Ist Australien sehr amerikanisch?
Hi , wenn ich Bilder von Australien sehe habe ich das Gefühl dass das Leben dort sehr amerikanisch ist . Breite Straßen , Aussehen von Städten , Einfamilienhäuser , Autos , Essen , Supermärkte usw. Woher kommt dieser starke Einfluss und müsste Australien nicht eher europäisch geprägt sein ?
7 Antworten
Es ist stark europäisch geprägt, jedoch schlicht auch erst ebenso jung wie die USA.
So haben dort kaum Städte echte Geschichte.
Nimmt man alle Bauten aus den Städten in Europa, raus die vor 1840 entstanden sind, steht nicht viel.
Klimatische Unterschiede bedingen auch unterschiedliche Bauformen.
Auch waren USA und Australien sehr lange Eigentum der englischen Krone. Diese hat das Bild beider Länder erheblich mit geprägt.
Die Gemeinsamkeit mit den USA ergibt sich aus der Geschichte, der weißen Siedler, die von den Briten beeinflusst wurde.
Die weitere Gemeinsamkeit sind die unendlichen Weiten mit wenig Besiedelung, sowohl in Australien als auch in den USA.
Die Besiedelung durch Weiße begann mit den Briten und dann auch aus allen europäischen Staaten. Auch da besteht eine Gemeinsamkeit, zumindest auf dem Papier.
In beiden Ländern gab es fast gleichzeitig einen Goldrausch, wodurch auch Menschen aus anderen Regionen der Welt (Asien) dort ihr Glück versuchten und blieben.
Damit endet eigentlich auch schon die Gemeinsamkeit. Die Ausrichtung der Lebensgestaltung, zumindest in den Großstädten Australiens, ist mehr europäisch geprägt, als in den USA. Und es ist keineswegs amerikanisch geprägt. Da besteht wenig Interesse der Aussies an den USA. Dass dann Märkte oder Häuser größer sind als in Europa ergibt sich einfach auch aus dem Platzangebot. Wenn viel Platz vorhanden ist, wird auch größer oder großflächiger gebaut.
Was überhaupt nicht übereinstimmt, ist die Mentalität der Bewohner. Was den Umgang miteinander angeht, sind die Aussies den Amis weitaus voraus.
Ansonsten hat Temas schon alles weitere geschrieben. Dem schließe ich mich an.
Sowohl Australien als auch die USA sind europäisch geprägt, sie haben auch beide vieles bezüglich ihrer Kolonialgeschichte gemeinsam. Ein signifikanter Unterschied ist, dass Australien teil des Commonwealth ist und die USA nicht. Die britische Monarchie bildet das Staatsoberhaupt Australiens während in den USA der Präsident das Staatsoberhaupt bildet.
Ein weiterer auffälliger Unterschied ist, dass Australien ein soziales Gesundheitssystem hat, das für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Australien hat strengere Waffengesetze und generell unterschiedliche Herangehensweisen was gesellschaftliche und politische Themen anbelangt.
Klimatisch sind die Länder auch sehr unterschiedlich, Australien hat in weiten Teilen immer wieder mit Dürre und Buschbränden zu kämpfen, woraus die Umweltpolitik und auch die Bekämpfung des Klimawandels anders angegangen werden.
Ähnlich wie die Deutschen, Österreicher und Schweizer sich voneinander unterscheiden haben auch die Amerikaner und Australier so ihre Unterschiede. Um ein Gefühl für ihre Gemeinsamkeiten bekommen muss man sich eventuell ein eigenes Bild von beiden Ländern machen.
Letzten Endes ist es ein eigenständiger Staat, das sowohl amerikanische als auch europäische Einflüsse aufweist. Mit einer großen Einwanderung aus dem asiatischen Raum gegen Ende des 20. Jahrhunderts, sind auch die asiatischen Einflüsse kaum zu übersehen.
Dein Eindruck über die Straßen, Häuser usw. ist übrigens korrekt. Australische Großstädte haben eine ähnliche Planung und Infrastruktur wie amerikanische Städte.
Das Amerikanischste an Australien sind wohl die Western Star und Kenworth Trucks die durch einsame Landschaften Cruisen. Und in beiden Ländern wird viel Toyota gefahren.
Australien? Amerikanisch?
Entschuldige bitte, aber Du scheinst irgendwie vergessen zu haben, dass Australien eine ehemalige BRITISCHE Kolonie von Strafgefangenen gewesen ist. Folglich findet man dort tatsächlich eher britische Kultur. Man verehrt auch immer noch die Queen ähm den King und pflegt britische Mannschaftssportarten.
Dass die Bilder, welche man zu sehen bkommt, eher an die USA erinnern, mag an einem ganz praktischen Grund liegen:
Ähnliche Probleme erzeugen ähnliche Problemlösungen ;-)
Sprich: Wenn man in den USA Städte in heissen, trockenen Gegenden mit den STädten in Australien in heissen, trockenen Gegenden vergleicht, wird man zwangsweise Gemeinsamkeiten erkennen - und dass diese Städte wenig Gemeinsamkeit mit den britischen Inseln haben. Wie denn auch: Auf letzteren gibt es nun einmal keine heissen, trockenen Gegenden, in welchen der Staub durch die Straßen fliegt.
Wenn man einmal über das Wasser hinüber nach Neuseeland blickt (auch eine ehemalige britische Kolonie, nur ohne Strafgefangene) wird man dort eine Menge Gemeinsamkeiten mit Australien finden - nur eben wieder keinen heissen,trockenen Gegenden ;-)
Ich empfehle Dir auf jeden Fall: Flieg' mal selbst dorthin und mache Dir ein Bild mit eigenen Augen. Man soll nie über etwas urteilen, was man noch niemals selbst gesehen oder erlebt hat und nur aus Bildern und Beschreibungen kennt.