6 Antworten
Das kommt ganz darauf an, was du dir von der Japanologie erwartest. WIllst du nur die Sprache lernen? Dann würde ich eher davon absehen. Willst du auswandern? Auch dann würde ich davon abraten. Bist du allgemein an Japan interessiert und willst in Zukunft womöglich dein Geld verdienen, indem du die Geschichte oder Gesellschaft genauer untersuchst? Dann lohnt es eher.
Ich hab dazu mal einen ganzen Artikel verfasst, der dir ein wenig Überblick gibt, was es bringt und was man auch anders bekommen kann:
Dein Artikel ist sehr aufschlussreich und deshalb auf jeden Fall empfehlenswert für diejenigen anime-Fans, die den Unterschied zwischen Japanisch lernen und Japanologie studieren nicht kennen.
Du willst dort aber ja sicher nicht ausgerechnet Japanisch unterrichten. Um in Japan zu leben, bringt es dir mehr, sehr gut Japanisch zu sprechen als Japanologie studiert zu haben, insbesondere wenn du dort als Lehrer für irgendetwas (außer Japanisch) arbeiten willst.
Ich werde dich nicht davon abhalten. Es ist deine Sache, wie du dich entscheidest und wie du am glücklichsten wirst. Würde bei sowas dann aber zu einem dualen Studium raten. So kannst du zumindest noch auf dein Zweitfach zurückfallen in einem Bewerbungsgespräch.
Ich hab es auch so gemacht. Ultimativ gesehen hab ich es mir damit aber schwerer gemacht. Das Japanologiestudium juckt hier keinen. Wenn du als Lehrer bessere Chancen gegen die Konkurrenz haben willst, ist ein Deutsch-Studium sinnvoller. Weil das ist höchstwahrscheinlich die Art von Stelle, die du am Anfang bekommen wirst.
In Japan Lehrer werden ist jedoch so eine Sache. Es ist ein Weg ins Land. Ich würde das jedoch nicht zwangsläufig als langfristige Karriere anpeilen, sondern eher als Sprungbrett. Weil Gehalt und Arbeitsbedingungen sind da im Regelfall nicht so ideal. Außer du willst wirklich versuchen, an einer Uni zu unterrichten. Und dann ist es wieder am besten, wenn du das jeweilige Fach, das du unterrichten willst, studiert hast.
In Deutschland ist ein Studium (gerade in den Geisteswissenschaften) zum Glück immer noch eine eigene Entscheidung, die man trifft, weil man sich dafür interessiert, sich akademisch mit einer bestimmten Sache zu beschäftigen. Das heißt, dass es dann schlau ist sich dafür zu entscheiden, wenn man sich auch tatsächlich dafür interessiert (und zwar nicht nur oberflächlich, sondern wissenschaftlich).
Was man dann damit macht, das muss man selbst herausfinden. Dabei helfen Praktika, Fortbildungen, usw. Ein Japanologiestudium prädestiniert quasi dafür für mehrere Jahre in Japan zu leben und zu arbeiten, letztendlich sicherlich erfolgsversprechender, als bei anderen. Das sollte sowieso ein Etappenziel der Karriere sein.
Wichtig dabei ist: Man sollte sehr, sehr gut in seinem Fach sein, Japanisch beruflich und wissenschaftlich anwenden und tatsächlich japanologisch arbeiten können. Von den wenigen, die das Studium überhaupt abschließen, können das nochmal sehr viel weniger Leute von sich behaupten…
Eigentlich hatten Kawaraban und M1603 schon sehr gute Antworten gegeben, deshalb dachte ich ich könnte mir eine Antwort meinerseits sparen, aber deine Kommentare auf die Antwort von jentolon geben mir irgendwie das Gefühl, dass du die beiden Antworten nicht gelesen oder nicht verstanden hast, deshalb hier noch einmal von meiner Seite:
- Ein Japanologie-Studium ist kein Japanisch-Studium. Japanisch lernen ist nur ein Teil dieses Studiums.
- Ein erfolgreich absolviertes Japanologie-Studium heißt deshalb nicht automatisch, dass die Person Japanisch kann.
- Um Japanisch so zu lernen, dass man in Japan leben und arbeiten kann, muss man kein Japanologie-Studium machen, es gibt auch andere Möglichkeiten.
- Ein absolviertes Japanologie-Studium heißt auch nicht automatisch, dass die Person gut in Japan zurecht kommt. Man kann erfolgreich Japanologie studiert haben und vom Leben in Japan überfordert und angeätzt sein.
- Ein erfolgreich absolviertes Japanologie-Studium allein heißt auch noch nicht, dass man auf jeden Fall einen Job in Japan bekommt.
- Ein Japanologie-Studium qualifiziert zur wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Japanologie. Das ist ein Berufsfeld, von sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr vielen, die man in Japan machen kann.
- Andere Studiengänge qualifizieren für andere Berufsfelder, von denen man sehr viele auch in Japan machen kann. Es ist sowohl beruflich als auch privat absolut empfehlenswert, wenigstens die Grundlagen des Japanischen zu beherrschen, wenn man in Japan lebt, deshalb siehe 2 und 3.
- Japan cool finden oder da leben wollen oder sogar schon da zu leben ist nicht gleichbedeutend mit „sich wissenschaftlich mit Japan auseinandersetzen zu wollen“. Es gibt Deutsche und andere Ausländer, die seit Jahren oder Jahrzehnten in Japan erfolgreich leben und arbeiten, die nicht Japanologie studiert haben und es auch nicht können oder wollen.
- Umgekehrt, um noch einmal auf 2 und 4 zurückzukommen, gibt es Japanologen, die nicht in Japan leben und es auch in Zukunft nicht können oder wollen.
Wie „schlau“ es ist, Japanologie zu studieren, hängt deshalb, wie jetzt schon häufig genug geschrieben wurde, davon ab, was exakt du beruflich machen willst, und „ich möchte später mal in Japan leben“ ist nicht exakt genug, um dir raten zu können „studiere Japanologie“ oder „studiere nicht Japanologie“. „Ich möchte wissenschaftlich über Japan forschen“ wäre ein Satz, auf den man dir eigentlich raten muss „studiere Japanologie“, aber wie in 8 geschrieben habe ich das Gefühl, dass du denkst, dass du das willst, weil du es damit verwechselst, dass du Japan magst.
Wenn du mit Herz und Seele dabei bist und richtig gut drinne bist hast du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aber wenn dies nicht der Fall bist, bist du immer die letzte Wahl. Meist will man Personen die Japanologie und Anglistik (Englisch) studiert haben. Am besten ist man noch ein Native Speaker.
Wenn du Interesse an Japan hast und sonst arbeiten willst empfehle ich dir auf einen hohen Niveau Anglistik oder Informatik zu studieren. Die werden dort in Massen gesucht. Es gibt kleinere Städte die für Englisch Lehrer alles machen würden. Aber vergiss nicht das man als Lehrer nicht reich wird.
Ich sag mal so: Es wäre vllt cool das in Kombi mit einem anderen Fach zu studieren!
Dann studierst...such dir halt irgendwas, was du in Kombi damit gebrauchen kannst. Informatik, Wirtschaft...irgendwas in der Richtung...
Deutsch würde vielleicht noch Sinn ergeben. Wobei ich es bis heute nicht verstehe, warum mal als Deutscher das Fach Deutsch studieren kann 😅
würde Erziehungswissenschaft nehmen oder Germanistik
dauert aber noch, bis ich studieren kann 😅
Deutsch/Germanistik studieren heißt ja nicht Deutsch lernen, sondern bedeutet, sich wissenschaftlich mit der deutschen Sprache und Literatur auseinanderzusetzen
Ich möchte nach Japan auswandern und dort vielleicht Lehrer werden.
Ich will sowieso Lehrer werden und nach Japan auswandern, also passt das