In Prüfung wird an der Uni nur noch betrogen, was haltet ihr davon?
Hi ihr Lieben,
ich würde gerne mal wissen, was ihr dazu sagt. Bei uns an der Uni werden seit mehreren Semestern nur noch openbook Klausuren geschrieben. Das Prinzip eine OP-Klausur besteht darin, dass man die Klausur Aufgaben ohne Aufsicht alleine löst und die Lösung dann hochlädt. Ich habe von einem Studenten gehört der keine einzige Klausur selber geschrieben hat und dadurch fast 70cp bekommen hat. Auch von anderen hört man, dass die einfach andere Leute ein bisschen Geld gegeben haben, damit die dann die Klausur für einen Schreiben. Ich fühle mich nicht fair behandelt, da ich eine der wenigen bin die alle Klausuren alleine schreibt. Wieso macht man keine mündliche Prüfung?
Warum werden diese Klausuren überhaupt gemacht, man doch sowieso, dass viel das ausnutzen. Ich vor kurzen eine Note für ein Modul erhalten, habe dafür Monate gelernt. Eine Bekannte hat sich einfach Hilfe geholt und die Klausur nicht selber geschrieben. Sie hat sogar eine besser Note als ich und konnte dadurch viel Zeit sparen. Ich kann mir das finaziell nicht leisten Geld zu gegeben, damit jemand eine Klausur für mich schreibt. An der Uni gibt es sogar ein gerücht, dass ein Typen an der Uni gibt der im dritten Semester ist und noch keine Klausur selber geschrieben hat, aber jetzt schon mehr cp hat als viele im vierten Semester. Ich fühle mich einfach schlecht, wenn ich hart dafür lerne. Was ist das heute noch Wert?
2 Antworten
Ich hatte nur 3 Open Book Klausuren, der Rest war präsenz als Closed Book. Insgesamt stimmt es schon, dass sich die Prüfungsbedingungen dadurch erheblich vereinfacht haben. Eine Klausur die statt 3,x plötzlich 1,x hat, ist mir schon suspekt.
Aus meiner Tutorentätigkeit habe ich auch mitbekommen, dass grade leistungsschwache Studenten teils vehement auf Open Book Klausuren bestanden.
Warum werden diese Klausuren überhaupt gemacht, man doch sowieso, dass viel das ausnutzen
Am Anfang der Pandemie brauchte man eine schnelle Lösung, die Studenten nicht noch weiter belastet - da war Open Book eben naheliegend. Inzwischen macht man es wohl, weil es planbar ist (ständig ändernde Corona Regeln).
Wieso macht man keine mündliche Prüfung?
Weil der Aufwand viel zu hoch ist. Überleg mal, du hast 200 Studenten zu einer Prüfungslänge von 30 Minuten. D.h. ein Prof und ein Beisitzer müssen alleine 100h für die Prüfung aufbringen. Da das alles zeitversetzt ist, musst du dir auch jedes mal neue (gleich schwere) Aufgaben ausdenken.
da ich eine der wenigen bin die alle Klausuren alleine schreibt.
Ganz sicher nicht. Der Großteil der Studierenden schreibt die Prüfungen regulär. Die besseren Noten kommen ja nicht daher, dass plötzlich jeder einen Ghostwriter hat. Die Prüfungsbedingungen sind insgesamt leichter, weil man a) meist mehr Zeit hat, b) nicht auswendig lernen muss (wenn man seine Unterlagen gut organisiert), und c) vorm heimischen Schreibtisch sitzen kann (was noch mal etwas den Druck rausnimmt).
An der Uni gibt es sogar ein gerücht, dass ein Typen an der Uni gibt der im dritten Semester ist und noch keine Klausur selber geschrieben hat, aber jetzt schon mehr cp hat als viele im vierten Semester
Naja, alles Hören-Sagen. Nachprüfen kann man es nicht. Wenn er erwischt wird, fliegt er raus. Und im dritten Semester hat er ja noch genügend Prüfungen offen, die er in Präsenz schreiben darf - dann rächen sich die mangelnden Lerntechniken.
Ich fühle mich einfach schlecht, wenn ich hart dafür lerne
Was willst du jetzt hören ? Natürlich ist Prüfungsbetrug unfair. Das gab es auch schon vor Corona (siehe Ghostwriting von Seminar oder Bachelorarbeiten). Und wenn jemand das nötige Kleingeld für 70cp hat, wird der munter weitermachen.
Mein einziger Tip wäre, sich auf sich selbst zu konzentrieren und an den eigenen Lernstrategien zu arbeiten. Denn darum geht es an der Uni ja - lernen. Vielleicht werden die Betrüger erwischt oder fallen durch die Präsenzklausuren, vielleicht nicht. Verhindern kannst du es nicht.
Also wir haben an der Uni teilweise seit Corona auch OB-Klausuren geschrieben. Diese waren aber alle mit Kamera. Vor der Klausur musste man dann immer den Ausweis in die Kamera halten, damit geschaut werden konnte ob tatsächlich der richtige davor sitzt. Die blieb dann auch die ganze Zeit mit Ton an.
Ich denke schon dass es manchmal einen Wert hat. Ja, theoretische könnte man alles nachlesen. Je nach Beruf bleibt in der Praxis dafür aber auch nicht immer Zeit. Da muss man einige Dinge einfach wissen. Am Ende wird sich das dann vielleicht doch mal rächen wenn so massiv betrügt.
Ja bei der Ungerechtigkeit muss ich zustimmen. Kinder reicher Eltern haben auch im Studium Vorteile.
Das mit dem „Gelerntes benötigt man nicht“ kann ich so aber nicht unterschreiben.
Aber es geht auch darum, dass man die finaziellen Armen Studenten/innen indirekt diskrimminiert, da nur Studenten/innen mit viel Geld sich den Abschluß erkaufen können. Am Ende wird sich das leider auch nicht rächen, da man sogut wie nicht mehr was man im Studium gelernt hat wirklich benötigt. Das hat zumindest eine ehemaliger Mitarbeiter von eine Firma mal zu mir gesagt.