Ich habe schlimme Gedanken und weiß nicht weiter?
Hey Leute,
Ich habe eine PTBS und eine Sozialphobie. Die PTBS ist in der Therapie auch schon gut aufgearbeitet, wir sind gerade dabei, ein letztes Erlebnis noch einmal durchzugehen. Insgesamt bin ich auf einem guten Weg.
Aber in den letzten Wochen habe ich Gedanken, die mir richtig Angst machen. Gedanken wie: z.B. wenn ich gerade Gemüse schneide, kommt der Gedanke, ich könnte damit jetzt jemanden T*ten/ zertst*ckeln. Oder: wenn ich ein Feuerzeug in der Hand habe, kommt der Gedanke, dass ich dann das ganze Haus anzünden kann. Oder auch: „Was wäre, wenn ich meinen Tieren etwas antue?“
Und das Schlimmste ist: Ich will das alles auf keinen Fall. Ich liebe meine Tiere. Ich bin kein gewalttätiger Mensch. Ich würde das niemals tun, aber diese Gedanken kommen einfach und sie machen mir Angst. Was, wenn ich irgendwann so durchdrehe, dass ich es doch tue?
Ich bekomme auch immer wieder negative Gedanken über Menschen, die ich eigentlich mag. Z.B.: Wenn ein Familienmitglied, das nicht so schlank ist, Kuchen isst, denke ich plötzlich sowas wie: „Wie kann sie das essen, sie ist doch viel zu dick.“
Das macht mir total Angst, weil ich sowas eigentlich nicht denke oder fühle. Ich finde, jeder soll essen, was er möchte, und Aussehen sagt nichts über den Wert eines Menschen aus.
Ich habe noch nicht richtig mit meiner Therapeutin darüber sprechen können, weil ich etwas Angst habe, das anzusprechen.
Ich hatte schon den Gedanken, dass das vielleicht in Richtung Zwangsstörung geht, weil ich einige Dinge an mir beobachte z.B. Zwänge in Richtung Kontaminationsangst und auch sehr starkes Skinpicking, das mich schon seit Jahren begleitet. Wahrscheinlich habe ich sogar schon im Kindesalter erste Züge davon entwickelt.
ich bin damit gerade ziemlich überfordert und wollte mal fragen, ob es hier vielleicht Leute gibt die auch sowas haben oder was man dagegen tun könnte.
3 Antworten
Aus deiner Frage kann man deutlich erkennen, dass du das alles nicht willst. Das ist schon mal gut. Wenn der Drang, Mitmenschen/Tiere zu töten schon so hoch ist, würde ich an deiner Stelle unbedingt mit der Theraprutin darüber sprechen. Ich weiß, das ist schwer. Aber lieber ist dir das kurz unangenehm, als dass du einen Menschen tötest. Alleine ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen, also bitte sprich mit ihr darüber. Sie wird dich nicht verurteilen, denn sie hatte schon mehrere dieser Fälle und kennt sich damit aus.
Du tust mir leid. Gerade in der Jugendarbeit ist das natürlich sehr gefährlich. Jetzt bist du vielleicht noch stärker als dein Unterbewusstsein, aber wie lange noch? Bitte lass diese Gedanken therapieren, bevor etwas passiert, das du nicht mehr rückgängig machen kannst.
Ich möchte das eigentlich auch gerne ansprechen, aber mir fällt das echt schwer vor allem wegen meiner sozialen Phobie. Ich habe auch schon den Gedanken gehabt, dass das vielleicht in Richtung Zwangsstörung gehen könnte, weil ich zu Hause einige Zwänge habe, die auch ziemlich ausgeprägt sind, und zusätzlich Skinpicking. Manche dieser Zwänge habe ich auch schon ziemlich lange, teilweise schon seit Jahren.
Ja, es fällt schwer (habe selbst Sozialphobie). Denk über die Alternative nach: Du hast dir einen unangenehmen Gesprächstermin gespart, aber die Mordgedanken werden ungestört in dir wachsen und irgendwann stirbt jemand deswegen. Lass das nicht zu! Nimm den geistigen Schmerz bewusst auf dich. Für deine Verwandten und vor allem für dich.
Hey, danke auch nochmal für deine Hilfe.
Ich hab mich jetzt tatsächlich getraut, das meiner Therapeutin uu erzählen, und sie war überhaupt nicht böse oder so im Gegenteil, total liebevoll. Sie hat mir erklärt, dass Menschen, die solche Gedanken/Impulse haben, aber sie nicht wollen, das nicht tun werden. Das hat mir sehr geholfen. Ich weiß jetzt, dass das einfach Teil dieser Zwangsgedanken ist.
Also danke nochmal <3
Hallo
Versuche einmal zu dir zusagen 15min lang gehören diese Gedanken nicht zu mir
also das Denken über das Denken. Ziel ist es, einen inneren Abstand zu den eigenen Gedanken zu entwickeln und zu erkennen:
Gedanken sind nicht automatisch Tatsachen.
Es ist möglich, Gedanken aus der Position eines neutralen Beobachters zu betrachten.
Man kann lernen, zwischen Ich denke gerade… und Ich bin… zu unterschieden
Du bist nicht deine Gedanken. Du bist der Beobachter deiner Gedanken.“
Lerne, dich selbst mit einem wohlwollenden, reflektierten Blick zu betrachten.
Dein Wert hängt nicht von deiner Selbstkritik ab – sondern davon, dass du dir erlaubst, Mensch zu sein.
Hey, danke für deine Antwort.l
Ja, tatsächlich hast du recht Gedanken sind nicht automatisch Tatsachen. Ich bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass ich diese Gedanken niemals wirklich umsetzen würde. Ich hab nur immer wieder diese Angst: “Aber was, wenn man doch?” und genau das macht mir so zu schaffen.
Aber das, was du gesagt hast, klingt wirklich gut, und ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke <3
Wichtig ist, seine eigenen Gedanken zu reflektieren, was Sie ja offenbar auch tun. Solange Sie das nur so machen, sind es nur Gedanken, und die sind bekanntlich frei.
Ja, eigentlich hast du recht.
Die Sache ist nur: Ich möchte so etwas wirklich niemals tun. Diese Gedanken kommen einfach und sofort danach bekomme ich Bauchschmerzen und ein furchtbar schlechtes Gewissen. Ich erschrecke mich richtig vor mir selbst.
Ich habe solche Angst vor diesen Gedanken, weil sie sich komplett falsch und fremd anfühlen. Ich will niemandem etwas antun. Ich arbeite sogar mit Kindern ich liebe das. Ich könnte niemals jemandem wehtun.
Aber ich verstehe einfach nicht, warum diese Gedanken trotzdem kommen. Ich will das nicht.
Es ist auch nicht ständig so es gibt Tage, da geht’s mir gut, und ich denke sowas gar nicht. Und dann gibt’s wieder Phasen wie jetzt, wo es richtig schlimm ist. Da kommen solche Gedanken mehrmals am Tag so 4/5 Mal. Und ich fühle mich dann so hilflos und ängstlich.