Lebt man, wenn man den Beruf des Lehrers ergreift, nicht sehr in einer Scheinwelt im Berufsalltag?
Lehrer befinden sich ständig in dieser politisch-korrekten Welt, in der einem alles von oben vorgegeben wird und man mit manchen Meinungen mit beruflichen Repressalien rechnen muss, daher kann man nicht immer frei seine Meinung sagen.
Lehrer können nichtmal ihre Schüler frei nach objektiven Maßstäben bewerten, oder?
Weil die Schulleitung z.B. einen bestimmten durchschnittlichen Abiturschnitt eines ganzen Jahrgangs der Schule fordert.
So muss sich die Bewertung des Lehrers dann also nach den Vorgaben der Schulleitung richten. Ist das nicht traurig?
Die Schulleitung wiederum kriegt ihre Vorgaben vom Regierungsbezirk oder Bildungsminsterium?
Außerdem stehen Schulen in Kokurrenz zu anderen Schulen der Stadt. Die Lehrer wollen nicht, dass der durchschnittliche Abiturschnitt in einem Jahrgang deutlich unter dem einer anderen Schule liegt, da man es nicht mit dem Gewissen vereinbaren kann, wenn die Schüler dann wegen der "schlechteren" (nicht wirklich schlechter) Note schlechtere Chancen haben.
Also wird der Lehrer auch hier wieder dazu gezwungen seine Benotung nicht nach objektiven Maßstäben zu richten, sondern die Noten zu pushen.
Ist das nicht alles ein Witz?
Außerdem beschäftigt man sich als Lehrer immer nur mit Theorie, nur ein kleiner Bruchteil davon wird 1.) im Langzeitgedächtnis der Schüler abgespeichert und viel schlimmer: 2.) Den Großteil der Theorie brauchen die Schüler nie mehr wieder in ihrem Leben
3.) Kommt dazu, dass es im Leben, im Studium, auf der Arbeit, im späteren Beruf zu einem Großteil und im Wesentlichen auf ganz andere Dinge ankommt, als die, die man in der Schule lernt.
Das alles spricht irgendwie dafür, dass man als Lehrer in eines richtig komischen Scheinwelt lebt, also in einer Welt, in der nur Inhalte, Theorie und ein bisschen Pädagogik zählen, man sich dafür abrackert, man sich dennoch als Lehrer nie durchsetzen kann, sondern immer an die Bestimmungen der Politik und der Schulleitung gebunden ist, man immer zwischen den Lehrer-Kollegen, Eltern, Schülern und der Schulleitung steht. Es jedem Recht machen muss.
Man nichtmal objektiv bewerten darf, weil man dann ja den Schülern was "Schlechtes" tut teilweise.
Und zu guter Letzt: Das, was man den Schülern beibringt ist meist nicht wichtig für ihr weiteres Leben und generell von minderer Bedeutung.
Als Lehrer dreht sich also alles so hartnäckig, um irgendwelche Dinge, die aus Lehrer-Sicht als super wichtig empfunden werden, aber im Endeffekt braucht man den Großteil dessen aus der Schule nie im Leben.
Ausgenommen elementares Wissen der Sprache, Grammatik, Schrift, des Rechnens usw...
Klar, die Grundschule braucht man definitiv sehr!
Reden sich Lehrer ein, dass das was sie tun super wichtig ist?
Diese Schulwelt hat einfach sooooo wenig mit dem echten Leben später zu tun, aber in der Schule selbst werden die Dinge alle als super wichtig aufgefasst, obwohl man sie kaum braucht (elementare Skills ausgenommen).
Dann noch diese pädagogische heile Wattewelt, schlechte Noten = böse
Hast Du jemals mit einem Lehrer außerhalb deiner Schullaufbahn gesprochen? ZB im Freundeskreis?
Ja, aber selten. Mein Nachbar ist Sport- und Kunstlehrer z.B.
Nach 2-3 Jahren im Lehramt sind die meisten Lehrer nicht mehr in den sozialen Mainstream integrierbar und leben physisch wie psychisch in einer anderen Welt.
Ist das echt so? Woher weißt du das. Interessiert mich sehr! Ich hab halt das Gefühl, das unser momentanes Schulsystem einfach die reinste Scheinwelt ist.
4 Antworten
Lebt man, wenn man den Beruf des Lehrers ergreift, nicht sehr in einer Scheinwelt im Berufsalltag?
Lebt nicht jeder Berufsstand in einer Scheinwelt und nicht jeder Mensch?
Lehrer können nichtmal ihre Schüler frei nach objektiven Maßstäben bewerten, oder?
Wer kann das denn schon?
2tens und 3tens würde ich nicht so sehen und das
Das, was man den Schülern beibringt ist meist nicht wichtig für ihr weiteres Leben und generell von minderer Bedeutung.
Sehe ich auch nicht so.
Schon, aber Lehrer mehr als andere Menschen, da sie ständig nur in der Welt der Theorie und Benotung drin stecken, die in Wirklichkeit, im echten Leben, nicht stark gebraucht wird. Wenn man sich mal überlegt, welche Fächer und Inhalte die meisten Leute für ihre Leben, Ausbildung, Studium und Beruf brauchen, sind das nur wenige Inhalte gemessen an allem, was man so durchgenommen hat. Viele Sachen di man wirklich gut gebrauchen könnte, bringt einem in der Schulzeit niemand bei. Sehr schade.
Was für dich Theorie ist, ist für die Lehrer ein Beruf. Das sind keine Theoretiker, sondern Praktiker, die dir Theorie vermitteln. Da sehe ich ein Unterschied.
Und ich glaube nach wie vor, dass es anders wo auch so ist. Der Informatiker sieht die Welt nur aus seiner Informatikersicht, die Finanzbranche nur aus Sicht des Finanzheinis. Ich glaube, dass Lehrer da gar nicht so weit weg vom Schuss sind, zumal es heute ja auch immer mehr Lehrer gibt, die quereinsteigen. Vorher also auch wo anders gearbeitet haben. Was für dich also die Schule ist, ist für den Lehrer das echte Leben.
Im Studium wirst du übrigens auch Dinge lernen, von denen du 70% nicht mehr brauchen wirst und je nachdem, wo du später arbeitest, wird deine Arbeit genauso austauschbar sein wie das, was du in der Schule lernst.
Abgesehen davon, dass man sich natürlich immer über den Lehrplan streiten kann, ist die Frage wohl eher: Wer entscheidet und misst, was man später braucht oder nicht? Dinge, die man in der Schule lernt, haben nicht nur einen direkten Nutzen und allein der Gedanke, dass alles irgendwie einen Nutzen haben muss, ist ja schon eine Form der eingeschränkten Sicht, die wiederum aus einer Blase entsteht, die eine andere Blase der Wahrnehmung bewertet.
Niemand ist ganz objektiv bei solchen Bewertungen. Jedoch kann man versuchen ein hohes Maß an Objektivität zu gewährleisten. Dieses hohe Maß kann aber kein Lehrer in der Wirklichkeit durchsetzen, da man es ja Eltern, Schülern, den anderen Kollegen und der Schulleitung Recht machen muss.
Daraus kann man schussfolgern, dass in anderen Lebensbereichen und in anderen Berufen, ein viel höheres Maß an Objektivität gewährleistet wird:
Die Schlussfolgerung halte ich nicht für richtig. Die Tatsache, dass eine Annahme nicht stimmt, heißt nicht, dass sie wo anders zutrifft.
So, wie es an der Schule ist, ist es später auch. Nur noch schlimmer. Da gibt es noch wesentlich weniger offensichtliche Maßstäbe.
Man braucht einfach, wie schon geschrieben, das meiste, was man in der Schule lernt selten bis gar nicht im Leben. Und viele wichtige Dinge, lernt man in der Schule gar nicht erst.
Ist halt Ansichtssache, was wichtig ist und was nicht. Ich halte die Gedichtinterpretation für eine der wichtigsten Lektionen in der Schulbildung. Etwas, wobei mir viele nicht zustimmen würden. Woran mache ich jetzt fest, was wichtig ist? Ich, der das als Arbeitgeber so sieht oder die SchülerInnen, die sagen, dass sie das nicht brauchen?
Es wird in unserem Schulsystem kaum danach geschaut, welche individuellen Fähigkeiten Schüler haben. Es gibt in der Oberstufe z.B. nur kurze Beratungsgespräche die angeboten werden, wo viele Eltern oder Schüler aber gar nicht hingehen. Und wenn man hingeht, dann ist es (jedenfalls war es bei mir so), nicht so, dass die Lehrer wirklich Elan haben mit dem Schüler zu besprechen, wo sie ihn sehen.
Was richtig ist, allerdings dafür sorgt, dass noch weniger objektive Bewertungen möglich sind.
Ein Informatiker erstellt immerhin ein Produkt mit einem klaren Nutzen.
Ein Lehrer weiß nie so Recht, ob das, was er tut einen Nutzen hat. Er kann sich das natürlich einreden, dass er super wichtig ist.
Faktisch wissen, inwiefern das, was der Lehrer versucht den Schülern beibringt, auch nachhaltig im Langzeitgedächtnis der Schüler abgespeichert wird UND ob dieses Wissen dann überhaupt im Leben der Schüler von Relevanz ist, tut er nicht.
Also eine sehr weiche Form dessen, was das bewusste eindeutig klare Wissen über den Nutzen den Gelehrten angeht.
Gedichtinterpretationen erachte ich übrigens als eine der unwichtigsten Lehrinhalte der Schule überhaupt.
Ich find es gut und richtig, dass man sich mit Gedichten und deren Interpretationen befasst. Es kann nicht schaden, wenn jungen Menschen gezeigt wird, was alles mit der deutschen Sprachen erschaffen wurde und zur deutschen Kultur zählt.
Jedoch finde ich es wichtiger, die Welt in ihrem Aufbau zu verstehen. Daraus resultiert Technik und der größte und wichtigste Teil der Wissenschaften, wovon die Menschheit einen enormen Nutzen hat, ohne den wir ähnlich wie in der Steinzeit leben würden, keinen Fernseher hätte, keine Autos, kein Internet, keine Elektrizität und enorm vieles mehr. Vor allem sind diese Themen, die damit zusammenhängen super spannend. Gibt wenig spannendere Themen als zu verstehen, warum und auf welche Art und Weise physikalisch gesehen Farblicht entsteht und warum und wie wir Farben unterscheiden und sehen können.
Das ist für mich wahres Wissen, Wissen um die Natur, um das was uns natürlicherweise umgibt und was wir damit machen können.
Und nicht irgendwelche frei erfundenen Geschichtchen, die man dann interpretiert. Ist ganz schöne Unterhaltung und hat teilweise geschichtliche Bezüge. Ist interessant, teilweise.
Ein Informatiker erstellt immerhin ein Produkt mit einem klaren Nutzen.
Hat es das? Also einen klaren Nutzen? Und für wen? Hier ist wieder die Sache mit der objektiven Bewertung. Wie bewerte ich nutzen? Bildung war früher mal ein Selbstzweck und ein Anspruch der Gesellschaft an sich selbst. Dass aus Bildung irgendwann ein Steigbügel für den Kapitalismus geworden ist, in dem alles verzwecktmäßigt wird, ist ja erst mal eine Entwicklung zum Thema Nutzen.
Man stelle sich aber mal vor, die ganzen großen Philosophen, also die Mitbegründer der Naturwissenschaften und Logikwissenschaften, hätten nach einem Nutzen für ihre Überlegungen gefragt?! Dann wären wir heute ja nicht hier, wo wir stehen. Denn für damalige Belange hatte vieles, dass wir heute als wertvoll erachten, gar keinen Nutzen. Weder gesellschaftlich noch persönlich.
Dass der Informatiker also ein Produkt erstellt, hat für den, der es verkauft einen direkten Nutzen. Aber Software für eine KI zu schreiben, die später auf Menschen schießt oder Waffen autonom lenkt, ist halt mehr als nur der reine Nutzen an der Sache.
Wenn eine Ausbildung aber nur darauf abzielt, gesellschaftliche oder ethische Themen außen vorzulassen, weil ich später keinerlei Gewinn daraus schlagen kann, dann ist Bildung nichts wert. Und das man SchülerInnen individuell nach Stärken fördert, so wie du es forderst, wäre ja dann auch nicht machbar, wenn die Stärken in etwas liegen, welche keinen Nutzen haben.
Technik entwickelt sich nun mal in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext. Philosophische und ethische Aspekte sind meist auch wichtiger als das technisch Machbare und in einer Welt, die sowieso von Technikern übernommen und bestimmt wird, ist der Blick über den Tellerrand das eigentliche Ziel einer Überspezialisierung.
Wie die Welt aufgebaut ist, ist ja ebenfalls etwas, dass dir niemand beibringen kann. Es gibt keine "die Welt". Es gibt nur eine messbare Seite der Welt, die aber nicht die reale Welt darstellt, sondern eben nur die messbare. Die Forderung danach, dass man einem das beibringt, wäre die Forderung danach, die messbare Grenze nicht zu überwinden, weil dir vorher ja schon jemand sagt, wie die Welt aussieht. Das kann ja nun aber nicht der Sinn einer Ausbildung sein.
Zum Thema Gedichtinterpretation:
Die Gedichtinterpretation erachte ich nicht als wichtig, damit du Geschichten liest oder Gedichte kennenlernst. Das ist nur ein sekundäres Ziel. Die Gedichtinterpretation ist ein hervorragendes Werkzeug dafür, dass man SchülerInnen beibringt, wie sie Texte zu lesen und zu verstehen haben. Das Herauszulesen der Dinge, die NICHT in einem Text oder im Gedicht stehen, ist das, was eine Textanalyse oder die Interpretation fördern soll.
Eine Fähigkeit, die später unfassbar wichtig, in fast jedem Beruf ist, die aber viele nicht beherrschen. Allein die Fähigkeit Texte zu lesen, die der Alltagssprache entgleiten, die schwierig sind, die einen schwierigen Aufbau haben und subtile Hinweise auf Tatsachen und Sachverhalte, welche für den Kontext wichtig sind, ist eine Fähigkeit, die man sich aneignet. Um Gedichte geht es da nicht.
Das wollen viele aber nicht sehen und das ist schade, weil ich viele Bachelor- und Masterarbeiten von studierenden lese, die offensichtlich einfache Sachverhalte nicht begreifen, wenn sie da etwas zu Papier bringen. Viele aus der Generation Z sind heute nicht mal mehr in der Lage eine 10-seitige, wissenschaftliche Arbeit zu lesen (oder sich überhaupt so lange zu konzentrieren), diese zusammenzufassen und offensichtliche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, weil die Sprachentwicklung, die in der Schule vernachlässigt wird, später fehlt und i.d.R. auch nicht aufgeholt werden kann.
Wer nicht mit Sprache umgehen kann, wird später auch Probleme haben, in vielen Bereichen Fuß zu fassen oder gar erfolgreich zu sein.
Und so kann man eben sehen, was die Frage danach, was man braucht oder nicht, keine ist, die man mit "ja" oder "nein" beantworten kann.
Ich teile deine Kritik also nicht und hoffe, dass du auch irgendwann die Erkenntnis erlangst, dass Bildung für eine Gesellschaft mehr sein muss, als nur der Gegenwert zu späterem Geld oder Technologie.
Gute Lehrer leben in keiner Scheinwelt.
Fast alle meiner Lehrer waren sehr gut. Erst danach wurde mir klar, was alles ich ihnen zu verdanken habe.
Ich habe meinen Lehrern nichts zu verdanken. Was hast du ihnen denn zu verdanken?
Dass sie mich mit mir sonst nicht zugänglichem Wissen (und gelegentlich auch Lebenserfahrung) bekannt gemacht haben, und mir Fähigkeiten beigebracht haben, die ich heute nicht missen möchte. Voraussetzung ist natürlich, dass man ihnen zuhört, statt den Unterricht zu stören.
Es gibt echte Bullshitjobs, David Graeber beschreibt sie so:
"Da ist die Rezeptionistin, die nichts zu tun hat, weil das Unternehmen gar keinen Publikumsverkehr hat – sie wird aber dennoch eingestellt, weil die Firma meint, sich eine Empfangsdame schuldig zu sein. Eine Frau schrieb mir, ihre Aufgabe sei es gewesen, die Pfefferminzbonbonschale aufzufüllen und eine alte Uhr im Konferenzraum aufzuziehen. Andere Menschen werden nur eingestellt, weil es Vorgesetzte gibt, die unbedingt möglichst viele Untergebene als Statussymbol haben wollen. Sehr viele Beschäftigte in der Werbung beklagen die Sinnlosigkeit ihres Tuns, das nach ihren Worten dazu dient, Bedürfnisse nach nutzlosen Dingen zu wecken. Daneben arbeiten unzählige Menschen an Unternehmens-Hauszeitschriften, die nie jemand liest, die das Management aber liebt, weil sie das Unternehmen gut aussehen lassen." https://www.fr.de/wirtschaft/jobs-welt-nicht-braucht-10970768.html
erinnert mich direkt an den Lehrerberuf: Man wird eingestellt, einfach, weil das System ist, wie es ist. Ob man die Lehrer, mit dem was sie zum Großteil zum gegenwärtigen zustand tun, wirklich unabdingbar braucht und es Sinn macht, dass Schüler einfach Jahr für Jahr auswendiglernen, das Auswendiggelernte wieder auskotzen und es dann vergessen, da denkt keiner drüber nach. Wenn aber Schüler einen Großteil vergessen, wozu dient dann eigentlich der Lehrer? Ich komme also wieder zum Anfang: Man braucht den Lehrer, weil das System so ist, wie es ist.
Nun, eigentlich herrscht ja Lehrermangel. Ich habe jedenfalls in der Schule sehr vieles gelernt, das ich heute noch brauchen kann. Allerdings ist das Schulsystem verbesserungswürdig, das ist keine Frage. Aber die Schule generell abzuschaffen oder die Kindern nach der Grundschule im Alter von zehn Jahren in den Beruf zu schicken, halte ich für keine gute Idee.
Ja, aber man sollte so vieles in der Schule verändern: 1.) Gerhirngerechtes lernen 2.) Individuellen Stärken jedes Schülers erkennen und in diese Richtung fördern
Wir haben ein so primitives Schulsystem: Auswendiglernen, auskotzen und einen Großteil des Gelernten vergessen
Das ist eigentlich absurd und absolut nicht gerhirngerecht. Allerdings auch schwer es besser zu machen. Da kommen so viele Themen zusammen. Politik spielt eine große Rolle.
Da gebe ich Dir recht. Es hilft aber nun wirklich nicht weiter, einfach auf den Beruf des Lehrers einzudreschen. Viele Lehrer würden eine Reform des Systems begrüßen, die wären ja schon dankbar, wenn die Lehrpläne ein wenig flexibler wären. Den Sack zu schlagen, wenn man den Esel meint, ist wenig hilfreich.
Erstmal vorweg, wenn du das nicht willst, dann werd doch kein Lehrer.
Des weiteren hab ich noch nie gehört das Lehrer die Noten verbessern um einen bestimmten Schnitt zu bekommen den die Schulleitung will.
Außerdem liegt es nicht am Lehrer das er Sachen lehrt die niemand brauch, sondern am Bildungssystem. Das Bildungsministerium erarbeitet Rahmenpläne die der Lehrer abarbeiten sollte. Also entscheidet an sich nicht der Lehrer was er lehrt sondern hat Vorgaben.
Lehrer brauchen sich nicht einreden das das was sie machen wichtig ist. Denn es ist wichtig.
Und außerdem ist das was man in der Schule beigebracht bekommt keine Theorie, sondern wissenschaftlich fundiertes Wissen
Dann sollen sich die Lehrer halt weiter einreden, dass das was sie machen wichtig ist. Also ich kenne niemanden, der vieles aus der Schule für sein Studium braucht. Es sind nur wenige Teilbereiche, die man wirklich für Ausbildung, Studium und das weitere Leben braucht.
Wenn ein Lehrer sich dann einredet, er sei so wichtig, soll er das halt tun. Ich will ja, dass Menschen glücklich sind.
Lebt nicht jeder Berufsstand in einer Scheinwelt und nicht jeder Mensch?
Schon, aber Lehrer mehr als andere Menschen, da sie ständig nur in der Welt der Theorie und Benotung drin stecken, die in Wirklichkeit, im echten Leben, nicht stark gebraucht wird. Wenn man sich mal überlegt, welche Fächer und Inhalte die meisten Leute für ihre Leben, Ausbildung, Studium und Beruf brauchen, sind das nur wenige Inhalte gemessen an allem, was man so durchgenommen hat. Viele Sachen die man wirklich gut gebrauchen könnte, bringt einem in der Schulzeit niemand bei. Sehr schade.
Wer kann das denn schon?
Niemand ist ganz objektiv bei solchen Bewertungen. Jedoch kann man versuchen ein hohes Maß an Objektivität zu gewährleisten. Dieses hohe Maß kann aber kein Lehrer in der Wirklichkeit durchsetzen, da man es ja Eltern, Schülern, den anderen Kollegen und der Schulleitung Recht machen muss.
Daraus kann man schussfolgern, dass in anderen Lebensbereichen und in anderen Berufen, ein viel höheres Maß an Objektivität gewährleistet wird:
Ein sehr spezielles aber richtiges Beispiel: Testpsychologen, die Aufnahmetest entwickeln, entwickeln Tests die für alle Teilnehmer gleich sind. Da ist vollkommene Fairness gegeben. In der Schule gibt es nur selten standardisierte Klausuren / Prüfungen / Tests, es kann von Gleichheit und Fairness nicht die Rede sein. Dann wird sich auch noch wahrscheinlich an den durchschnittlichen Abiturschnitten andere Schulen orientiert, nach denen man sich dann richtet. Das hat mit Objektivität dann ja nichts mehr zutun.
Oder wenn in einem Kurs angenommen fast nur schwache Schüler dieses Faches sitzen, würde der Lehrer auch nicht allen eine 4-5 geben können, obwohl das vielleicht gemessen an objektiven Maßstäben richtig wäre, weil in einem anderen Kurs desselben Jahrgangs die Leute viel besser sind und einfach Objektivität gewahrt werden muss. Nein, stattdessen würde der Lehrer die Noten einfach künstlich pushen, vielen bei minderer Leistung dennoch eine 3 geben und den schlechteren Schülern dieses kompletten Kurses einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Schülern des anderen Kurses verschaffen, in dem leistungsstarke Schüler sitzen, weshalb man sich in diesem Kurs allein für einen 3er schon gut abrackern muss.
Sehe ich auch nicht so.
Man braucht einfach, wie schon geschrieben, das meiste, was man in der Schule lernt selten bis gar nicht im Leben. Und viele wichtige Dinge, lernt man in der Schule gar nicht erst.
Was mit übrigens bei der Thematik gerade ganz spontan einfällt: Es wird in unserem Schulsystem kaum danach geschaut, welche individuellen Fähigkeiten Schüler haben. Es gibt in der Oberstufe z.B. nur kurze Beratungsgespräche die angeboten werden, wo viele Eltern oder Schüler aber gar nicht hingehen. Und wenn man hingeht, dann ist es (jedenfalls war es bei mir so), nicht so, dass die Lehrer wirklich Elan haben mit dem Schüler zu besprechen, wo sie ihn sehen.
Da werden dann einfach nur Floskeln rausgehauen wie "ja, spricht nichts dagegen", aber wirklich auf den Menschen im Einzelnen guckt keiner richtig.
Ein gutes Schulsystem müsste
1.) Gehirngerecht funktionieren
2.) mehr und individuelle Stärken von Menschen eingehen