Ist es normal, dass man in der praktischen Fahrprüfung durchfällt, weil man “zu langsam” gefahren ist?
Ich bin bei meiner praktischen Fahrprüfung durchgefallen, und der Grund war laut Prüfer, dass ich „zu langsam“ gefahren bin. Konkret meinte er, ich sei in einer 50er-Zone mit 42 km/h gefahren und auf einer Landstraße, wo 100 erlaubt war, nur mit 88 km/h. Ich habe mich dabei aber sicher gefühlt, niemanden behindert und war auch nicht unsicher unterwegs. Jetzt frage ich mich, ob das wirklich ein gerechtfertigter Grund ist, um durchzufallen? Ich dachte immer, zu schnelles Fahren sei ein Problem, aber zu langsam – ist das wirklich so schlimm? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir sagen, wie Prüfer sowas normalerweise bewerten?
11 Antworten
Salue
Es ist viele Jahre her. Mein Prüfer sah mich ernst an. Dann verkündete er die Route für die nächsten Kilometer und schloss mit dem Worten ab:
"Fahren Sie so wie sie möchten, dass es die anderen auch tun!"
Wer freiwillig, ohne jeglichen Grund und bei guten Verhältnissen, gemächlich über die Landstrasse tuckert macht sich unbeliebt und provoziert Überholvorgänge.
Der Experte hatte Recht. Auch ich möchte nicht hinter einem Schleicher meine Zeit verplempern.
Tellensohn
In der Prüfung musst du unter Beweis stellen, dass du das Fahrzeug sicher beherrschen kannst.
Wenn du bei erlaubten 100 km/h nur 88 km/h fährst, muss der Prüfer davon ausgehen, dass du dich schlichtweg nicht traust, schneller zu fahren. Er muss somit weiterhin davon ausgehen, dass auch nicht schneller fahren würdest, wenn jemand hinter dir wäre.
Prüfungsrichtlinie für die praktische Prüfung:
1.3.8.9 Fahrgeschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist an die jeweilige Verkehrslage anzupassen. Eine übertrieben langsame Fahrweise ist unzulässig. Auch bei der Anpassung an den Verkehrsfluss darf die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten werden. Kurzfristige unwesentliche Überschreitungen sind nicht zu beanstanden. Beim Beschleunigen sind unnötig hohe Motordrehzahlen zu vermeiden.
Der Prüfer kann nicht unterscheiden, ob du aus Unsicherheit langsam fährst oder nicht. Ja, natürlich sagst du, das sei keine Unsicherheit... aber das würde jeder behaupten.
Du sollst demonstrieren, dass du sicher fahren kannst und wenn der Prüfer deine Fahrweise als unsicher bewertet, z.B. aufgrund deiner Fahrgeschwindigkeit, dann fällst du durch. Ein ganz normaler Vorgang. Und das hat dir sicherlich auch dein Fahrlehrer vorher mal gesagt.
Ja , man will keine Schleicher haben. Zumindest in der Prüfung sollte man genauso fahren wie es die schilder sagen. Sonst bremst du den Verkehr aus und verleitest zu riskanten Überholmanövern. Bei Rentnern die 70-80 sind und mit 60 auf einer 100kmh fahren kann man mal ein Auge zudrücken. Nerven tut es trz sehr. Deshalb bin ich auch dafür das man ab 60 jahren mal ein Eignungstest absolviert. Um zu sehen ob man noch in der lage ist zu fahren. Lg
Ja, das ist ein Durchfallgrund!
Fährst zu unsicher...