Logikproblem von offen ausgelebter Transsexualität?

8 Antworten

Es gibt beides. Manche leben auch bewusst so, das niemand außer vielleicht dem Partner und dem Hausarzt weiß, dass sie trans sind. Man nennt das auch "Stealth". Es gibt Leute, die komplett ihren Freundeskreis und ihre Familie blockieren, damit niemand in ihrem Leben ist, der sie mit ihrem biologischen Geschlecht assoziiert und sich verplappern könnte.

Und es gibt Leute, die bewusst nicht stealth leben wollen. Die es mögen, das ihre Transidentität ihnen einen erweiterten Blick auf die Gesellschaft und deren Normen gibt. Die sagen, ihr Geschlecht ist nur in ihnen selbst drin, und was andere dazu sagen, ist ihnen egal. Das heißt nicht, das die Leute überhaupt nichts an sich verändern. Ein Kumpel von mir ist schon sehr im Prozess, sich anzugleichen, aber es gibt bei ihm im Umfeld eigentlich niemand, der nicht weiß, das er trans ist. Auch wenn er so aussieht, dass er mit Stealth leben durchkommen könnte.
Manche entscheiden sich auch bewusst dafür, geoutet durchs Leben zu gehen, weil sie wissen: Sie selbst haben genug Sicherheit, dass ihnen da nichts passiert, und sie möchten anderen Transmenschen helfen, dass diese wissen: Hey, das ist überhaupt eine Option. Was ich denke ist nicht komisch oder dumm, sondern es gibt einen Namen dafür.

Das ist so der große Grund, warum selbst die "Stealth-este" Person häufig nichts dagegen hat, Leute darüber aufzuklären, das Transidentität existiert. Weil... Trans sein und nicht wissen, was das ist, ist ein absolut schreckliches Gefühl. Leute überleben das nicht, weil dieses Gefühl von "Irgendwas stimmt mit mir nicht, aber ich weiß nicht was" zu Depressionen führt, manchmal auch zu Essstörungen, zu Zwangsstörungen. Wenn man über Transidentität nicht aufklärt, sterben Leute. Und deshalb kann man durchaus sagen "Gut, dass es Aufklärung gibt, auch wenn ich selbst nicht will, das Leute das von mir wissen."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Katehund  06.11.2022, 05:18

Alles korrekt und sehr detailliert!

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Du machst selber ich weiß nicht wiebviele Logikfehler. Hier mal die größten.

Du nimmst an alle Transpersonen sehen das wie du. Und außerdem alle gleich. Weder ist deine Meinung allgemeingültig, noch irgendeine andere Meinung dazu. Menschen sind verschieden.

Du setzt eine Bewegung mit Einzelschicksalen gleich. Man kann für Rechte von Transpersonen sein und trotzdem unauffällig.

Du ignorierst, dass du nicht alle Transpersonen kennst und denkst alle sind so wie du in der Öffentlichkeit siehst. (Menschen sind verschieden. S.o.)

Du behauptest Transpersonen werden nicht mit ihrem "Zielgeschlecht" wahrgenommen. Das ist dein persönliches Ding. Und außerdem wer sagt, dass manche nicht als "Transe" wahrgenommen werden wollen? Es gibt mehr als eine Art zu sein. S.o.

Das Logikproblem sehe ich eher bei dir...

Sich für eine Stärkung der Rechtsposition Transsexueller einzusetzen hat rein gar nichts mit irgendwelchen Outings und Reaktionen des sozialen Umfelds darauf zu tun.

lamialama 
Fragesteller
 05.11.2022, 12:02

Ich bin nicht gegen eine Stärkung der Rechtsposition von Transsexuellen. Darum geht es gar nicht. Es geht hierum: Wenn Hannelore ihr altes Geschlecht als Fehler ansieht und lieber Erwin sein möchte, möchte sie am Ende eben Erwin sein. Und kein öffentliches Zelebrieren der Transformation. Und auch jene, die sich nicht operieren lassen und nur anders kleiden, möchten ja zum Zielgeschlecht gehören.

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Atzej  05.11.2022, 12:27
@lamialama

Ich sage ja, das Logik- und Informationsproblem hast du. Das Ziel der LGBTQ+-Bewegung ist ja nicht die Leute zu irgendeinem öffentlichen Outing zu zwingen! Kopfschüttel.

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Katehund  06.11.2022, 05:17
@lamialama

Transformation ist für viele Transgender ein beleidigendes Wort..!

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Katehund  06.11.2022, 05:16

Ja, genau! Man wechselt auch nichts..! Man wird oder will nur von den anderen anders ( mit dem gefühlten Geschlecht) angehen werden …

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Viele leben auch so gut es eben geht unter dem Radar und machen ihre Transition gar nicht mehr zum Thema, sobald man es ihnen nicht mehr anmerkt. Aber das geht eben nicht bei allen und gerade trans Frauen, die erst spät begonnen haben, bleiben häufig nicht „unentdeckt“.

Andere nutzen ihre Erfahrung aber auch, un Aufklärungsarbeit zu leisten und leben deswegen weiterhin geoutet. Ein paar wenige wollen auch einfach nur ihre Bekanntheit dadurch steigern, dass sie offen von ihrem Weg berichten (v. a. auf Social Media).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Katehund  06.11.2022, 05:20

Ja, so wie die Leute, die auf einer neue. Schule, Uni, in einer neuen Ausbildung oder Arbeit sind

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Transsexuelle können ihr Ex-Bio-Geschlecht nicht immer verbergen. Außerdem ist es nicht unlogisch, wenn die Community die Akzeptanz von Transsexualität in der Gesellschaft stärken will. Das bedeutet ja nicht, dass sich jede(r) als Individuum outen muss.

Ähnliches galt und gilt für Homosexualität.

Katehund  06.11.2022, 05:18

Ja….!

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