedene Angebote von Versicherungen ein und was es für Auflagen gibt. Ich fahre auch ein altes Auto, und für mich lohnt sich das nicht wirklich. Ich würde am ende des Tages 80€ im Jahr sparen, hätte aber hohe Auflagen was km/Jahr angeht. Bei vielen Versicherungen gibt es auch ein Mindestalter und man braucht zugriff auf ein weiteres Auto
erst ab 30 Jahren möglich
https://www.autozeitung.de/oldtimer-zulassung-kennzeichen-ratgeber-68101.html
für die fahrleistung von 750 Km im Monat ist das ein Kostengrab.
Versicherung / KFZ Steuer Wartung sind fällig obwohl das auto quasi fast nur in der Garage steht. Kurzstrecke ist sowieso der Tot von jedem Motor.
Ich weiß, das ist in 5 Jahren so weit. Mir ging es nur darum, ob ich anfangen sollte, in die Optik zu investieren oder nicht..
Hm..
Ich habe einen sehr guten Audi 80, der das Oldtimer-Alter locker hat, wo ich aber vom H-Kennzeichen abgesehen habe. Es lohnt sich finanziell nicht, außerdem sind Oldtimer-Versicherungen und andere Auflagen so stark mit Hürden behaftet, dass es einen eher abschreckt als dazu animiert, sich damit zu befassen. Eigentlich machte das H-Kennzeichen nur Sinn bei Autos, die keinen Katalysator und große Motoren hatten, zum Beispiel einem Ford Granada 2.8i mit 185 PS oder irgendeinem alten 70er-Jahre-Dickschiff von Mercedes mit hohem Hubraum. Die "neuere" Oldtimer-Generation wie etwa mein 1988er Audi 80 1,8S oder dein Passat sind schon Grenzfälle, wo es sich in den meisten Fällen nicht lohnt und wo das H-Kennzeichen auch keinerlei Wertsteigerung auslöst. Wenn ich z.B. an theoretische 1995 präsentierte Kandidaten wie VW-Sharan, Opel Vectra-B, Mercedes W210 oder BMW E39 denke oder an einen 95er Ford Escort für 999 Euro ... puh, da bringt ein H-Kennzeichen kaum was. Einen 520i E39 hatte ich selber mal, der war regulär zugelassen schon kein teures Auto in der Unterhaltung.
Vielen Dank, das hilft mir weiter. ^^