Ich vermisse meine Großeltern?

8 Antworten

Es ist durchaus normal, dass man einen Tod erst so spät verarbeitet.

Dass Du trauerst und Dir Selbstvorwürfe machst ist auch normal.

Aber bedenke:

Deine Großeltern wollten, dass es Dir gut geht. Sie wären mit Sicherheit sehr betrübt darüber, dass Du Dir wegen nicht abgetrocknetem Geschirr und ähnlichem solche Vorwürfe machst.

Deine Großeltern wussten, dass Du ein Kind/Teen warst. Und dass diese halt nicht gerne abtrocken und sie sich versuchen davor zu drücken, dass dürften sie als normal empfunden haben. Sicher mussten sie sich das nicht gefallen lassen, wenn sie Dich nicht gerade völlig verzogen haben...

Yasmin157 
Fragesteller
 13.01.2019, 10:00

danke für die tolle antwort

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Hallo Yasmin157,

Deine Gedanken und Gefühle nach dem Tod Deiner Großeltern sind durchaus verständlich! So ergeht es vielen, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben und sich fragen, was sie zu dessen Lebzeiten hätten besser machen können. Gedanklich immer wieder dabei zu verweilen, macht das Trauern jedoch sehr schwer. Sollte es nicht einen besseren Weg geben, mit der Trauer umzugehen?

Wichtig ist zum Beispiel, sich selbst die traurigen Gefühle zugestehen, egal wie stark sie sind. Das bedeutet auch, dass es falsch wäre, Tränen zurückzuhalten. Am besten ist es, die Trauer zu durchleben und, wann immer einem danach ist, auch zu weinen. Das bringt einem auf jeden Fall eine gewisse Erleichterung.

Dazu, die Trauer zu durchleben gehört auch, mit anderen über seine Empfindungen zu reden. Natürlich eignet sich nicht jeder dazu. Vielleicht kennst Du einen mitfühlenden Freund, Bekannten oder Verwandten, dem Du Dein Herz ausschütten kannst.

Am besten können einem oft diejenigen helfen, die bereits Ähnliches durchgemacht haben und damit fertig geworden sind. Auf jeden Fall wird es Dir leichter ums Herz, wenn Du Dich jemandem mitteilst. In der Zeit der Trauer brauchen wir jemanden an unserer Seite, auf den wir uns verlassen können und der die Sache mit uns gemeinsam durchsteht.

Es könnte aber auch sein, dass Dir im Moment gar nicht danach ist, mit jemandem zu reden. Dann könnte es Dir helfen, ein Tagebuch zu führen und Deine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Das Geschriebene vielleicht einige Tage später wieder zu lesen, mag Dir ebenfalls Erleichterung geben.

Wenn Freunde Dir Hilfe angeboten haben, nimm sie an! Vielleicht sind sie nicht dazu in der Lage, ihr Mitgefühl durch passende Worte zum Ausdruck zu bringen und sie mögen Dir auf diese Weise zeigen, dass ihnen etwas an Dir liegt. Auch wenn sie Deinen inneren Schmerz nicht wirklich verstehen mögen, weise sie nicht zurück. Echte Freunde können einem trotz ihrer Unzulänglichkeiten und manchmal unbedachten Worte eine große Hilfe sein.

Viele Trauernde stellen sich die Frage, wo nun der Verstorbene wohl ist. Vielleicht im Himmel? Oder irgendwo sonst im Jenseits? Die Bibel lässt uns ins in der Frage, was nach dem Tod geschieht, nicht im Ungewissen. Sie sagt: "Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst" (Prediger 9:5). Das bedeutet, dass die Toten nicht irgendwo weiterleben. Sie befinden sich sozusagen im Todesschlaf, aus dem es jedoch nach der Bibel auch wieder ein "Erwachen" gibt. Wie ist das zu verstehen?

Nun, Gott ist dazu in der Lage, sich an jeden Menschen, der einmal gelebt hat, in allen Einzelheiten zu erinnern. So hat er sich vorgenommen, eines Tages die Gräber zu lehren, indem er die Toten wieder zum Leben bringt. Die Bibel gebraucht dafür den Begriff "Auferstehung". Gott erschafft die Verstorbenen mit einem neuen Körper, der dem gleicht, den sie in ihrem früheren Leben hatten.

Wenn also die Toten wiederkommen, dann ist es so, als ob sie gleichsam von einer langen Reise zurückgekehrt wären. Stell Dir vor: Wir können all unsere Lieben wiedererkennen und in unsere Arme schließen! Kannst Du Dir die unbeschreibliche Freude vorstellen, die dann herrschen wird?

Der mit dem Tod verbundene Schmerz und all das Leid werden dann für immer vergessen sein! Die Bibel beschreibt diese künftige Zeit mit den sehr ergreifenden Worten: "Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Ist das zu schön, um wahr zu sein? Keineswegs, denn Gott verspricht uns nichts, was er nicht einhalten kann und wird. Somit ist die Hoffnung der Auferstehung für die Hinterbliebenen ein großer Trost, der ihnen in der Zeit der Trauer enorm helfen kann.

Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft hast, diese schwere Zeit zu ertragen und nicht in Deinem Kummer zu versinken! Mögest Du auch liebevolle und mitfühlende Menschen an Deiner Seite haben, die Dich verstehen und Dich aufbauen! Und wenn Du an Gott glaubst, steht er Dir gerne bei und gibt Dir Hoffnung und Kraft aus seinem Wort.

LG Philipp

Liebe Yasmin, das ist traurig und sehr verständlich.

Wenn man bei der Beerdigung nicht weint, hat das gar nichts zu sagen. Manchmal dauert es länger, bis die volle Wahrheit (nämlich das die Großeltern nicht mehr da sind), bei den Hinterbliebenen ankommen. Dann ist da erstmal der Schock, die Trauer kommt später.

Das Gefühl, zu Lebzeiten nicht genug getan und nicht alles gesagt zu haben ist bei ganz vielen Menschen vorhanden. Sich damit auseinanderzusetzen ist Teil der "Trauerarbeit" (das heißt wirklich so). Wenn Dich die Gedanken sehr belasten, könntest Du Dir Hilfe suchen.

Schau mal, ob es in Deiner Stadt jemanden gibt, der Trauerbegleitung macht. Evtl. könntest Du auch mit einem Geistigen sprechen.

Alles Gute für Dich.

Yasmin157 
Fragesteller
 13.01.2019, 10:02

danke jersinia

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Jeder trauert anders, Trauer braucht Zeit. Lass Dir Zeit zu trauern, doch schau zu, dass Du Dich mit Vorwürfen etc. PP nicht noch selbst runterziehst.

Trauern ist unter Umständen ein jahrelanger Prozess - wie man damit umgeht oder wie man Trauer bewältigt ist etwas sehr individuelles, da sind Tipps recht schwierig.

Wenn ich traurig bin kann ich überhaupt nichts mit anderen Menschen anfangen, möchte nur meine Ruhe und alles in Ruhe verarbeiten - bei anderen Leuten ist es Kapital anderst, die können nicht alleine bleiben und brauchen jemanden der sie aufbaut.

Yasmin157 
Fragesteller
 13.01.2019, 10:00

vielen dank für deine antwort

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