Ist der Mauerbau August 1961 eine "heimliche Gründungstag" der DDR gewesen?

5 Antworten

Hallo,

ich bin bis 1989 in der DDR 10 Jahre lang in die Schule gegangen. Weder dort noch danach habe ich etwas davon gehört, dass der Mauerbau am 13. August 1961 ein "heimlicher Gründungstag der DDR" gewesen sei. Der Mauerbau war nicht der erste Schritt zur deutschen Teilung. Die deutsche Teilung vollzog sich seit 1945 schrittweise. Der Mauerbau war aber der härteste Schritt für alle Deutschen, insbesondere für die Deutschen in der DDR. Richtig ist, das der Mauerbau das Überleben der DDR, als kommunistische "Diktatur des Proletariats" sicherte. Die Kommunisten hatten in Ostdeutschland nie in freien und faire Wahlen durchgeführt und blieben nur mit Unterstützung der Sowjetunion an der Macht. Die Abwanderung in den Westen galt auch als eine "Volksabstimmung mit den Füßen" und die Existenz der DDR konnte nur durch den Mauerbau "gesichert" werden.

Die offizielle Propaganda der DDR zum Mauerbau kannst Du Dir bei youtube in diesem kurzen Clip anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=HdfOs2FPN8I

Ich stimme dieser Propaganda nicht zu. Aus meiner Sicht hat man damals Millionen Deutschen die Freiheit geraubt, um die Existenz eines menschenverachtenden Regiemes zu sichern.

Hier ist noch ein Clip, was "der Westen" zum Mauerbau damals sagte:

https://www.youtube.com/watch?v=Heie-BdQDh8

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange unabhängige Weiterbildung zum Thema
Lenalehmannn 
Fragesteller
 18.03.2021, 09:58

Ich bedanke mich für Ihre ausführliche Antwort! Ich werde mir diese Dokus anschauen! :)

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ratatoesk  01.04.2021, 18:41

Aus meiner Sicht hat man damals Millionen Deutschen die Freiheit geraubt, um die Existenz eines menschenverachtenden Regiemes zu sichern.

Stimmt bis auf das,,menschenverachtende,, denn das ist blanke westliche Propaganda.Nur weil man nicht ins Ausland reisen konnte wie man wollte ,war das Regime nicht ,,menschenverachtend,,,,allenfalls den Willen der Menschen mißachtend.Zu dem wird diese Bezeichnung in diesen Zusammenhängen,gerne genutzt, um das System des Sozialismus zu diskreditieren.Oh,ich bin kein Kommunist und ganz sicher kein Freund linker Ideologien,obwohl doch so erzogen.Man sollte nur genau bleiben.

Falls Du meinst jetzt wäre es besser, stimmt das auch nur zum Teil,nämlich das Reisen betreffend.Denn wieder versuchen einige wenige,ihren Willen,der Masse aufzuzwingen,was sie nicht besser macht,als das DDR-Regime.

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Stephan Giering  02.04.2021, 06:30
@ratatoesk

Was "man" tun oder lassen muss, weiß ich nicht.

Ich kann nur die Verantwortung dafür übernehmen, was ich sage und wie ich handele. Was "man" sagt oder was "man" tut, darauf habe ich keinen Einfluss.

Folgerichtig stelle ich dem historisches Ereignis (Mauerbau) die beiden verschiedenen damaligen innerdeutschen Sichtweisen gegenüber.

Einer aktuell politischen Einschätzung kann ich mich hier enthalten, weil danach gar nicht gefragt wurde.

Ganz unten gern noch zwei weitere Fakten/ Quellen, die meine zusammenfassende Einschätzung zur menschenverachtenden kommunistischen Ideologie aufzeigen.

Nicht ohne guten Grund bin ich aus diesem DDR-Unrechtsstaat in die Freiheit geflüchtet-wie Millionen andere Menschen vor mir auch. Ähnlich große Massenfluchten aus "dem Westen" in sozialistische/kommunistische Länder weltweit sind mir bis heute nicht bekannt. Ich lasse diesen Fakt einfach mal im Raum stehen. Nichts im Leben ist härter als die Realität.

Ich maße mir nicht an, der "moralische Erzieher" der User von gutefrage.net zu sein. Jedem User/ jeder Userin hier steht es doch völlig frei, meine Argumente mit und ohne Angabe von Gründen abzulehnen, zu ignorieren, zu leugenen, zu relativieren oder ihnen zuzustimmen. Meinungspluralismus pur.

Hier die beiden Quellen:

sozialistische Morallehre in der Praxis

„Ihr schießt nicht auf Bruder und Schwester, wenn ihr mit der Waffe den Grenzverletzer zum Halten bringt. Wie kann der euer Bruder sein, der die Republik verrät, der die Macht des Volkes verrät, der die Macht des Volkes antastet! Auch der ist nicht unser Bruder, der zum Feinde desertieren will. Mit Verrätern muß man sehr ernst sprechen. Verrätern gegenüber menschliche Gnade zu üben, heißt unmenschlich am ganzen Volk handeln."

Albert Norden, Mitglied des Politbüros des ZK der SED, 1963 vor Soldaten der Berliner Grenztruppen der NVA. Aus: „Volksarmee", Nr. 41/1963.

Kommunistische Ideologie-FAZ. net-Artikel:

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/james-kirchick-die-opfer-des-kommunismus-verdienen-ein-denkmal-13147364.html

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ratatoesk  14.04.2021, 22:33
@Stephan Giering

Wie schon geschrieben,stimme ich wiederum allem zu,nur stören mich wieder die Bezeichnung, - "DDR-Unrechtstaat ,, und "menschenverachtende Regime,, ,denn das war er bzw. war es nicht. Es gibt immer 2 Seiten der Medaillie,so schrecklich dies auch für die Opfer klingen mag. Den Schießbefehl an der Mauer sollte man sicher so nennen und doch war die von Dir angeführte Aussage des ZK aus Sicht der Kommunisten richtig,denn der illegale Grenzübertritt war verboten.Das das Volk garkeine Macht in dem Sinn von ,,Plane mit arbeite mit und regiere mit,, hatte oder ausführte wie dort behauptet,ist das eigentliche Problem und das Reiseverbot der größte Fehler der Regierung gewesen.Deswegen war die DDR aber kein Unrechtsstaat,denn die Gesetze waren zum größten Teil eher das Gegenteil. Womit ich mich trotzdem teilweise anfreunden kann, ist das ,,menschenverachtende Regime,, ,denn das war es,,da sie die Gesetze teilweise mißachteten oder auslegten wie sie wollten, auch.Aber so denken Kommunisten nunmal.Was sie für richtig halten ist der ultimative Weg zu einem besserem Leben und klappt das nicht,wird es erzwungen.Dies ist natürlich auch eine faschitische Denkweise bzw. eine jeder Diktatur.Siehe die heutigen Aussagen von Mitgliedern der SED ähm, Die Linke ,von wegen ,,Reiche erschießen,, ect.Die größten Verbrechen sind nun mal alle einem ,,Wir wollen ja nur das Beste,, entsprungen. Was mir den kalten schauer über den Rücken jagt,ist die Tatsache,das 30 jahre nach sturz der DDR-Regierung, junge Leute wieder Links wählen,weil sich die heulerischen Schmeichelein und Versprechungen,in einer Zeit von Arbeitslosigkeit ect. wieder gut anhören.

Fatit: Ich denke ,wir denken das gleiche ,nur habe ich eben etwas gegen eine Pauschalierung auf das ganze System,denn auch ich habe noch 23 Jahre,für die ich sehr Dankbar bin,dort gelebt,wobei die ersten 14 jahre dies dem Organisationstalent meiner Mutter verdanke.

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Baarr  07.06.2021, 12:39

Hetze gegen die eigene Heimat, wird auch nachträglich nicht gut. Bildung ist halt gefährlich, für Dummheit.

Die, die zu gern "Scheiße" erzählen, weil sie keine Ahnung haben und sich auch nicht dafür interessieren, lügen gern. Freie und faire Wahlen als Schlacht Parole. Damit wird die eigene Verantwortung verdrängt richtig und qualitätstreu zu arbeiten ! Die Volksvertreter oder -diener wurden vom Volk in der nationalen Front aufgestellt ! Da hatten die, die es gar nicht gab oder nur ganz wenige gewesen sind, Kommunisten überhaupt nichts mit zu tun !

Und diese Hetze von wegen Diktatur !

Der SMAD hat festgelgt, wer sich politisch nach dem Faschismus betätigen darf. Eben nur Werktätige ! Nix Diktatur ! Die Besatzer von "Deutschland" (was es seit 8.Mai 1945 nicht gibt) sind nur vom DDR-Gebiet abgezogen.

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Wieso ,,heimlicher ,, Gründungstag und hä, was , Mauer,Teilung.

Etwas wirr Deine Gedankengänge.

Das deutsche Reich war nach er Podsdamer Konferenz,ab dem 2.August 1945 geteilt und die Gründung der DDR war eine Folge der Gründung der BRD .Was jetzt die Mauer damit zu tun hat entzieht sich mir.

Lenalehmannn 
Fragesteller
 18.03.2021, 09:56

Die Frage steht in einem Geschichtsbuch. Ich habe es auch als seltsam empfunden. Meine Gedanken haben auch wirr gespielt, als ich die Frage gelesen habe :) aber danke Ihnen!

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Die DDR wurde bereits 1949 gegründet.

1961 war die Teilung bereits Status Quo.

Lenalehmannn 
Fragesteller
 17.03.2021, 23:21

Das habe ich mir auch gedacht und gefragt, was damit gemeint sein sollte.

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Nicht Gründungstag, sondern endgültiger Abtrennungstag Gesamtdeutschlands und dies ungewollt. Es stimmt in gewisser Weise ja schon was Ulbricht sagte, dass niemand die Absicht habe eine Mauer zu bauen, es war dies lediglich der letzte Ausweg aus der Misere der anhaltenden Flüchtlingswelle. Wäre der DDR per se an einem Mauerbau gelegen gewesen, hätte sie dies bereits 1949 veranlasst. Erst als es gar nicht mehr anders ging, zog sie diese Form von Notbremse.

Lenalehmannn 
Fragesteller
 18.03.2021, 09:57

Ich bedanke mich für Ihre Antwort!

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Lenalehmannn 
Fragesteller
 18.03.2021, 09:57

Ich hatte/ habe die selbe Ansicht!

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Rotfuchs716  11.02.2022, 19:16

Der Mauerbau wurde von den Russen erzwungen. Und Flüchten wäre in Berlin garnicht so interessant gewesen. Wer im Osten wohnte und im Westen arbeitete was bis zur Mauer ging der lebte dann besser als wenn er im Westen wohnte!

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