Lohnt sich alles überhaupt noch (Uni/Studium)?
Hi,
ich werde jetzt einfach mal darauf los schreiben. Das wird vielleicht ein längerer Text und allmögliche Antworten oder Ratschläge sind gern gesehen, denn ich weiß aktuell einfach nicht weiter. Und dieses Gefühl hab ich jetzt schon gut ein Jahr.
Ich studiere jetzt schon im 6. Semester Lehramt und fühle mich seit etwa einem Jahr nicht mehr wohl. Während den Praktika jedoch gefiel mir das Unterrichten und ich hatte bzw. habe das Gefühl, dass das pure Unterrichten mir wirklich gefällt. Ich hab mich immer wohlgefühlt mit den Jugendlichen und Spaß hat es mir auch gemacht.
Aber das Studium als Solches macht mich einfach fertig. Dieser ständige Druck in meinem Kopf, ob es das Richtige ist und ob ich irgendwelche Fristen einhalten kann, ob ich überhaupt gut genug fürs Studium bin etc. begleitet mich quasi den ganzen Tag, ich finde keine Ruhe und fühle mich permanent gestresst - und davon habe ich nahezu keine Pausen, es fühlt sich an, als würde mein Kopf explodieren wollen, aber der Druck löst sich einfach nicht und staut sich immer weiter an.
Ich frage mich also, ob sich das Studieren überhaupt noch lohnt. Wie gesagt: Der eigentliche Beruf, auf den ich hinarbeite, macht mir sehr viel Spaß. Aber manchmal denke ich mir im Studium bei Veranstaltungen "ich gehöre hier eigentlich nicht hin", wenn ich Leute über eine Thematik in einem Seminar sprechen höre.
Dieser Druck im Studium ist einfach zu viel für mich und ich frage mich nun, ob dieser Weg das Ziel überhaupt wert ist. Mir ging es nie um Geld, sondern um den Spaß bei der Arbeit. Den hätte ich - denke ich - wenn ich mit dem Studium fertig bin, aber aktuell ist das einfach die Hölle für mich und ich kann nicht mal 100% sagen, ob es nur am Studium liegt oder auch noch andere Dinge dazukommen. Liegt es auch an Corona, Zukunftsängsten etc. z.B.? Keine Ahnung, echt nicht.
Ich überlege jetzt schon seit etwas mehr als einem Jahr, nicht einfach zu einer Erzieherausbildung zu wechseln. Ich denke mir, dass eine Ausbildung einfacher machbar wäre als ein Studium und klar - der Job des Erziehers ist auch stressig - aber so hätte ich irgendwann auch mal Feierabend. Ich habe Angst, der Stress kontrolliert mein Leben zu sehr.
Habt ihr Rat für mich? Egal was, ich wäre sehr dankbar.
8 Antworten
Meine Schwester hat als Erzieherin von 5 x die Woche auf 3 x die Woche reduziert und sagt, es ist immer noch die Hölle. Diese genehmigte Reduzierung läuft auch bald aus.
Die Kinderzahl hat sich in den letzten Jahren verdoppelt, die Kinder werden immer schwerer, da diese behindert sind, muss sie alle wickeln, das geht auf den Rücken,
an Förderung ist gar nicht mehr zu denken und wenn der Kollege - sehr oft - krank ist, ist es ein Alptraum.
Sie liebt die Kinder wirklich, leidet aber sehr unter den Zuständen.
Dokumentiert werden muss auch alles Mögliche.
Die Fragestellerin überlegt, ob sie eine Erzieherinnenausbildung macht oder weiterstudiert.
Ich habe ihr anhand eines Beispieles aufgezeigt, was sie in dem Beruf einer Erzieherin erwarten kann, dass dort genauso viel - wenn nicht noch mehr - Stress wie an der Uni herrscht oder herrschen kann.
Ich hoffe und denke, dass ich der Fragestellerin einen weiteren Baustein für ihre Entscheidungsfindung liefern konnte.
jede Uni oder Hochschule hat eine Beratungsstelle für Studierende in deiner Situation - vielleicht solltest du dir dort Hilfe holen.
Ich an deiner Stelle würde das Studium nicht mehr abbrechen, wenn ich schon so weit gekommen wäre. Mach es zu Ende und such dir dann den passenden Job.
Hallo,
ich habe das durchgelesen und ich würde das Studium vollständig abschließen, das lohnt sich! Du kanst hinterher ja auch etwas anderes machen.
Deine Überschrift lautet "Lohnt sich Studium", aus meiner Sicht überhaupt nicht, auch ich habe ein Studium und was? Die meisten meiner Freunde aus der Schule haben direkt Ausbildung gemacht und gearbeitet, teilweise haben die Leute schon eigene Häuser / Wohnungen zur Hälfte abbezahlt, während ich noch studiert habe.
Viel mehr Geld bekommst du mit Studium auch nicht.
Brauchst du nicht nur noch ein Semester und dann die Bachelorarbeit?? Jetzt aufzuhören wäre glaub ziemlich blöd wenn dir der Beruf im Endeffekt schon Spaß machen würde. Wenn du das Studium hast kannst du ja immer noch was anderes machen, aber als Lehrer darfst du dann später immer noch arbeiten. Die 1 Semester lernen + Bachelorarbeit vs 50 Jahre Arbeiten ist wohl noch easy.
Wer sagt den dass du es in Regelstudienzeit schaffen musst, du kannst doch dich einfach auf 2-3 Fächer dieses Semester konzentrieren und kommendes Semester nochmal welche machen und dann erst Bachelorarbeit. Kannst ja auch Auslandsemester machen, dann kommst du vielleicht in eine Uni wo du dir nicht so Stress machst.
durchziehen, bist doch bald fertig und der Berufseinblick hat dir gefallen
Inwiefern hilft diese Antwort dem Fragesteller weiter?