Ist Ernährung Privatsache?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja, Ernährung ist Privatsache, weil... 65%
Ich sehe es so:... 22%
Nein, Ernährung ist keine Privatsache, weil... 13%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich sehe es so:...

Ernährung ist tatsächlich Privatsache solange dabei keine Gesetze gebrochen werden. Der Ackerbau schädigt Klima und Umwelt genau so, wenn nicht sogar mehr als die Viehwirtschaft.

Das Problem, bzw. die Schuld oder die Verantwortung liegt hier nicht bei den Konsumenten/innen, sondern den Firmen denen es nach wie vor erlaubt ist auf derartig ausbeuterische Art zu produzieren.

Viele Leute können sich keine gesunde vegane Ernährung leisten, vor allem da es praktisch keine Mittelschicht mehr gibt und sich das noch verschlimmern wird.

Die Lösung für das "Ernährungsproblem", um es so zu nennen, sehe ich in der In vitro Erzeugung. Also mittels ein paar Zellen künstlich das Fleisch das man möchte in der Petrischale ziehen. Ohne Tierleid, ohne Massentierhaltung (die übrigens nicht zwingend schlecht ist, das Wort bezieht sich auf die Menge der Tiere, nicht auf ihre Lebensumstände. "Qualtierhaltung" beschreibt schlechte Haltungsbedingungen, aber nicht die Anzahl der Tiere), ohne Raubbau.

Man sollte daher diese Forschungen, die auf dem Besten Weg zur Marktreife sind, unterstützen anstatt einander für etwas verantwortlich zu machen was niemandes Schuld ist und damit von denen abzulenken die die tatsächliche Schuld tragen.

Andrastor  20.05.2023, 13:26

Danke für das Sternchen.

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Ich sehe es so:...

Es ist in etwa so wie bei der Religion oder auch wie beim Sex würde ich meinen, es ist alles erlaubt, solange es keinen Anstoß erregt.

So begegnen einem manchmal auch Leute, die erst behaupten, sie wären Vegetarier, die sich dann aber im Restaurant einen Fisch oder ein Schnitzel bestellen, etwa weil gerade Sonntag ist oder weil die Sonne zufällig scheint. Diese Leute sind definitiv keine Vegetarier! Die können sich dann anders nennen, vielleicht Flexitarier oder wie auch immer. Ich bin da durchaus tolerant, aber natürlich hat alles auch seine Grenzen, besonders wenn man andere anlügt, etwa wenn ein Veggie-Burger den Namen nicht verdient. So etwas ist dann auch keine Privatsache mehr, sondern schon ein Skandal.

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Ja, Ernährung ist Privatsache, weil...

Also ich fände das einen ganz schlimmen Gedanken, dass man staatlich vorgegeben bekommt, was man essen darf und was nicht. Dann können wir die freiheitliche Gesellschaft ja gleich begraben.

Wenn man hier staatliche Verbesserungen einführen möchte, dann beispielsweise über Haltungsbedingungen. Wobei sowas natürlich auch immer international geregelt werden muss. Nutzt ja nix, wenn wir das Tierwohl in den Vordergrund stellen und deutsches Fleisch sehr viel teurer für den Verbraucher wird und dann Billigimporte aus anderen Ländern den Markt überschwemmen.

Ansonsten muss man Menschen halt informieren und überzeugen, wenn ich etwas von ihnen will. Bevormundung und Verbote sind da sicherlich nicht die beste Wahl. Schon gar nicht, wenn es um solch persönliche Sachen wie Ernährung geht.

Ja, Ernährung ist Privatsache, weil...
Ist Ernährung Privatsache?

Ja. Es spricht aber nichts dagegen, steuernd einzugreifen - zum Beispiel durch Abgaben oder durch Subventionen bestimmter Lebensmittel oder Produktionsmethoden.

aber es gibt auch kein valides Argument gegen diese Ernährungsweisen.

Doch. Da die veg. Ernährung eine Teilmenge der omnivoren Ernährung ist, gibt es keine Argumente für eine rein veg. Ernährung. Denn alle Vorteile der veg. Ernährung bietet die omnivore Ernährung auch.

Aber die omnivore Ernährung hat gegenüber der veg. Ernährung den Vorteil, dass sie über Nahrungsmittel verfügt, welche die Nachteile der veg. Ernährung vermeiden kann.

Eine veg. Ernährung ist eine dogmatische Ernährung. Und alles was einem Dogma folgt, kann nicht sinnvoll sein. Betrachten wir unsere Ernährung unter den vier Gesichtspunkten

  1. Gesundheit
  2. Klima- und Umweltschutz
  3. Tierschutz
  4. Ethik und Moral

gelangen wir schnell zu der Erkenntnis, dass eine omnivore Ernährung einfacher gesund sowie einfacher umwelt- und klimaschonend aufgebaut werden kann als eine veg. Ernährung. Denn wie bereits oben erwähnt, ist die veg. Ernährung nur eine Teilmenge der omnivoren Ernährung.

Gesundheit

Damit verfügt die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veg. Ernährung und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die veg. entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Umwelt- und Klimaschutz

Zudem verfügt die omnivore Ernährung nicht nur über alle Lebensmittel der veg. Ernährung sondern zusätzlich noch über diejenigen Lebensmittel, die nicht unter Einsatz umwelt- und klimaschädlicher Transportmittel importiert werden müssen. Damit kann die omnivore Ernährung umweltfreundlicher gestaltet werden.

Tierschutz

Auch kann eine omnivore Ernährung tierschonender eingesetzt werden als eine veg. Ernährung. Wer mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, vernichtet mehr Leben als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet damit wir Kuhmilch trinken können.

Ethik und Moral

Ist veg. Ernährung wirklich moralischer? Es ist nicht verständlich, warum es ethisch korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Fazit

Die omnivore Ernährung ermöglicht all das, was die veg. Ernährung auch ermöglicht. Zusätzlich aber bietet die omnivore Ernährung die Möglichkeit, die Nachteil der veg. Ernährung auszugleichen.

Außerdem ist es sehr unmoralisch tierische Produkte zu essen - jedenfalls aus Massentierhaltung.

Selbst wenn man Moral als Argument gelten lässt, ist das kein Argument für eine vegane oder vegetarische Ernährung sondern allenfalls ein Argument gegen Massentierhaltung (richtiger Ausdruck: Intensivtierhaltung).

Ist bisschen so wie zu fordern, alle Gefängnisse abzureißen mit dem Argument "Außerdem ist es sehr unmoralisch Menschen einzusperren - jedenfalls wenn sie keine Verbrecher sind".

Sollte der Staat die Möglichkeit haben, uns Bürgerinnen und Bürgern in die Ernährung einzugreifen?

Die Möglichkeit hat und nutzt der Staat seit Jahrhunderten.

Alex

Ich sehe es so:...

Ich akzeptiere Vegetarismus und veganismus. Jeder hat die Möglichkeit auf tierische Produkte zu verzichten. Ich für meinen Teil, tue dies nicht. ABER: Eier tausche ich bei einem Kollegen gegen gebrauchte Kleidung meiner Kinder. Fleisch beziehe ich vom Metzger meines vertrauens oder direkt vom Bauernhof und ich achte dabei sehr auf herkunft, Qualität und Haltung. Obst und Gemüse kaufe ich saisonal und regional. Einiges baue ich im Garten an. Grundsätzlich ist die Gestaltung meines Gartens Insekten- und Vogelfreundlich angelegt. Kleidung kaufe ich überwiegend gebraucht (zumindest die Kleidung meiner Kinder). Jeder kann und sollte etwas fürs Klima tun!

Dennoch finde ich, dass man (und erst recht nicht der Staat) Menschen ihre ernährungsweise nicht vorschreiben sollte! Allerdings können auch große Supermarktketten auf Regionalität und Haltung achten. Preiserhöhungen sehe ich gerade bei Fleisch als legitim.