Ist die Welt laut Bibel 6000 Jahre alt?

18 Antworten

Zeit ist relativ und hängt von Materie und deren Gravitation und Geschwindigkeit ab. Je mehr Gravitation und Geschwindigkeit, desto langsamer vergeht die Zeit.
Zahlen in der Bibel sind meist Symbolzahlen, als 3, 7, 12, 40, 50, 60 und deren Vielfache davon. Größere Zahlen sind bestenfalls Schätzzahlen.

6000 bedeutet also unbekannt lange Zeit.

2 Petr 3,8 Das eine aber, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind.

Könnte man als Hinweis auf die Relativität der Zeit deuten.

jgobond  25.08.2023, 16:59

Man kann sich aber auch alles zurecht quatschen.

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Das Wort" Welt" kann. wenn es eine Wiedergabe des griechischen Wortes kosmos ist, verschiedene Bedeutungen haben. Die Menschheit als Gesamtheit istca.6 000 Jahre alt. Die Erde gab es schon Tausende von Jahren, bevor der Mensch erschaffen wurde.

Woher ich das weiß:Recherche
Ist die Welt laut Bibel 6000 Jahre alt?

Bischof James Ussher hat den Zeitpunkt der Schöpfung Adams auf den 23. Oktober des Jahres 4004 v. Chr. berechnet.

Der Astronom Johannes Kepler hat das Jahr 3992 v. Chr. berechnet und der Historiker Joseph Scaliger kommt auf 4034 v. Chr.

Die Zeugen Jehovas kommen mal auf 4028, 4026 und zurzeit auf 4025 v. Chr. Und das Licht wird immer heller (eigentlich haben ihnen die anderen Zahlen nicht in den Kram gepasst).

Andere Christen kommen auf andere Jahreszahlen. Auch gibt es Unterschiede, wie alt die Welt ist. Beliebt sind 10 000 Jahre.

Bereits die C14-Altersbestimmung erledigt den Junge-Erde-Kreationismus mit einem 6000 Jahre alten Adam.

Denn für diese Datierung gibt es Kalibrierungsdaten. ZB mit Baumringen, mit denen man auf 14 000 Jahre kommt:

 As of 2020, securely dated tree-ring data for the Northern Hemisphere are available going back 13,910 years

https://en.wikipedia.org/wiki/Dendrochronology

Und mit zB Jahresschichten aus Herbstblättern, die aus einem See gewonnen werden. Im Frühjahr kommt mit dem Schmelzwasser vom Berg ein bestimmtes Material und lagert sich am Seeboden ab. Darüber kommen im Herbst die Blätter von den Bäumen am Strandufer und anderes Material.

Das Alter der Blätter entspricht ungefähr dem linearen Verlauf:

Bild zum Beitrag

Der Suigetsu-See in Japan ist ideal dafür: diese Schichten decken den gesamten möglichen Bereich der C14-Methode ab, etwa 50 000 Jahre.

„Außerdem liegt der See in einer Region, die niemals von Gletschern bedeckt war. Selbst während der Eiszeiten wuchsen dort Bäume. Deren Blätter fielen in den See, sanken auf den Schlamm und wurden fossilisiert.
Diese Blätter sind für die Altersbestimmung ideal, weil sie die Information bewahren, wie viel C-14 in der Atmosphäre war, als sie es über die Photosynthese aufgenommen haben.“
So hat sich über mehrere Zehntausend Jahre hinweg am Seegrund ein Archiv in Form von fast papierdünnen Sedimentlagen angesammelt. Ähnlich wie bei Baumringen steht jede dieser Lagen für ein Jahr:
„Die Blätter, die in diese Sedimenten begraben wurden, sind perfekt erhalten, und wir konnten mit Hilfe der C-14-Methode ihr Alter bestimmen.
Das war der eine Teil. Der andere waren chemische und mikroskopische Untersuchungen der einzelnen Lagen. So ließen sie sich genau voneinander unterscheiden und zählen. Das heißt, wir führten die C14-Messungen an Schichten mit einem bekannten Alter durch.“

https://www.deutschlandfunk.de/korrigierter-massstab-100.html

Es gibt menschliche Fossilien die zB 45 000 Jahre alt sind:

Ein internationales Forschungsteam berichtet über neue Fossilien des Homo sapiens aus der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien. Diese wurden auf ein Alter von etwa 45.000 Jahren datiert und zusammen mit Steinwerkzeugen, den Überresten gejagter Tiere, Knochenwerkzeugen und persönlichen Schmuckgegenständen gefunden.

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/aeltester-homo-sapiens-europas-lebte-im-jungpalaeolithikum-4627/

Die radiometrische Datierung basiert auf dem Zerfall von natürlich vorkommenden Isotopen. Mithilfe bekannter Zerfallsraten und der natürlichen Häufigkeit von radioaktiven Isotopen.

Wäre das, was wir zB auf ein Alter von 3 Milliarden Jahre schätzen, in nur 6000 Jahren zerfallen, wäre die Erde verglüht. Darum wird das Heat Problem (Hitzeproblem) genannt.

Auch sonst, müsste die Physik und die Welt anders funktionieren:

Die Behauptung, die Konstanz der Halbwertszeiten radioaktiver Nuklide sei nicht erwiesen, ist aus verschiedenen Gründen ein sehr schwaches Argument.
Was die Kreationisten geflissentlich übergehen: Wären die Halbwertszeiten (bzw. Zerfallskonstanten) früher nennenswert verschieden von den heutigen Werten gewesen, hätten sich auch die Verhältnisse der vier Grundkräfte zueinander fundamental verändert.
Die Halbwertszeit eines "Alpha-Strahlers" wie Uran-238 beispielsweise hängt vom Verhältnis der starken Kernkraft zur sogenannten Coulomb-Wechselwirkung (elektromagnetischen Abstoßung) der Protonen im Kern ab. Eine nennenswerte Verkürzung der Halbwertszeit – ein erforderlicher Schritt, um die geologische Zeitmessung mit den Annahmen des Kreationismus in Einklang zu bringen – würde entweder eine Verringerung der starken Kernkraft oder eine Erhöhung der elektromagnetischen Abstoßung voraussetzen.
Wäre aber die starke Wechselwirkung nur um wenige Prozent schwächer, wäre Wasserstoff das einzige Element im Universum (MCGRATH 2001, S. 217). Schwerere Elemente wären instabil, Sterne (typische Fusionsreaktoren) hätten sich nie gebildet. Wäre dagegen die elektromagnetische Kraft nur ein klein wenig stärker, wäre der gesamte Wasserstoff im Universum innerhalb weniger Jahre in Helium umgewandelt worden – langlebige Sterne wie die Sonne könnten nicht existieren.

Hier wird das Hitzeproblem erklärt:

Nehmen wir pro forma einmal an, dass die Halbwertszeiten radioaktiver Nuklide früher tatsächlich um mehrere Größenordnungen niedriger lagen als heute. Welche Auswirkungen hätte dies auf die Erde gehabt?
Man kann sich leicht ausrechnen, um welchen Faktor die bei radioaktiven Zerfällen freiwerdende Energie (Bindungsenergie der Nukleonen) höher sein müsste, um die Ergebnisse der Zeitmessung mit den Aussagen der Bibel zu harmonisieren:
Da sich das Erdalter auf rund 4,54 Milliarden Jahre datieren lässt, die Welt nach Ansicht des Kreationismus jedoch nur 10.000 Jahre alt ist, wäre eine Verkürzung der Halbwertszeit um fast sechs Zehnerpotenzen (Faktor eine Million) erforderlich.
Auch die Zerfallsleistung (Energie pro Zeit) würde um diesen riesigen Faktor anwachsen.
Knapp die Hälfte der Erdwärme stammt heute aus dem Zerfall radioaktiver Elemente. Die Leistung, die aus dem radioaktiven Zerfall resultiert, beträgt rund 2•1013 Watt, also 20 Terawatt (GANDO et al 2011).
Einen Erdradius von 6.370 km zugrunde gelegt, liegt die geothermische Leistungsdichte des radioaktiven Zerfalls bei etwa 0,040 Watt (40 mW) pro Quadratmeter Erdoberfläche.
Eine um sechs Größenordnungen höhere Zerfallsleistung entspräche demnach einer Wärmeleistung von 40.000 W (40 kW) pro Quadratmeter Erdoberfläche.
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Wert ziemlich genau der Leistungsdichte einer modernen Ceranfeld- oder Herdplatte entspricht, kann man sich leicht ausmalen, was passieren würde:
Die Ozeane würden innerhalb kürzester Zeit zu kochen beginnen und verdampfen. Dann würde sich die Erde bis zur Weißglut erhitzen und lange davor jede Lebensform vernichtet haben. Jeden Wassers beraubt, das die enorme Hitze aus dem Erdinneren aufnehmen könnte, würde die Erde schließlich selbst verdampfen

https://www.ag-evolutionsbiologie.net/html/2014/kreationismus-und-radiometrische-datierung.html

 - (Christentum, Bibel, Judentum)
Singuli  25.08.2023, 14:35

Das ist eine super Antwort aber vielleicht lässt es sich auch auf wenige Worte zusammenfassen denn wie Lagerfeld der Modeschöpfer schon sagte: " die Welt fängt mit mir an und die Welt hört mit mir auf". 😀

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Mayahuel  25.08.2023, 14:36
@Singuli
 auf wenige Worte zusammenfassen

Ja, könnte man.

ich will aber, dass Mitleser sehen, warum die Wissenschaft nicht einfach behauptet.

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jgobond  25.08.2023, 17:03
@Singuli

Ermeinte das Leben, bzw. sein Leben, nicht die Welt

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joerosac  26.08.2023, 20:33
@jgobond

Türlich nicht! Du weißt doch, daß die immer nach einer Quelle fragen, darum ... 😊

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joerosac  26.08.2023, 17:14

Danke! Die verlinkte Seite ist sehr interessant! Besonders hat mir der Satz am Schluß gefallen:

"Der Kreationismus ist nicht nur mit der Evolutionsbiologie, sondern mit praktisch allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen aus Geologie, Relativitätstheorie und Kernphysik unvereinbar. Er ist eine irrationale, wissenschaftsfeindliche Strömung, unter der ein vernünftiges Betreiben von Naturwissenschaft kaum möglich ist."

Wo Du solche Sachen immer findest ... 👍 😊

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Laut dem Theologen James Ussher fand die Schöpfung am 23.10.4004 v. Chr. statt und auch die Kreationisten sprechen von 6000 Jahren.

Das steht im krassen Widerspruch zu Erkenntnissen der Naturwissenschaften und macht letztlich deutlich, dass die Bibel ein reines Glaubensbuch ist, das wissenschaftlichen Maßstäben nicht standhält.

Die Bibel ist kein Naturwissenschaftliches Buch,wie es der Koran etwa von sich beansprucht.

Diesen Selbstanspruch hat die Bibel nicht

Ebensowenig ist die Genesis ein Naturwissenschaftlicher Entstehungsrapport der Erde oder der Menschen.

Wie das konkret geschehen ist überlässt die Kirche daher getroßt der Naturwissenschaft .Ebenso wie Seriöse Wissenschaft anderereseits keine Statements zu Gott ab gibt.

Die Bibel sagt nichts drüber aus ,wie Alt die Erde ist .Sie sagt nur Dass es einen Schöpfer gibt der der Schöpfung Gegenübersteht und dass diese Schöpfung gut ist .

Das ist im Glaubensleben letztlich auch völlig Irelevant ,wie alt die Erde ist .

Daher muss die Bibel als das gelesen werden was sie tatsächlich auch ist .nämlich ein Buch des Glaubens .

Daher liegen Evolutionisten wie Kreationisten auf der anderen Seite falsch .

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Eigene Erfahrung /Bibelstudium/Recherche
jgobond  25.08.2023, 17:00

Das war auch mal anders und hat sich nicht gerade freiwillig geändert

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Ignatius1  25.08.2023, 20:13
@jgobond

Wann und wo war war das anders ?

Bitte mit historischen Belegen .

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jgobond  25.08.2023, 21:46
@Ignatius1
Wie das konkret geschehen ist überlässt die Kirche daher getroßt der Naturwissenschaft

Du willst dich hier doch nicht etwa lächerlich machen?

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Ignatius1  26.08.2023, 05:24
@jgobond

Ich hatte dich sachlich nach historischen relevanten Belegen zu deiner Behauptung gebeten.

Und zwar am besten aus Kirchlichen offiziellen Dokumenten..kommt dieser sachliche Beleg jetzt noch ?

Oder möchtest du weiter ins Ad Hominem Flüchten um diese selbstverstäntliche Aktion unter Zivilisierten Leuten nicht leisten zu müssen ..❓

Da dies anscheinend so klar ist wird dir das ja wohl nicht schwer fallen...

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Ignatius1  26.08.2023, 14:32
@jgobond

Ich bitte dich deine lächerliche Behauptung ,dass die kirche die wissenschaft ablehnen täte ( damals wie heute) t ,historische Belege zu bringen.

Als Antwort kommt: ich solle mich nicht lächerlich machen ..

Nach erneuter Nachfrage und meiner bitte um Sachlichkeit :

beschimpfst du mich als Flacherdler

Damit hast du dich definitif selbst als kindskopf disqualifiziert ,der viel behauptet aber nicht verstanden hat,dass Behauptungen keine Beweise sind .

Ein Beleg für eine Gemachte Behauptung ist eigentlich Das minimum für Seriösität unter Erwachsenen Menschen..

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joerosac  26.08.2023, 17:31

Lies einmal das: Klick!

Lächerlichkeit? Auch das, und nicht nur hier ... 🙂

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