Ist eine Beziehung möglich, wenn Partner sich nicht mag?
Der Partner mag sich nicht, weder Aussehen, Art, Verhalten, Persönlichkeit.
Kann mit so einer Person eine Beziehung funktionieren?
Muss man sich wirklich selbst lieben, bevor man jemanden anderen lieben kann?
Was wenn beide keine Selbstliebe haben?
7 Antworten
Nein. Das ist vollkommen ausgeschlossen.
Eine gesunde Beziehung mit jemandem, der, wie von dir beschrieben, massive Minderwertigkeitskomplexe hat, funktioniert nicht. Es wird in der Beziehung immer wieder zu Kompensationsverhalten kommen, der Partner wird aus mangelndem Selbstwertgefühl immer wieder Eifersuchtsdramen verursachen und sich selbst und auch den Partner herunterziehen. Das wird auf Dauer zu einer psychischen Zerreißprobe für beide und das ist auch ohne das Böse zu meinen, einfach nicht wert. Das Ziel einer Beziehung ist es nicht, dass man permanent Rücksicht auf die Komplexe seines Partners nimmt oder diese Komplexe sogar versucht zu befriedigen bzw. zu umgehen. Der Partner muss auch selbst etwas ändern wollen, eine Beziehung funktioniert nur im Team. Eine Grundvoraussetzung hier sollte sein, dass der Partner in Psychotherapie ist und bereits eine gewisse Grundstabilität hat und weiter an sich arbeitet. Sonst funktioniert das nicht.
Selbstliebe schützt dich nicht vor Einsamkeit, sie schützt dich vor Selbstverrat. Sie ist keine romantische Tugend, sondern eine psychologische Notwendigkeit, um nicht aus Mangel, Angst oder Illusion zu handeln. Wer sich selbst liebt, handelt nicht impulsiv, bindet sich nicht blind und verliert sich nicht im anderen.
Liebe dagegen ist kein heiliges Gefühl. Sie ist ein biologisches Anreizsystem zur Fortpflanzung nicht mehr, nicht weniger. Eine chemisch-romantisierte Verpackung für das, was der Körper will. Ob du dich selbst liebst oder nicht, interessiert die Biologie nicht der Fortpflanzungsimpuls läuft trotzdem.
Doch genau hier beginnt der Unterschied: Wenn du dich selbst liebst, brauchst du niemanden. Du wählst bewusst. Du nimmst, was zu dir passt, und gehst, wenn es stinkt. Du magst eine Frau vielleicht, du genießt sie aber du liebst sie nicht im alten, blinden Sinn.
Und das verändert alles. Du trittst nicht mehr als Bewerber auf, sondern als Tester. Du gibst nichts mehr her, das du nicht kontrollierst. Du bist nicht mehr unterstellt – du überstellst.
Denn eine Beziehung ist kein Märchen, sondern ein Deal: Du lieferst Schutz, Ressourcen und Stabilität. Sie liefert Kooperation und Vaterschaftssicherheit. Doch dieser Deal ist tot. Die moderne Frau will nehmen, aber nichts garantieren. Sie will sich alles offenhalten und gleichzeitig maximale Absicherung.
Warum solltest du den vollen Preis zahlen für ein Produkt, das dich jederzeit kündigen, blamieren oder bestehlen kann? Warum investieren in etwas, das auf dem freien Markt jederzeit gegen dich ausgespielt wird?
Wenn du dich selbst liebst, erkennst du: Ich brauche sie nicht. Ich kann sie mögen. Aber sie ist optional nicht essenziell. Und genau das macht dich unangreifbar.
Ich sage es wie es ist. Die moderne Frau ist nutzlos geworden.
Ich persönlich glaube das es sehr schwierig ist. Menschen die sich so fühlen bzw. diese Ansichten über sich selbst haben, neigen häufig dazu sehr viel Bestätigung von Ihrem Partner zu suchen, was jetzt per se erstmal nichts grundlegend schlechtes ist. Jedoch wandelt sich das schnell in Abhängigkeit von der Meinung des anderen bzw. kann es sein das der Partner nur noch dafür da ist das eigene Selbstbild verbessern und das sollte einfach nicht der Fall sein.
Kein Mensch, auch nicht der Partner, sollte der Maßstab dafür sein, ob man sich selbst mag oder nicht.
Also ja, ich würde sagen es ist schwer eine gesunde Liebe zu jemand anderen zu empfinden, wenn man sich selbst nicht liebt.
Ist möglich und gibt es auch. Arrangierte Ehen sind zwar seltener geworden, aber es gibt sie noch.
Darum geht’s bei der Frage nicht. Es geht darum, ob jemand, der sich selbst nicht liebt, trotzdem fähig ist, einen Partner zu lieben.
Meiner Erfahrung nach geht das nicht.