Kann ein erwachsener Mensch eine Vorstellung von Gut und Böse haben, wenn dieser Mensch immer isoliert gelebt hat?
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
12 Antworten
Hallo Marco79100
Ich beziehe mich Vorallem auf IMMER ISOLIERT - bzw das extrem, der einzige Mensch auf Erden... Wie der dort hinkommt ist eine andere Frage die für das Gedankenexperiment irrelevant ist...
Das Konstrukt ergibt sich einzig aus der Gemeinschaft
Bist du allein auf der Welt, gibt es nur Hunger oder kein Hunger... Wenn du Hunger hast, könntest du das als schlecht bezeichnen aber wer oder was ist dann der böse?
Gut und böse sind geisteskonstrukte und ergeben sich erst durch ein miteinander erst wenn ein anderer etwas tut das man als negativ empfindet, würde man darauf kommen das dieses Verhalten schlecht ist
Wenn du der einzige Mensch bist - wer oder was interpretiert das Fällen eines Baumes dann als böse? Oder das selbst erlaubte übertreten von Gebieten auf denen innerhalb einer Gesellschaft Linien auf einer Karte gezeichnet wären?
Was kannst du böses tun das keine Interpretation eines anderen benötigt und was kannst du ebenso an gutes tun?
Du kannst mit einem hungernden Tier deine Beute teilen - doch wer deklariert dies als "Gut" ohne eine Lehre das es schlecht sei nur auf sein wohl zu achten?
Der Egoismus wird nur zum Problem in einer Gesellschaft (ohne diese ist er ein Überlebensnotwendiges "Organ") - erst in der Gesellschaft, wird eine Moral von Nöten für ein funktionierendes miteinander - ohne Gesellschaft, keinerlei Ursachen für eine entstehende Moral - die Frage nach gut und böse kommt also nicht auf lediglich die Frage nach "mag ich, mag ich nicht"
LG,
Lacrimis
Gut ist, was mein Wohlbefinden steigert. Böse ist, was mein Wohlbefinden mindert.
Die allermeisten Menschen werden mitfühlend geboren. Das ist nicht erlernt und nicht antrainiert. Sie erkennen also, ob es einem anderern gut oder schlecht geht.
Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füge keinem anderen zu. - Das ist die Grundlage für jede echte Moral.
Was wir als gut oder böse interpretieren leiten wir erstmal inuitiv von unseren Empfindungen ab. Eine soziokulturelle Prägung erzeugt diese Vorstellungen nicht sondern bietet lediglich den soziokulturellen Interpretationsrahmen.
Die Ausgangsformen sind immer Grundemotionen wie Freude, Trauer, Angst, Mitgefühl. Das haben Babys von Geburt an.
Mitgefühl. Das haben Babys von Geburt an.
Endlich jemand, der es weiß.
Das wenigste, was er bekommt ist Nahrung. Wenn die mal nicht kommt, merkt er, dass das nicht gut ist. Diese Erfahrung kann er dann auch auf anderes umsetzen.
Böse, ⬇️ oder schlecht ist dasselbe. Oder: Lieb, ⬆️ oder gut, ist ebenfalls dasselbe.
Das Einfühlen können wir. Das bringen wir schon mit auf die Welt. Das Baby kann das schon vom 1. Tag an.
Kann er sprechen? Hat er Sprache erlernt? Bekam er Essen und Trinken. Dann hatte er Kontakt mit anderen. Dann kann er es auch fur andere verstehen.
Es ist sogar so, dass er, isoliert, nur WENIG Egoich lernte. Und deshalb noch VIEL besser merkt, wenn er nem anderen schlechtes/böses antut.
Das kann man so nicht beantworten.
Was definierst du als "Gut" und "Böse" ? Und auf welche Definition von Gut und Böse bezieht sich diese Frage? Auf die Gesellschaftliche oder die Individuelle? Auch ein Mensch, der sein Leben lang isoliert lebt, wird nach seinen Wertvorstellungen leben und handeln. Aber ob diese dann mit den gesellschaftlichen übereinstimmt, bezweifle ich sehr stark.
.... was Du nicht willst, das man Dir tu, das füge keinem anderen zu.
Das ist die Grundlage für alle Moral und für Verfassungen und für alle Gesetzgebung
Das bezieht er aber ja nur auf sich selbst