Kann man mit ADHS gut in Mathematik sein?

17 Antworten

AD(H)S beinträchtigt nicht die Intelligenz. Auch Hochbegabte können an dieser Krankheit leiden. Allerdings müssen sie etwas dafür tun, um sich gut konzentrieren zu müssen. Je nach Schweregrad können hier Sport und gute Ernährung Abhilfe schaffen, in manchen Fällen ist aber auch Ritalin sinnvoll. Alles in allem können Menschen mit dieser Krankheit aber genauso gut in Mathe sein wie alle anderen Menschen auch.

ADHS?

In einer Mathe-Nachhilfeeinrichtung beobachten wir, dass man zuerst einmal die Diagnose ADHS selbst hinterfragen sollte. Viele Kinder und Jugendliche erhalten das Label ADHS zu unrecht. Nur wenn die Sympome schon vor der Einschulung auftraten und nur wenn sie immer in allen Lebensbereichen auftreten, kann ADHS vorliegen. Tatsächlich leiden viele Kinder und Jugendliche mit der Diagnose ADHS eher an der Unverträglichkeit ihrer Denkart (forschend, fragend, denkend, logikgeleitet, struktursuchend, autoritätsskeptisch etc) mit der vorherrschenden Schuldidaktik (sprunghaft, ad-hoch, autoritätsgeleitet, sturkturlos). Mehr aus Sicht einer Nachhilfeeinrichtung für Mathe: http://mathe-ac.de/wb/pages/adhs-co.php

Mathe?

Man kann den Antworten hier auf der Seite zustimmen, dass Kinder mit der Diagnose ADHS genauso gut in Mathe werden könne, wie andere. Aber der Aufwand dafür ist größer. Bei echtem ADHS können Tabletten helfen, aber vor allem auch das Auswendiglernen vieler Rechenwege. Bei einer Fehldiagnose hilft etwas anderes: Das eigene Denken disziplinieren: den Strom der ständig nachkommenden Fragen beruhigen, Denktechniken einüben, die bei einer Sache bleiben. Ideal dafür: Komplexe Probleme mit vielen Rechnung im Kopf lösen (z. B. pq-Formel oder 3D-Geometrie). Das Problem: In der Schule hat man dafür keine Zeit, die Themen wechseln selbst so schnell, als ob die Schule selbst ADHS hätte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Leute mit ADHS sind nicht schlechter in Mathe. Jedoch wenn Sie denken, dass Sie schlechter in Mathe sind, dann sind sie es auch. !! Denke daran dass du es schaffst und es kannst, dann wird es auch so. Deine Gedanken sind ein Spiegelbild deiner Realität

Ja, du musst dir eben mehrere Techniken angewöhnen und immer wieder neu ansetzen. Die zusätzlich Energie kann sogar hilfreich sein, aber die Hyperaktivität stört dann wieder etwas. Du musst es einfach immer und immer wiederholen. Was hilft, ist viel Sport oder Abreaktion auf anderer Seite. Man muss den schnell aufkommenden Frust ignorieren.

Es gibt aber in der Mathematik extrem unterschiedliche Schwierigkeitsgrade.

Die Frage ist zwar gut mehr als acht Jahre her, aber dennoch kann man einen guten Rat abgeben.

Erstens: ADHS ist keine Störung! (wie so oft beschrieben). Es ist eine andere Art Informationen zu verarbeiten (wie Legasthenie).

Zweitens: Jeder kann sein ADHS in den Griff bekommen! Ich war als Kind ziemlich hyperaktiv.

Meine Verhaltensmuster mit 5+:

• keine zwei Sekunden Unterricht und ich bin aufgestanden oder auf den Tisch geklettert

• lautes rein schreien, war an der Tagesordnung

• wenn ich Aufgaben gelöst habe, dann nie ohne vor mich hin zu singen und dabei laut mit den Füßen auf&ab zu wippen

• ich bin jedem in den Mund gefallen

• ich habe immer laute Geräusche von mir gegeben, oder manchmal einfach irgendwelche Worte rezitiert (wie „Himmel, blau, blauer himmel, himmelblau“).

• ich bin ziemlich heftig ausgerastet

Vorgeschichte der AD(H)S Diagnostik:

Ich war kurzfristig in einer Sonderschule für verhaltensgestörte Kinder (oft Kinder mit hohem IQ und Verhaltensstörungen wie ADHS, Vorstufe AsPD oder einfach Ausländer), wegen diesen oben beschriebenen Symptomen.

Später kam ich auf eine Grundschule, weil Sie die Klassen auflösten. Dort identifizierte eine Psychotherapeutin Anzeichen einer ADHS und bekundete mein Verhalten. Zur bekundeten Beobachtung verhielt ich mich unauffällig und nicht hyperaktiv, weshalb man von ADS ausging.

Kurz gesagt: Ich lernte mich zu integrieren und kontrollierte mein AD(H)S, teilweise erfolgreich, teilweise ohne Erfolg.

Mittlerweile zeige ich kaum noch die Hyperaktiven Merkmale von ADHS und habe vermehrt die Symptome von ADS in Griff (wie sich lesen lässt), jedoch sorgt ADHS immer noch für impulsive Schübe, Zerstreutheit, Reizbarkeit, Suchtstörung et cetera pp. Weshalb ich zurzeit ADHS (erneut) abklären lasse, durch Fragebögen wie HASE.

ADHS hat viele Vorteile, wenn man ein gut funktionierendes Arbeitsgedächtnis besitzt.

Einige Vorteile sind:

• höhere Effizienz (mehr Dinge gleichzeitig tun)

schwere Auslastung des Gedächtnisses (Hyperfokus bei interessanten Dingen)

• divergentes Denken (ausgeprägter Einfallsreichtum)

• oft Leistungssportler

Kann jemand mit ADHS gut in naturwissenschaftlichen Fächern sein?

Wenn mich etwas fasziniert dann sitze ich nächtelange an dem Thema, bis es keine Informationen mehr davon gibt, oder ich das Interesse verliere. In Dingen die mich interessieren bin ich ziemlich gut und verstehe ich auch sehr schnell!