Kameraobjektiv für Portrait-Fotografie?
Hallo,
ich möchte mir demnächst ein neues Objektiv zulegen. Ich fotografiere hauptsächlich Portraits (Menschen, Tiere) aber auch mal Autos oder ähnliches.
Ich bin was technische Daten angeht nicht sonderlich bewandert und frage mich, welches Objektiv ich mir als nächstes zulegen sollte, um mich Fotografisch weiterzuentwickeln und um aus meinen Bildern mehr rauszuholen. Ich habe die Canon EOS 200D und dazu das Kit-Objektiv (18-55) als auch ein Festbrennweiten-Objektiv (Canon EF - 50 mm f/1.8 EF) welches ich für Portraits nutze. Ich hätte gern eins, dass auch von größeren Objekten ein tolles Bokeh auch von weiter weg hinbekommt und das zoomen kann. Die Marke ist mir nicht all zu wichtig - es muss aber natürlich auf meine Kamera passen weshalb mir da zum Beispiel Canon und Tamron einfallen.
Preislimit: > 1000 €
Vielen Dank!
6 Antworten
Auch wenn Du's vielleicht nicht so gern hörst: Für die 200d hast Du eigentlich schon zwei recht gute Portraitgläser.
Ein "ideales" Portraitobjektiv soll bei Vollformat etwa 90 mm Brennweite haben, bei einer Crop-Cam sind das ungefähr 50-60 mm. Und da ist Deine 50-er Festbrennweite genau in ihrem Element. Mehr Bokeh bekommst Du bei Offenblende - also nutze mal die Zeitautomatik und mache die Blende möglichst weit auf.
Zugegeben, das Kit-Zoom ist keine Offenbarung, das habe ich an einer 600D durch das Sigma Contemporary f2,8-4/17-70mm ersetzt und war sehr zufrieden. Inzwischen habe ich ein Zeiss f4/24-70 (an einer Sony VF), das geht auch zufriedenstellend.
Wenn Du Dir trotzdem was Gutes tun willst: Schau Dir mal das Tamron f2,8/90mm Macro an. Damit hast Du ein schönes Portraitglas mit "Bokeh" UND ein erstklassiges Macro bis Maßstab 1:1. Ich durfte es mal ausprobieren und war sehr begeistert.
Ich hätte gern eins, dass auch von größeren Objekten ein tolles Bokeh auch von weiter weg hinbekommt und das zoomen kann.
Das zusammen führt schonmal dazu, dass das Objektiv recht teuer ist und weder das eine noch das andere besonders gut kann. Das einzige Zoomobjektiv was eine portraitgeeignete Lichtstärke bietet, die an Festbrennweiten rankommt ist das Sigma Art 50-100mm f/1.8 - die sonstigen f/2.8 Objektive wie das 70-200mm bekommen auf APS-C nicht wahnsinnig viel Bokeh hin.
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Wenn du bissl Geld sparen willst und Detailschärfe für dich eine Rolle spielt, dann solltest du aber eher auf Zoom verzichten und dir beispielsweise ein Canon oder Sigma 85mm zulegen. Beide sind knackscharf - das Canon 85mm f/1.4L ist wahrscheinlich das schärfste Objektiv, was du für Canon findest, hat aber auch einen stolzen Preis von 1600€ neu. Das Sigma bekommst du gebraucht für die Hälfte.
Es wäre in deinem Preisbereich auch zu überlegen, ob du dir nicht eine günstige Vollformat zulegen willst. Eine EOS 6D bekommt man mittlerweile für 300€ nachgeworfen und auch eine neuere EOS RP ist mittlerweile sogar neu unter 800€ zu haben. Darauf ein popeliges Canon 85mm f/1.8 für ~200€, damit hast du ein Bokeh, was du auf der 200D nur mit einem 50mm f/1.2 hinbekommen würdest.
Ich hatte nach einigen Hinweise der Leute nun auch schon den Gedanken mir eine neue Kamera zuzulegen. Bin mir aber unsicher, ob das nicht den Rahmen sprengen würde … ich muss mir mal ein paar Angebote anschauen
Was dem tollen Bokeh ein wenig im Wege Steht ist der Crop Sensor Deiner Kamera. Ansonsten bist Du am APS-C Sensor mit 50 mm schon gut aufgestellt. Allerdings musst Du bei APS-C schon mit einer extrem weit offenen Blende arbeiten und das dann alles noch als Zoom haben zu wollen, wird wohl schwierig werden.
Da Du ein Preislimit angegeben hast, vermute ich Du meintest eigentlich weniger als 1.000 Euro oder ist das mit über 1.000 Euro so gemeint gewesen?
Egal, Bei einem Zoom kommst Du vermutlich, selbst wenn Du sehr viel Geld investierst maximal auf f/2,8 und das wird gegenüber Dem jetzigen Objektiv (dem 50 mm) was das Bokeh angeht keine Steigerung bringen.
Wenn Du Experimentierfreudig bist, kannst Du dir das LAOWA Argus 45 mm f/0,95 ansehen. Ich habe dieses Objektiv aber auch nur durch Recherche gefunden, ich kann über die Qualtiät nichts aussagen.
Wenn Du beim Standardzoom besser werden willst, dann kannst Du Dir das Tamron SP 24-70mm f/2,8 Di VC USD G2 Canon EF anschauen. Das liegt in Deinem Budget (??? s.o.) und hat eine durchgängige 2,8 er Blende.
Schließlich kannst Du Dir dann noch das Canon EF 24-70mm 1:2,8 L II USM anschauen, was aber deutlich > 1.000,- € liegt.
Das will ich überhaupt nicht anzweifeln und gebraucht ist sowieso immer eine Alternative bei der man viel Geld sparen kann. Ich hatte den Fragesteller aber so verstanden, dass er sich vor allem im Weitwinkelbereich mehr Bokeh wünscht
dass auch von größeren Objekten
und dann möglichst noch als Zoom und da wird's bei APS-C dann langsam schwierig.
Insgesamt bin ich ein großer Freund der "nicht ganz so großen" Sensoren. Selbst fotografiere ich sogar hauptsächlich mit Micro Four Thirds. Allerdings denke ich trotzdem, dass man wenn man in der Portraitfotografie eher weitwinkliger als Normalbrennweite unterwegs ist, um z.B. mehr Weite in den Hintergrund zu bekommen (Bildwinkel), dann kommt man um Vollformat nicht herum.
Als Festbrennweite hätte ich irgendwas um die 80mm empfohlen.
Aber wenn du ein Zoomobjektiv möchtest würde ich das 24-70mm 2.8 nehmen. Gibts gebraucht unter 1000 Euro.
Das kommt immer auf deine Arbeitsweise an. Du brauchst nicht zwingend Vollformat und lichtstarkes Objektiv, um einen ruhigen Hintergrund zu machen. Du musst halt nur auf den Hintergrund und Abstände achten und kannst nicht wild drauf los schießen. Sowas geht dann wirklich nur mit Lichtstärke. Aber es geht wie gesagt auch ohne.
Nur je größer das Objekt, desto schwerer ist es, weil du dann eben weit vom Objekt weg bist. Alternative wäre wenns gar nicht anders geht auch sich Hintergründe zu suchen, die eh schon freistellen...wo es keinen Unterschied macht ob f1 oder f16. Sowas wie ruhige Wasserflächen, Himmel z. B.
Vielleicht könntest du dir mehr Brennweite holen. Für Tierportraits gar kein Problem. Bei Menschen naja..zumindest besser als sehr wenig Brennweite.
Ich habe eine Canon APSC. Das Bokeh ist kein Problem.
ich habe ebenfalls die 50mm Festbrennweite. Zusätzlich ein 90mm f2.8, welches such gut für Portraits eignet.
als Zoom habe ich das Canon 70-200mm f2.8 II, das gibt es gebraucht vielleicht für 1000.
alle drei Objektive zaubern ein Bokeh