Ist das verständlich aus Sicht des Kollegen?
Ein Kollege von mir, hat sich entschieden Politik und Soziologie zu studieren.
Das Problem ist, er findet es schon ziemlich interessant aber er fühlt, dass er nicht sein ganzes Potential damit ausschöpft und es auch kein Studiengang ist, der ihn mit Stolz erfüllt und in dem er nachher gerne arbeiten möchte
Das Ding ist, er findet auch Jura interessant aber er hält dieses Studium für zu risikoreich.
Daneben hat er auch Interesse im Bereich der Pharmazie und Lebensmittelchemie, aber er findet auch das zu hart und zu risikoreich
Alles in allem würde ihm Jura, Pharmazie und Lebensmittelchemie mit dem Stolz erfüllen, der ihm ja bei Politik und Soziologie fehlt
Er hat auch außerdem den Druck, sich nicht zu lange in der Uni aufzuhalten, sondern irgendwann auch mal zu arbeiten (auch von zu Hause)
was tun? Das Studium der Politik und Soziologie durchziehen oder net?
4 Antworten
Hi
das muss er selber wissen.
Sollte er tatsächlich Pharmazie oder Jura studieren wollen und würde er sein jetziges Studium erfolgreich abschließen, wäre es schon schwierig an einen Platz zu kommen. Er wäre dann nämlich Zweitstudent und dafür gibt es ein eigenes Bewerbungsverfahren. Unter Anderem zählen die Noten aus dem abgeschlossenen Studium, nicht mehr die Abinote, und zudem muss schriftlich begründet werden warum man das Studium aufnehmen will.
Was noch erschwerend hinzu kommt sind die wenigen Plätze (3%), die es für Zweitstudenten gibt.
https://hochschulstart.de/bewerben-beobachten/bewerbung
Wenn er also zweifelt, sollte er sich seine Studienwahl noch einmal gut überlegen.
Ja es wäre halt mit zu viel Qual für ihn
Aber das macht doch keinen Sinn. Das gewählte Studium scheint doch noch belastender für ihn zu sein. Ich denke, er sollte sich gegen seine Familie durchsetzen. Es hilft nichts, wenn die Eltern glücklich, das Kind aber mit der Berufswahl unglücklich ist.
Politik und Soziologie sind eher brotlose Laber-Studiengänge, für die kaum Bedarf am Arbeitsmarkt besteht.
Also nicht empfehlenswert, wenn das Ziel des Studiums sein soll, dass man anschließend relativ sicher einen Job findet und seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
So ist halt die Realität.
Die Realität zu ignorieren und zu verdrängen, das ist nicht zielführend.
Es gibt Leute, die sagen, man soll das studieren was man interessant findet. Ich bin eher der Ansicht: Man soll das studieren, was man kann.
Mag sein, dass er Jura, Pharmazie und Lebensmittelchemie interessant findet. Aber kann er es auch? Traut er es sich zu?
Es bringt nichts, ein Jura-Studium anzufangen, um dann nach 3 Jahren festzustellen "Mist, ich packe die Staatsexamen nicht" und dann waren die Jahre umsonst. Jura ist kein Pappenstiel. Knallhartes Pauken, Lernen, Verstehen von Gesetzestexten und Beispielfällen. Ähnlich bei den anderen Studiengängen.
Er soll sich mal ganz genau schlau machen: Wie sind die Studiengänge, wie hart sind die Prüfungen, wie schwer/leicht ist das Lernen. Vielleicht auch mit Leuten sprechen, die das schon fertig studiert haben.
Wenn er es sich dann zutraut, soll er es machen. Es gibt aber nix Schlimmeres, als sich ein Studium auszusuchen "nur weil es gut klingt" oder Prestige hat, und dann in der Praxis zu scheitern, weil man den Studienalltag nicht packt.
Also findest du es dann gut, wenn er auf Nummer sicher geht und erstmal das studiert, was jeder packen könnte (also Politik und Soziologie)
Politik und Soziologie kann auch nicht "jeder" packen. Da gibt es andere Herausforderungen. Man muss viele lange Texte lesen, Statistik können etc.
Ich würde mir folgende Fragen stellen:
- Was macht mir Spaß?
- Was kann ich gut?
- Womit finde ich hinterher einen Job, der gut zu mir passt (wo ich mich selbst drin sehe)?
Und dann ein Studium suchen, das all das erfüllt.
Politik und Soziologie hat den Vorteil, dass es ein relativ "offener" Abschluss ist, mit dem man hinterher nicht auf einen bestimmten Berufszweig festgelegt ist. Man kann Journalist werden, in die Wissenschaft gehen, Lehramt dranhängen (Lehrer werden), für Think Tanks oder Stiftungen arbeiten...
Bei Jura ist das Berufsfeld schon enger. Anwalt, Richter, Justizdienst... Und der Wettbewerb entsprechend härter. Beim Staatsexamen wird sehr um Noten konkurriert - muss man aushalten können.
Tipp: Mit so vielen Studenten & Absolventen wie möglich sprechen, die einem erzählen, wie das Studium so ist. Damit man eine realistische Vorstellung bekommt. Sprich mal mit fertig studierten Politologen, Soziologen, Juristen.
PS: Sowohl Politik als auch Jura sind Laufbahnen, wo man nicht "sofort" Geld verdient. In diesen Karrieren braucht man oft einige Jahre, bis man etabliert ist und ein ordentliches Gehalt bekommt.
Wenn der Druck da ist, "schnell Geld zu verdienen", wäre eine Ausbildung das Bessere. Oder halt Nebenjob neben dem Studium.
“Ich würde mir folgende Fragen stellen:
- Was macht mir Spaß?
- Was kann ich gut?
- Womit finde ich hinterher einen Job, der gut zu mir passt (wo ich mich selbst drin sehe)?
Und dann ein Studium suchen, das all das erfüllt.”
Ja bei Politik und Soziologie treffen höchstens nur die ersten zwei Fragen zu
Bei Jura sind es vielleicht die erste und die dritte Frage
Das ist halt eine Patt-Situation, die er zu begegnen hat
er will deshalb erstmal sicher gehen mit Politik und Soziologie, um vielleicht dann Jura dranzuhängen
Aber das würde natürlich eine lange Verweildauer an der Uni bedeuten und das kann er sich auch nicht so richtig leisten, weil er zu Hause auch nicht die ganze Zeit bleiben kann
Aber wie gesagt die Berufe durch Politik und Soziologie sind halt für ihn nicht passend
die Berufe durch Politik und Soziologie sind halt für ihn nicht passend
Dann würde ich auch keine Zeit damit "vergeuden". Lieber noch ein bisschen Bedenkzeit, und dann gleich das Richtige studieren.
weil er zu Hause auch nicht die ganze Zeit bleiben kann
Machen die Eltern Druck? Dann lieber den Weg über Nebenjob gehen, oder ne Zeitlang Vollzeit arbeiten und dann studieren.
Mein Cousin war zwischendurch bei der Bundeswehr. Er hat sich in der Zeit ein ordentliches Vermögen angespart (weil man die meiste Zeit in der Kaserne wohnt, geringe Kosten hat). Mit dem Geld konnte er hinterher entspannt studieren, sogar auf ner renommierten Uni.
das würde natürlich eine lange Verweildauer an der Uni bedeuten
Die meisten Studiengänge bringen mit sich, dass man eine Weile an der Uni verbringt und in der Zeit nur geringe Einnahmen hat. Das ist leider der Unterschied zu ner Ausbildung. Aber es ist eine Investition in die Zukunft, die sich lohnt.
Die Wahl des Studiums würde ich nicht vom "Faktor Geld" abhängig machen.
Mach was, was du gut kannst. Im besten Fall macht es auch noch Spaß.
Viel Erfolg!
Naja er studiert jetzt halt PoWi und Soziologie und überlegt Jura als zweites zu machen
das dauert halt
Er sollte bei den unterschiedlichen Website einen Test machen,was seinen Interessen und Fähigkeiten am besten entspricht.
Empfehle es immer wieder. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Verschiedene Studien zu beginnen ist einfach nur frustrierend und wenig zielführend.
Ja es kam eben Soziologie raus und für Politik interessiert er sich auch noch
Dann differenziert nachforschen - z.b. welche Berufe gibt es , mit der Grundvoraussetzung Soziologie
ja Pharmazie und Lebensmittelchemie hat er schon teilweise aufgegeben