Küche: Wenig Sicherungen - ist das Schlecht?
Guten Abend.
Vorne weg: ich bin absoluter Laie was Elektrik angeht, daher bitte ich um "idiotensichere" Erklärungen/Antworten.
Ich bin kürzlich in eine Wohnung ohne Einbauküche gezogen und habe nun eine Küche gekauft, diese wird in wenigen Monaten eingebaut. Nun war jemand da der die Küche vermessen hat und er hat festgestellt das es in der Küche insgesamt nur drei Sicherungen gibt: eine für Herd/Ofen, eine für die Spülmaschine und eine für den Rest (beschriftet nur mit "Küche", ich nehme mal an das sind dann die Deckenleuchte und alle übrigen Steckdosen). Er meinte normalerweise sind für den Herd drei Sicherungen vorhanden. Da er aber nichts davon gesagt hat, dass dies die Küchenmontage behindern würde hab ich mir erst nichts dabei gedacht.
Jetzt stellt sich mir aber die Frage: Ist das schlecht, beziehungsweise muss ich da dann was beachten?
Ich habe online gelesen das pro Sicherung nur eine bestimmte Anzahl Geräte/nur ein bestimmter Stromverbrauch möglich ist. Also eine Spülmaschine kommt nicht, d.h. Diese Sicherung/Steckdose wird unbenutzt sein (Sie liegt blöd, da wird dann auch nichts anderes eingesteckt.)
Ansonsten sind aber doch recht viele Geräte in der Küche, neben Herd-Ofenkombi ein großer Kühlschrank (Gefrierkombi), Mikrowelle, Toaster, Wasserkocher, Deckenleuchte und zur Zeit auch der WLAN-Router (der könnte jedoch auch in einen anderen Raum, das wär jetzt nicht das Problem). Ist das dann gefährlich oder brauche ich mir keine Gedanken darüber zu machen?
Man lässt natürlich nicht alle Geräte gleichzeitig laufen, aber der Kühlschrank ist jaimmer an, nachts auch das Licht, und ich bin es eigentlich auch gewohnt mal gleichzeitig Herd und Ofen zu benutzen, geht das dann überhaupt?
Vielen Dank schon mal für Antworten.
5 Antworten
Wenn die Sicherungen überlastet sind, fliegen sie raus und unterbrechen den Strom. Das ist, was sie tun sollen.
Du wirst also schnell merken, ob das mit den Sicherungen so funktioniert oder ob die alle paar Minuten rausspringen.
Gefährlich wird es nur, wenn Du dann, anstatt einen Fachmann den kompletten Sicherungskasten überarbeiten und die einzelnen Steckdosen auf mehr Sicherungen verteilen zu lassen, einfach stärkere Sicherungen einschraubst, damit sie nicht dauernd rausfliegen.
So geschehen im Haus meiner Mutter in Spanien, bei der ernsthaft die gesamte Küche auf einer Sicherung lag.
Das hätte mich dann fast das Leben gekostet, als ich ahnungslos an einer kleinen Lampe mit viel zu dünnem Kabel das Licht anknipsen wollte und aufgrund eines nicht sichtbaren Kabelbruchs beim Berühren des Kabels der Strom durch mich statt durch die Lampe floss.
Und weil irgendein Artist eine gewaltige Sicherung da eingeschraubt hatte, um zu verhindern, daß die durch die Überlastung beim Betrieb der Spülmaschine ständig rausflog, tat sie in diesem Moment genau das nicht, was sie sollte, nämlich bei Kurzschluss den Strom abschalten.
Ich konnte das Scheixx-Kabel nicht loslassen!
Hätte meine Mutter nicht zufällig neben mir gestanden und mir das verdammte Kabel spontan mit einem Kochlöffel aus der Hand geschlagen, hätte ich das wahrscheinlich nicht überlebt.
Eine vorschriftsmäßige Sicherung sichert den daran hängenden Stromkreis so ab, daß da nicht mehr Strom durchfließt, als die Leitungen vertragen.
Da sollen nicht die daran hängenden Geräte geschützt werden, sondern zum einen die Kabel, damit die in der Wand nicht so heiß werden, daß die Bude abfackelt. Und zum anderen schützen sie vor Kurzschluss, also zB, wenn Mensch und Strom in Kontakt kommen. Oder wenn ein Gerät bereits defekt ist und deswegen darin ein Kurzschluss entsteht, der zu einem Kabelbrand führen könnte.
Nicht das Herausspringen der Sicherung beschädigt ein Gerät, sondern ein beschädigtes Gerät lässt die Sicherung rausspringen.
Oder eben gefährliche Überlastung des betreffenden Stromkreises.
Das war auch in anderen Teilen des Hauses meiner Mutter ein Problem.
Die Küche wurde dann ne sortiert und bekam mehrere Sicherungen.
Aber auch im Wohnbereich waren zu viele Zimmer auf einer Sicherung.
Zentralheizung gab es nicht, im Winter wurde daher das Bad mit Heizlüfter beheizt, damit es schnell warm wurde.
Und wenn mein Bruder und ich zu Weihnachten beide zu Besuch waren, kamen morgens in den beiden von uns genutzten Zimmern auch Heizlüfter zum Einsatz, um sich aus dem Bett zu trauen.
Wenn wir alle gleichzeitig aufstanden (was bei geschlossenen Zimmertüren nicht immer erkennbar war) und meine Mutter im Bad dann noch den Fön einschaltete, standen wir schlagartig alle im Dunklen und das Gefluche ging los... *gg
Da wussten wir aber, daß nur höchstens 2 Heizlüfter und ein Fön möglich waren. In der Regel brüllte also der, der im Bad war "Kann mal einer seinen Lüfter ausmachen, ich muss Haare fönen".
Wenn bei Dir in der Küche aber Kochen nicht möglich ist, ohne den Kühlschrank auszustöpseln und Du nur die Wahl hast zwischen Braten oder Kartoffeln und Gemüse, dann hilft das nix, dann muss der Sicherungskasten erweitert werden.
Solange das ein Fachmann ordentlich macht, kann der Vermieter da eigentlich nichts gegen haben, nur fragen solltest Du vorher.
PS:
Ich nehme mal an, daß der Raum, in den Deine Küche soll, auch vorher schon mal die Küche war, oder?
Dann sollte man eigentlich davon ausgehen, daß ein normaler Küchenbetrieb mit den vorhandenen Sicherungen möglich ist, vor allem, weil Du keine Spülmaschine betreiben willst, die zum Teil kurzfristig sehr heftig Strom zieht.
Die betreffende Steckdose, die immerhin offenbar nach Deiner Beschreibung eine eigene Sicherung hat, solltest Du aber dann definitiv anders nutzen, ansonsten verschwendest Du ja eine der drei vorhandenen Sicherungen bzw den daranhängenden Stromkreis. Wenn die blöd liegt - kannst Du dann nicht vor dem Einbau der Küche eine Verlängerungsschnur dort einstecken und an einer passenden Stelle der Arbeitsplatte rauskommen lassen, um zB Toaster und Wasserkocher oder die Mikrowelle da einzustöpseln?
Es ist nicht mehr üblich, solange du aber nicht Herd, Toaster und Wasserkocher gleichzeitig betreibst sollte es keine Probleme geben.
Kühlschrank und Licht sind dabei leistungsmäßig üblicherweise eher vernachlässigbar.
Also generell reicht auch mal eine Sicherung für den Herd. Dann muss man eben etwas zurückstecken, was das aufdrehen aller platten gleiczeitig angeht. Schwierig wird es, wenn du Kochfeld und Backofen getrennt installiren willst.
Hier würde ich dann empfehlen, den Stromkreis der eigendlich für den Gerschirrspüler vorgesehen war für den Backofen daher zu nehmen, den anderen fürs Kochfeld. der Geschirrspüler könnte dann an den rest mit angschlossen werden. Allerdings solltest du dann auf den Einsatz des Wasserkocehrs oder der Mikrowelle verzichten, wenn der Geschirrspüler läuft.
Alternativ könnte man übers Kochen mit Gas nachdenken. Wenn ihr keinen Gasanschluss in der Küche habt, dann kann man auch eine 11 kg Propanbuddel in den Unterschrank unter das Kochfeld stellen. für so 2 bis 3 Wochen reicht die im Privathaushalt eigendlich immer aus.
lg, Anna
Bei Bestandsimmobilien ist die Elektrik oft auf dem technischen Stand der 70er oder 80er Jahre. Dann gibt es auch kein RCD (FI), oder - so wie hier anscheinend - auch keinen 3-phasigen Herdanschluss. Das bedeutet, der E-Herd wird mit 230V an nur einer Phase betrieben, was aber im Normalfall auch ausreicht. Bei Volllast kann das aber dazu führen, dass die Sicherung auslöst.
Wenn es keinen Geschirrspüler gibt und keine Waschmaschine, kann ja der Kühlschrank an den Stromkreis, der dafür vorgesehen war. Die restlichen genannten Geräte können leicht an einem Kreis laufen.
In meiner Wohnung ist der Sicherungskasten wie bei dir.
Ich habe eine Einbauküche mit Waschmaschine, Kühlschrank, Mikrowelle, Herd mit Ofen darin.
In den letzten 5 Jahren gab es keine Probleme.
Danke für die Antwort! Am Sicherungskasten darf ich sowieso nichts machen, denke ich, ist eine Mietswohnung. Gehen denn die Geräte nicht kaputt wenn es die Sicherungen raushaut?
Das ist ja grad nochmal gut gegangen bei dir!