Meinung des Tages: Kinder tracken lassen - wie steht ihr dazu?

58 Antworten

Vorteile haben nur ängstliche erstlings Eltern oder welche, die in Problem-Ecken wohnen. Aber wenn wir ehrlich sind, wenn Kids Drogen nehmen dann hilft ein Tracking trotzdem nicht, da angezeigt wird dass das liebe Kind wie verabredet beim besten Kumpel sitzt. ;)
Für Erstklässler die den Heimweg noch lernen müssen, da finde ich das ok. Ansonsten muss einfach Vertrauen entstehen und man muss auch wissen das man sich konzentrieren muss, weil Mutti nicht immer da ist.
Ich selbst war ein Schlüsselkind, habe oft den Schlüssel verloren und mein Bruder (2j. älter) hat solang fein auf mich geachtet. Wir wussten was wir durften, wohin wir durften, wann wir heim mussten. Als wir die Uhr lesen konnten, bekamen wir auch Armbanduhren, damit wir pünktlich daheim waren. Eigenverantwortung lernt man nur mit Regeln und konsequenten Eltern. Klappt etwas nicht, dann wird das besprochen und evtl. mal gerügt. Handy für Kinder unter 12 ist sowas von unnötig. Man muss auch lernen mit sich selbst klarzukommen und sich selbst plus die Stille zu akzeptieren. Viele kommen damit heute gar nicht richtig klar, müssen immer etwas machen, können schwer still sitzen oder kriegen keine Ruhe in den Kopf. Entspannt sein ist kaum möglich ohne sich zu langweilen... sich langweilen muss man üben können. Das lernt man als Kind.
Als Erwachsener erträgt man dann kaum 30 Min. auf den Zug warten, oder mal im Stau stehen. Wehe, wenn etwas nicht gleich funktioniert oder man beim Bäcker nicht sofort dran... diese unnötige Agressivität muss man Filtern und kontrolliert umlenken können.

Tracken nur für kurze Zeit (Einschulung, Urlaub, eingewöhnungszeit beim Umzug... ) Aber im Alltag sollte das nicht der Fall sein.
Handys sollten erst ab 12 Jahren sein, da sollten sie schon genug Eigenverantwortung absolviert haben und sollten sich langsam ran tasten dürfen. Internet ist nicht easy, viele komische Menschen mit zig Meinungen...
Zu dem: Früher war es nicht so gefährlich... wieviele Personen kennt ihr, die entführt wurden bzw. denen etwas passiert ist? Meist kommt es heute nur so "viel" rüber, da jeder Handys besitzt und die Nachrichte EINER Entführung sich im ganzen Land verbreitet, wo man früher einfach nichts mitbekommen hat, da Hans aus Bayern keinen Kontakt zu Sven aus NRW hatte. Früher bekam man eine von tausend Entführungen mit, heute eben 20 von tausend, das heißt nicht das die Anzahl der Taten steigt, sondern die Anzahl an Information!

Habe keins, nicht wirklich geplant. Heute braucht man das leider tw. Hatten die früher nicht. Da ist aber auch weniger passiert. Viele Trigger durchs Internet incl Anonymität heute etc

Sollten wir theoretisch Kids bekommen bin ich zum Teil dafür. Kindergarten/Grundschule ist das imo echt schon wichtig. Unbedarftheit, Unwissenheit. Mit Bonbons, Tiere bzw uns Technik hätte man uns auch "überzeugt". Heisst aber nicht zwangsläufig Elterntaxi

Hängt aber auch mit den Leuten bzw der Umgebung zusamnen. Ist schon so das in bestimmten Stadtbezirken mehr passiert und die evntl mit krassen Leuten befreundet sind.

Allerdings ab dem bestimmten Alter merken die wohl irgendwann das Spyware auf deren Handy ist. Das kann nach hinten losgehen und entfremden.

A und O ist Offenheit, Vertrauen. Jederzeit für die da sein, nichts ist peinlich etc. Aufklärung (incl. Glas nicht unbeaufsichtigt lassen, selbst bei Freunden z.T.) und Selbstwert stärken. Plus auch nicht zu vergessen das wir auch mal jung und aufständisch waren :-). Vertrauensvorschuss.

Wobei man heute schon alles trackt Koffer, Tiere, sich selbst. Wird sicher bald normal

antwortgute  01.10.2023, 10:46

Hallo Torontian;
woher haben Sie die Information, dass füher weniger passiert ist? Meines Wissens nach sind laut Kriminalstatistiken die Gewaltaten an Kindern gesunken.
Ich glaube eine weitaus größere Gefahr geht von den Geräten aus, welche zum Tracken genutz wird. Dem Handy selbst (Stichwort Kontaktaufnahme durch Fremden über das Netz, Gewalt in Videos, Handysucht, Aufmerksamkeitsspanne reduziert sich, etc.).
Ich habe mein Kind nie getrackt als es klein war. Wenn man damit einmal anfängt, könnte man eine Spirale lostretten die kein Ende nimmt. Angst wenn das Handy des Kindes kein Netz hat und keine Daten sendet. Handy von Kind leer. OMG, was ist wenn grade jetzt was passiert. Ab welchem Zeitpunkt würden Sie die Schulweg entlang laufen oder die Polizeit rufen?
Ich glaube, dass man mehr Angst produziert als Gefahren reduziert. Man muss ein gewisses Vertrauen finden.
Ich habe bei meinem Kind jetzt eine App installiert, bei welcher ich mit Absprache mit dem Kind an bestimmten Situationen das tracken einschalten kann. Zb wenn es alleine mit der Bahn von Müchen nach Hambur zu einem Seminar fährt.
Aber täglich zu jedem Zeitpunkt finde ich zu viel.

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Torontonian  01.10.2023, 12:58
@antwortgute

Von Dunkelziffern abgesehen, ist besonders wegen Corona die Zahl noch gestiegen. Wegen der Pädos ist das Thema allerdings auch stark präsent. Das sind internat. agierende Gruppen, also Interpol. Die Aufklärungsquote ist gestiegen, auch durch Trackings, bessere Verfahren und Sensibilisierung der Thematik. Jugendämter veröffentlichen keine präzisen Zahlen. Zählen ja auch andere Tatbestände noch dazu ausser Gewalt gegen Kinder. Und die Zahlen steigen ja bekannterweise stetig

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TheTrueSherlock  06.10.2023, 15:51
@antwortgute

Gewalttaten an Kindern sind gesunken? Stimmt, jetzt bringen sich die Kinder ja schon gegenseitig um...

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Alle Erfindungen sind gut. Bis dann jemand anfängt es zu missbrauchen. Dann ist die Erfingung nicht mehr so toll und so gut.

Es hat sich immer wieder gezeigt, dass Menschen dazu tendieren, Kontrolle behalten zu wollen und zu stalken.

Wenn es für die eigenen Kinder vorgesehen ist, mag das in Ordnung sein, aber was, wenn man dann auf die Idee kommt, jemand bekannten mal zu orten?

Und schon fangen die Probleme an. Gute Erfindungen, doch dann kommt der Missbrauch. Gerade wegen sowas kommen dann neue und überarbeitete DSGV. Dann entstehen neue Worte wie Cybermobbing und Cyberstalking.

Fazit: Tolle Ideen, gut für Kontrollfreaks, leider Missbrauch vorprogrammiert.

WhatsApp ist da auch ein gutes Beispiel. Früher: schreiben, zurückschreiben, online offline. Jetzt: Nachrichten nach 24 Stunden löschen, Nachrichten zurückrufen, dann kann man zurückgerufene Nachrichten trotzdem irgendwie aufrufen, dann kann man seinen Online-Status verbergen, dann sieht man aber trotzdem, ob die Nachricht gelesen wurde oder nicht, dann kann man unterbinden, ob man den Lesestatus bestätigen lässt. Und auf facebook genauso.

Alles wegen den Missbräuchen.

Natürlich ist es heutzutage eine andere Zeit als noch vor 20 Jahren, doch ich möchte trotzdem gerne einmal beschreiben, wie das bei meinen Eltern und mir in den 2000ern ablief:

Wenn ich mal nicht zu Hause war und meine Eltern mich suchten, brauchten die mich nicht anrufen oder gar eine Ortungsapp öffnen... Entweder hatte ich ihnen Bescheid gesagt oder - wenn sie nicht zu Hause waren - einen Zettel geschrieben. War das nicht der Fall, dann riefen sie bei meiner besten Freundin an. Führte das zu keinem Ergebnis, brauchten sie exakt 3 Orte absuchen (Fußballplatz, Spielplatz, Bücherei) und fanden mich garantiert. Denn diese 3 Orte waren die einzigen, wo ich nicht Bescheid sagte, denn dort hielt ich mich eigentlich täglich auf - meistens mit den anderen Kindern unserer Siedlung.

Abgesehen davon, dass ich mein erstes Handy mit 12 Jahren bekommen habe - es war ein Tastenhandy von Nokia. Ein Smartphone (und zwar das alte von meiner Mutter) habe ich nach meiner Konfirmation bekommen als ich regelmäßig auf Jugendveranstaltungen unterwegs war und daher auch viele Infos zu diesen Veranstaltungen über Whatsapp und Co lief.

was etwa, wenn das Endgerät leer ist?

Ich gehe einen Schritt zurück und frage: Ist es förderlich, wenn schon kleine Kinder so gezwungenermaßen ein Endgerät benötigten?

Wie ich oben schon schrieb habe ich mit 12 Jahren ein erstes Handy bekommen. Das war mein erstes technisches Endgerät was ich abseits meines tragbaren CD-Players besaß. Natürlich sind wir 20 Jahre weiter und ich sehe häufig genug Kinder im Kinderwagen, die schon ein Handy in der Hand halten.

Und wenn die Kinder schon ein Endgerät bekommen, sobald sie mal alleine unterwegs sind, finde ich das sehr bedenklich, da so die Sucht ja eigentlich nur gefördert wird. Kinder können noch nicht zwangsläufig erkennen, dass dieses Endgerät in Maßen genutzt werden muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da ich selber Schüler in der 8.Klasse bin , würde es mich theoretisch auch betreffen .

Ich würde mir eine Überwachung verbieten , am besten noch eine Fußfessel

wie bei Schwerverbrechern .

Sowas hätten meine Eltern auch in der 1. Klasse mit 6 Jahren nicht gemacht .

Die Umstände sind bei mir auch anders : Ich fahre weder mit dem Zug zu Schule

noch lebe ich in einem Problemviertel und ich ging auch nie mit Fremden mit .

Ich wohne dörflich und hier kennt jeder jeden

und wir fahren morgens mit ein Paar Jungs gemeinsam mit dem Rad zu Schule .

Von der 1. bis zur 10. Klasse gehen hier alle Kinder in die selbe Schule .

Hier geht niemand verloren :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung