Kinder haben?

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Nein, sollte man meiner Meinung nach nicht.

Denn ein gutes liebendes Elternhaus kann nicht ersetzen, was Mobbing durch andere Kinder weil ein Kind z.B. kein Geld für neue Klamotten oder ein Handy hat anrichtet.

Kinder sollten ohne Sorgen aufwachsen und sich nicht schlecht fühlen, weil sie schon wieder aus Schuhen raus gewaschen sind und dringend neue brauchen oder gar verschweigen, weil sie Angst haben die Eltern zu belasten.

Von daher würde ich niemals Kinder bekommen wenn ich vorher wüsste, dass ich sie mir nicht leisten kann. Wenn was schief geht und man sie schon hat, ok blöd gelaufen, aber es wissentlich drauf ankommen lassen finde ich egoistisch und falsch.

Man sollte schon eine sichere Grundbasis schaffen, bevor man die Kinderplanung angeht. Man sollte genug Platz haben für ein Kind, die Beziehung zum Partner sollte schon recht stabil sein und man sollte im besten Fall einen fixen Job haben bzw. mindestens eine abgeschlossene Ausbildung.

Klar, kann es immer passieren, dass man aus Versehen ein Kind bekommt und dann kann man es auch schaffen. Man muss gegebenenfalls sein Leben etwas umkrempeln oder braucht Unterstützung.

Wenn man ein Kind plant, sollte man dem Kind aber auch was bieten können. Man muss ja nicht reich sein, aber man sollte zumindest den Platz und etwas Geld haben. Allein die ganze Ausstattung für ein Baby ist schon mal sehr teuer und man sollte das Baby ja auch versorgen können, bis es erwachsen ist bzw selber eigenes Einkommen hat.

Würde die Entscheidung halt gut überdenken, aber wenn man sich sicher ist, dass man das schafft, steht doch nichts mehr im Wege.

Alles Gute :)

Wer keine finanziellen Mittel hat, sollte in meinen Augen keine Kinder bekommen. Was für ein Leben kann man Kindern ermöglichen? Sollen sie nicht gut gesichert aufwachsen?

Eine gewisse Basis wäre schon notwendig - man will dem Kind ja auch mal was bieten können und ggf. vorsorgen.

Sich da rein auf den Staat zu verlassen finde ich unverantwortlich

Kinder zu bekommen ist das natürlichste von der Welt und es haben Leute immer Kinder bekommen, egal ob sie arm oder reich sind.

Allerdings sollte man sich überlegen was diese Situation mit dem Kind machen könnte.

Ich kann das mal aus meiner Sicht schildern. Als ich 3 Jahre alt war bauten meine Eltern ein Haus. Als ich 4 war, wurde mein Bruder geboren. Er hatte eine Behinderung und meine Mutter musste danach für das Kind da sein. Mein Vater war Alleinverdiener und brachte das Geld heim. Mit Einschränkungen ließ es sich aber immer noch gut leben. Dann gabs einen Unfall. Mein Vater fiel vom Gerüst und durchbohrte sich die Schulter mit einer Stande. Danach war er Arbeitsunfähig.

Was folgte war der Abrutsch in die Sozialhilfe (Hartz 4 gabs damals noch nicht) und in die Schuldenfalle.

Ich wuchs also auf mit Sozialhilfe, später gabs BaföG und danach rutschte ich erstmal ins Hartz4

Meine Kindheit war durchzogen von Verzicht, Leid und Ärger. Die Wohnungen in der wir lebten waren Bruchbuden. Die ersten Wohnungen hatten noch Plumsklos irgendwo auf dem Hof. Wir lebten mit 4 Leuten in einer 2 Raum Wohnung. Da meine Eltern nichts kaufen konnten gabs dann Kleidung aus der Städtischen Altkleiderkammer. Das waren Sachen, die wurden von alten Omis und Opis getragen und die gab man dann da ab wenn sie starben. Ich ging in die Grundschule mit Faltrock und Rüschenbluse. Das brachte die anderen Kinder dazu, das ich gemobbt wurde. Mir wurden büschelweise Haare rausgerissen. Es gab so ein Jahr, da konnten meine Eltern die Schulbücher nicht kaufen. Die gabs damals nicht umsonst so wie heute teilweise. Ich bin nach den Halbjahreszeugnissen dann zu einem meiner Onkel gegangen und habe um das Geld für die Bücher gebettelt. Das Jahr durfte ich dennoch wiederholen, da ich im ersten Halbjahr weder Hausaufgaben machen konnte noch.

Einmal hatten meine Eltern kurz vor Ende des Monats gar kein Geld mehr. Sie wusste nicht wo sie Essen für uns herbekommen sollte. Sie ist mit uns zum Amt weil sie um einen einmaligen Vorschuss bitten wollte. Der Beamte hat nein gesagt. Mein Bruder und ich saßen auf dem Flur und im Büro wurde es immer lauter. Irgendwann kam meine Mutter heulend raus, gab meinem Bruder und mir ein Küsschen und meinte dann, dieser nette Herr wird sich um euch kümmern. Wir waren danach für ein dreiviertel Jahr bei unserer Oma, ehe wir nach Hause durften.

Schulsachen, Klassenfahrten, Kleidung, Essen, irgendwelche Extras wie Kino oder andere Aktivitäten, über die man sich als Kind mal gefreut hätte, das fiel alles flach. Wurde später das Geld knapp, dann gabs nur noch Magarinebrot mit Zucker. Frisches Obst gabs nicht. Wir hatten immer nur im Spätsommer oder Herbst Obst, wenn wir es selber sammelten. Entweder war es Fallobst von Bäumen am Straßenrand, oder aber Saft von Holunderbeeren, die in unserer Gegend auch überall wild wuchsen.

Diese Kindheit hat bei mir Spuren hinterlassen. Ich habe heute keine Kinder weil ich mir sagte, wenn ich Mist baue oder irgendwas passiert, dann ziehe ich nicht einen Rattenschwanz an Familie und Kinder mit in den Abgrund.

Man sollte sich also gut überlegen was man macht. Es heißt nicht umsonst Familienplanung