Ist die Linke sozialistisch oder sozial liberal?
5 Antworten
Nachtrag: Ich habe überlesen, dass es speziell um die Partei „Die Linke“ geht. Auf diese trifft der demokratische Sozialismus zu. Also die Kombination aus einem sozialistischen Staat und einem demokratischen System.
Das folgende hatte ich vorher geschrieben zur politischen Linke im Allgemeinen.
Die politische Linke ist wahrscheinlich so vielfältig wie kaum ein anderes Spektrum.
Sozialliberal finden sich vor allem im gemäßigten linken Bereich. Darunter fallen beispielsweise Sozialdemokraten, Grüne und andere Liberale - auch unabhängig von Parteipolitik. Das sind meistens solche, die grundsätzlich eine systemoffene Einstellung haben und eher das System von innen verbessern wollen. So zum Beispiel durch die Stärkung mittelständischer Unternehmen und mehr Regulationen in der Marktwirtschaft. Grundsätzlich sind viele von ihnen von einer sozialen Marktwirtschaft überzeugt, die im Sinne des Kapitals wirtschaften kann, jedoch strengen Regularien unterworfen ist um Monopolisierung und Ausbeutung zu verhindern.
Genauso gibt es noch weiter links die Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten. Diese treten deutlich weniger liberal auf als beispielsweise die Sozialdemokraten. Weil diese in dem starken Liberalismus der gemäßigten Linken eher neoliberale Tendenzen erkennen, die am Ende das System selbst - welches in den Grundzügen ausbeuterisch und ungleich ist - nicht mit allen Mitteln verändert, sondern aufrecht erhält. So ist beispielsweise die Argumentation, dass Kompromisse und Austausch mit der Industrie für eine gerechtere soziale Gesellschaft nicht zielführend sind und die grundsätzlichen Ungleichheiten nicht lösen werden, da die Industrie grundsätzlich die Profitmaximierung im Sinne hat und daher Themen wie soziale Gerechtigkeit oder Umverteilung nicht unterstützen werden.
Die Partei Die Linke steht für einen demokratischen Sozialismus.
Es geht also darum, bestimmte Aspekte zu verstaatlichen bzw. stärker staatlich zu regulieren, gleichzeitig aber die freiheitlich demokratische Grundordnung zu wahren.
Beispielsweise Themen wie "Bundesweiter Mietendeckel" zur Verhinderung von Mietenwucher und der finanziellen Spekulation mit Wohnraum.
Andere Überlegungen wäre etwa die Verhinderung der Privatisierung im ÖPNV, um so wichtige Aspekte nicht zum Objekt gewinnorientierter Unternehmen zu machen
Es gibt allerdings Splittergruppen innerhalb der Partei, gerade trotzkistische, die sich als "anti-imperialistisch" verstehen, oder "kommunistisch" die mit Parlamentarismus nicht viel am Hut haben - in einem Begriff "revolutionäre Klassenkampf-Spinner"
Auch die so genannte "Bewegungslinke" macht die Partei zwar attraktiv, allerdings gibt es auch dort teilweise "Anti-Imps" die völlig weltfremd sind.
Es handelt sich um einen demokratischen Sozialismus. Die Linkspartei möchte teilweise auch verstaatlichen und richtet sich sehr stark an die Arbeiterklasse.
Liberal ist die Linke sicher nicht. Eher sozial-demokratisch, vom Stil her sozialistisch bis kommunistisch.
Die Heutige Linke ist nicht linksextrem, denn das würde bedeuten, dass sie gegen die Demokratie, Verfassung, Menschenrechte und Rechtsstaat ist. Sie sind sozial sehr liberal, aber ein richtiger Sozialismus ist etwas völlig anderes. Das würde bedeuten, dass man alle Firmen und Banken verstaatlichen will, Menschen enteignen und das Geld massiv umverteilen will, die Produktion auf Planwirtschaft umstellt und noch vieles mehr. So eine Partei würde langfristig verboten werden...