Jesus Kreuzigung oder Aufhängung?
Ich habe gelesen das Jesus nicht gekreuzigt wurde sondern stattdessen eher aufgehängt wurde. Die Passagen und Quellen seien anscheinend sehr vage, dass man daraus eine Kreuzigung, als eine Schlussfolgerung ziehen könnte. Er sei eher aufgehängt worden auf einem Pfahl. Ich wollte fragen was ihr darüber mir sagen könnt. Seid ihr dieser Meinung? Was denkt ihr darüber?
9 Antworten
Da in der Osterbotschaft mit dem "ungläubigen" Thomas von Malen (also Wunden) an den Händen die Rede ist, gehen ich davon aus, dass Jesus mit durch das Handgelenk, möglicherweise auch durch die Fußwurzelknochen oder die Fersen getriebenen Nägeln am Kreuz befestigt wurde.
Es spricht nichts dagegen, dass es so gemacht wurde. Die erste Kreuzigungsdarstellung aus dem 2. Jhdt. zeigt eine Eselkarrikatur Jesu an einem T-förmigen Kreuz.
Die Geschichte mit dem "Pfahl" stammt aus der Lehre der Zeugen Jehovas. Da hat irgendwann mal jemand von den Ernsten Bibelforschern im Wörterbuch nachgeguckt, was das Wort "stauros" im griechischen Urtext übersetzt heißt und ist dabei auf den Begriff "Pfahl" oder "Marterpfahl" gestoßen. Um sich von den Christen und ihrem Kreuzsymbol abzusetzen, wurde von den ZJ deshalb gelehrt, Jesus sei nicht gekreuzigt, sondern "gepfählt" worden.
Das gibt die Übersetzung jedoch nicht her. Die Römer sprachen von "crux", und so wurde das griechische "stauros" folgerichtig in den lateinischen Bibelübersetzungen mals "crux" wiedergegeben. Und zwar zu einer Zeit, als die Kreuzigung allemal noch ein sehr gängiges Hinrichtungsverfahren war. Hieronimus und die anderen Bibelübersetzer wussten genau, was sie da schrieben. Crux ist also keine Fehlübersetzung oder gar Fälschung des Textes. Das Kreuz ging so als Lehnwort in die anderen europäischen Sprachen über.
"Crux" ist die Bezeichnung für ein Hinrichtungsgerät, "an dem man sich (vor Schmerzen) krümmt", wobei über die Form des Gestells nichts gesagt ist. Es kann die klassische Kreuzform haben, die wir aus den traditionellen künstlerischen Darstellungen kennen, es kann X- oder T-förmig oder tatsächlich ein einfacher Pfahl sein. Die Deliquenten konnten aufrecht, kopfüber, in allen Formen von Verrenkungen, mit oder ohne einen Block unter den Füßen oder einem Sitzpflock zwischen den Beinen festgenagelt oder gebunden werden. Die römischen Soldaten waren in ihrem Sadismus sehr kreativ.
Der Begriff "pfählen" meint dagegen entweder das Aufspießen und zur Schau stellen von Kriegsgefangenen auf oben zugespitzten Pfählen oder die Hinrichtung eines am Boden liegenden Menschen, in dem man einen Pfahl durch seinen Leib in hindurch in den Boden treibt.
Die Ablehnung des Kreuzes (Kreuzform) durch die ZJ mit der Begründung, dass es sich um ein heidnisches Symbol handle, überzeugt nicht. Schließlich hat sich Jesus die Art der Hinrichtung ja nicht aussuchen können. Sie ist durch die Römer von den Persern übernommen worden, die sie ihrerseits von Assyrern und Phöniziern kennengelernt hatten. Bei den Römern wurde sie ausschließlich für Aufständische (wozu hier auch Jesus zu zählen ist) und für Sklaven verwendet.
Mit Ausnahmen des Radkreuzes und der Swastika ist das Kreuz als Symbol in außerchristlichen Religionen kaum zu finden.
So wie in den Darstellungen funktioniert das physikalisch nicht. Die Hände würden unter dem Gewicht abreißen. Die oberen beiden Nägel wurden weiter unten zwischen Elle und Speiche gesetzt.
Ja, das ist eine Alternative. Bei den Darstellungen sitzen die Nägel meist in der Handfläche und das funktioniert nicht.
Da der Jude Jeschua von Nazareth nach römischen Recht wegen Aufruhr verurteilt wurde, sah dies die Todesstrafe am arbor crucis vor.
AUFHÄNGUNG aber nicht durch einen Strang. Die Übersetzung für "Kreuz" aus den Worten "xylon, stauros" bedeuten immer Pfahl, Baum, Stamm. Siehe auch die Bibelstellen 4.Moses 21:9 und Johannes 3:14
Warum sollten die Römer extra für Jesus von ihrer üblichen Hinrichtungsmethode abgewichen sein?
ja aber war das ein kreuz oder nur ein starrer geradliniger pfahl. Denn das Kreuzsymbol basiert ja auf die form der kreuzung.
Kreuz wurde es erst durch die fälschliche Übersetzung.
Die Kreuzigung war die damals gängige Praxis der in Israel herrschenden Römer. Beim Sklavenaufstand des Spartacus, der ca. 100 Jahre zuvor stattfand, wurden 6000 aufständige Sklaven an der Via Apia gekreuzigt.
Im Prinzip wäre es aber egal, ob Jesus an einem aufgerichteten Stamm oder an einem Kreuz hingerichtet wurde. Entscheidend ist, dass er zur Vergebung unserer Sünden am Stamm/Kreuz starb. Wer dieses stellvertretende Opfer von Jesus für sich in Anspruch nimmt, erhält die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben umsonst.
Im Neuen Testament finden sich viele Stellen, die davon schreiben, dass Jesus "gekreuzigt" wurde bzw. "ans Kreuz" ging usw.:
Naja im Prinzip ist es gar nicht egal denn das Symbol des Christentums basiert ja auf eine plusförmige Kreuzung.
Es geht aber nicht um die Methode des Leidens Jesu, sondern darum, dass Jesus stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden gelitten hat. Eigentlich kommt es nur darauf an!
Wer dieses stellvertretende Opfer von Jesus für sich in Anspruch nimmt, erhält die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben umsonst.
Ach so, dann sind die Passagen beispielsweise in Matthäus 18,23-35, 22,37-40 und 25,31-46 völlig sinnfrei, oder wie soll ich dieses "umsonst" verstehen?
Umsonst bedeutet, dass wir durch den Glauben errettet werden, weil Gott uns lieb und weil Er gnädig und barmherzig ist. Wir können uns durch eigene Werke nicht den Himmel verdienen. Wie sollten wir Gott auch damit beeindrucken können? Alle Ehre, alles Lob und aller Dank für unsere Rettung gehört Gott allein und nicht uns!
Darum geht es...
Oder mit Gottes Worten ausgedrückt:
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
- "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).
- "Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst" (Offenbarung 21,6).
Also ist Deiner Behauptung nach alles vollkommen sinnfrei, was in den in meinem vorherigen Kommentar verlinkten Schriftstellen von Jesus gelehrt wurde. Also für mich sagt dies mehr über Deine Sichtweise dazu aus, als über das, was besonders in diesen Schriftstellen steht und mir fallen da noch drei weitere ein, die das bestätigen, was in den schon drei vorher verlinkten enthalten ist, nämlich Jakobus 2,14-26, Offenbarung 20,12-13 und 22,11-12.
Ich habe nie bezweifelt, dass Glaube und Werke untrennbar miteinander verbunden sind. Das habe ich schon häufig geschrieben!
Das ist auch logisch, denn ein Fußballfan wird sich für Fußball interessieren und ein Autofan für Autos. Demnach werden Jesus-Nachfolger natürlich so leben wollen, wie es Jesus möchte. Ganz klar!
Aber: Durch Werke können wir uns nicht retten. Das ist ein Unterschied dazu, dass wir gute Werke tun sollen, die Christen im Normalfall auch (freiwillig und ohne Zwang) tun. Rettung gibt es nur durch den Glauben allein:
- "So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes" (Römer 3,28).
- "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es" (Epheser 3,28).
Deshalb gehört aller Dank, alle Ehre und alles Lob dafür Gott allein. Es geht nicht darum, wir toll wir sind, sondern wie toll Jesus ist!
Ich habe nie bezweifelt, dass Glaube und Werke untrennbar miteinander verbunden sind. Das habe ich schon häufig geschrieben!
Du hast in Deiner Antwort geschrieben, "Wer dieses stellvertretende Opfer von Jesus für sich in Anspruch nimmt, erhält die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben umsonst." Daran ändert auch Dein Ausrufungszeichen nichts. Umsonst ist umsonst, also nicht an weitere Bedingungen verknüpft, oder verstehe ich Dein "umsonst" irgendwie falsch?
In Anspruch nehmen bedeutet um Vergebung der Sünden bitten, an Jesus glauben und Ihm nachfolgen.
Menschen, die das tun, werden natürlich gerettet werden (vgl. die von mir zitierten Bibelzitate).
Es ist Gottes Geschenk an uns:
- "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).
Nein, die Nägel wurden durch das Handgelenk getrieben.