Ist es gemein, wenn man die einen Großeltern lieber mag bzw. bevorzugt?

11 Antworten

Ich muss vor allem Tailor recht geben... außer das mit den Menschen über 20, die alle schon auf Beerdigungen waren und dabei nicht übermäßig traurig waren... ich bin etwa 30 und war erst auf einer und die war schlimm. Nunja.

Du bist echt ein schlauer Mensch, und du solltest eigentlich echt wissen, dass es normal ist, Menschen unterschiedlich gern zu haben - auch die Familie. Nichts ist normaler und menschlicher als das.

Ich hatte das Thema sogar schon oft mit Freunden (hast du da noch nie mit Freunden darüber gesprochen?), und jeder davon hat Lieblingsgroßeltern.

Was soll daran gemein sein? Wenn du so anfängst, müsstest du jeden erdenklichen Menschen gleich lieben, und dass hat angeblich bisher nur Jesus geschafft ^^

Hallo Lichtpflicht :-)

Ja, da war ich vielleicht ein bisschen pauschalisierend :D Ich war mit 20 schon sicher auf über 5 Beerdigungen, weil meine Mutter gläubig war und mich sogar bei irgendwelchen Leuten aus dem Dorf mitnahm, die ich kaum kannte. Heutzutage gehen wohl viele gar nicht mehr groß auf Beerdigungen, nicht einmal innerhalb der Familie.

Finde ich eigentlich nicht schlimm (ich mag keine Beerdigungen), nur dass aus Tod irgendwie ein immer größeres Tabu-Thema wird - so kommt es mir zumindest vor.

2

Nein. Menschen gleich lieb zu haben, gelingt noch nicht einmal bei den eigenen Kindern, so sehr man sich auch müht.

Schon bei Geschwistern haben wir welche, die wir lieber haben oder zu denen wir einen besseren Draht haben als zu anderen.

Auch unsere Mutter und unseren Vater nehmen wir unterschiedlich wahr, mit mehr oder weniger Wärme oder Intellekt, mit mehr oder weniger liebenswerten Eigenschaften oder größerem Konfliktpotenzial.

Du wirfst den Eltern deiner Mutter ja auch nichts vor, du schwärmst nur ausgiebig von deiner Vatersmutter als für dich ganz besonderem Menschen.

Das ist weder seltsam noch verwerflich. Freue dich, dass du sie gehabt hast!

Nein, von gemein kann man da absolut nicht sprechen!

Du musst Dir auch im nachhinein keine Vorwürfe machen.

Es ist nun mal wie es ist, Du selbst hast ja auch schon eine Erklärung dafür gefunden. Die Bestätigung obendrein von Deinem Vater sowie auch von Deinem Arzt hast Du ja auch bekommen.

Nein, das ist es nicht

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo Sven,

also mal Hand auf's Herz: Du bist mit 28 bestimmt alt genug, dass Du die Antwort darauf eigentlich selbst kennst. Du brauchst hier nur nochmal ein paar Kommentare, die Dir ein wenig von Deinem schuldigen Gefühl nehmen, oder? Aber Dein Verstand weiß doch ganz genau, dass Du Menschen nie gleich lieben und gerne haben kannst, dass Liebe und Zuneigung immer auf Gegenseitigkeit beruht.

Jeder Mensch über 20 hat wahrscheinlich schon Beerdigungen miterlebt, bei denen er nichts gespürt hat, obwohl man jemanden einigermaßen gut kannte. Das ist völlig normal und es wäre auch schlimm, wenn man sich jeden Verlust so nahe gehen ließe wie diese der ganz bedeutungsvollen Personen für das eigene Leben. Und all das weißt Du doch, oder nicht?

Was also suchst Du hier? Erleichterung? Fürsprechung? Wir können Dir Dein Gefühl auch nicht wegschreiben, Du musst es an der Wurzel angehen: Dir eingestehen, dass Du nicht jeden Menschen lieben kannst und musst, dass auch Dein Sinn für Gleichheit in der Behandlung immer eingeschränkt bleiben muss, denn Du bist auch nur ein Mensch und Vorlieben sind eben menschlich. Du darfst und musst gerne haben, wen Du sympathisch findest.

Also Schwamm drüber, tauch ein in die familiäre Weihnachtszeit und gib genau diese Wärme, die Du von Deiner Großmutter bekommen hast, wieder weiter an die Menschen, die Du selbst liebst.

Guten Tagesstart,
Tailor