Hören viele Menschen Musik nur so zum Spaß oder verstehen sie es auch?

11 Antworten

Manche machen das schon. Da läuft Musik dann einfach im Hintergrund oder sogar Radio. Da läuft das nur, damit irgendwas läuft und nicht die ganze Zeit Ruhe ist. Oder aber es werden einfach irgendwelche bekannten Hits gespielt, die musikalisch jetzt keine große Kreativität zeigen.

Bei mir ist es teilweise Unterhaltung. Ich höre auch mal Musik auf Sprachen, die ich nicht verstehe oder ich höre Musik mal an zur Entspannung und wenn ich Zuhause Sport mache.

Aber ansonsten höre ich schon bewusst. Da lege ich mal ein Album an und höre der Musik zu, ohne etwas anderes dabei zu machen. Da versuche ich auch die Songs zu verstehen. Erst einmal beim Aufbau - es gibt ja Songs, die nicht das klassische Strophe-Refrain-Schema besitzen. Auch schaue ich mir an, welche Instrumente drinnen vorkommen und achte beim Hören immer mal wieder auf andere Instrumente. Den Text schaue ich mir auch an, versuche ihn zu verstehen und dann meine Meinung dazu zu bilden. Und bei Konzeptalben versuche ich auch, das Konzept dahinter zu verstehen.

Was ich jetzt aber nicht mache, ist mir die Noten zu der Musik anzuschauen und diese zu analysieren. Ich habe jetzt auch nicht so viel musiktheoretisches Wissen, um die Musik jetzt gründlich auseinanderzunehmen. Vom Hören kann ich jetzt auch nicht die Tonarten herausfinden. Zu viel analysieren kann sicher auch dem Hörgenuss schaden.

klar die meisten von uns als Jugendliche haben Musik gehört um beliebt zu sein

Nö, das hab ich nie gemacht. Es gab so gut wie keine Überschneidungen bei meinem Geschmack mit dem meiner Mitschüler und meines gleichaltrigen Umfelds. Ich wollte auch nie mit meinem Geschmack angeben.

Musik ist nicht nur Unterhaltung sondern auch Kunst und Kunst sollte man verstehen, analysieren und interpretieren

Die Aussage trifft zu, allerdings nicht pauschal. Es kommt immer drauf an, welche Art der Musik man konsumiert. Wirklich inhaltlich anspruchsvolle Musik findet man üblicherweise eher abseits des Pop-Mainstreams.

Musik muss nicht tiefgreifend sein, kann es aber. Und das wiederum kann sehr bewegend sein und ebenfalls Spaß machen und zum nachdenken anregen.

klar die meisten von uns als Jugendliche haben Musik gehört um beliebt zu sein und die Zeit zu vertreiben

Dann kenne oder kannte ich nicht die meisten. Oder ich war einfach nicht die meisten. Mit Musik hören, um einen Ruf zu gewinnen, hatte ich noch nie etwas zu tun. Aber vielleicht ist das auch einfach an mir vorbeigegangen. Ich selbst hab das zumindest weder bei mir, noch bei anderen entdeckt. Dass es natürlich Mainstream Musiker gab, die bei den meisten ankamen, war und ist mir natürlich klar. Da ich Musik aber nie als Statussymbol betrachtet habe, ist mir das nie groß begegnet. Zumindest nicht so, dass ich den Eindruck hatte, dass wirklich nur für die Sache selbst dieser oder jener Künstler verehrt wurde. Dass viele die Mainstream Musiker tatsächlich mochten, habe ich ihnen schon abgekauft. Es hatte nur mich einfach nicht mitgenommen oder interessiert.

aber als ich immer älter wurde habe ich einen Sinn im Musik gefunden, egal ob die Texte, Musikinstrumente, Videos, Tänze, Stimme und Ton und auch Sprachen.

Coole Sache. Das wird in der Musik tatsächlich viel zu wenig geschätzt. Vor allem dann, wenn Musiker ein Produkt schaffen, bei dem es tatsächlich eine Systematik gibt. Denn ich würde mal behaupten, dass viele Weltstars vor ihren neuen Songs oder Alben nicht gerade Essays verfassen, in denen sie ihre Musik aufschlüsseln und den Sinn hinter ihren Instrumentals und Stimmeneinsätzen niederschreiben. Aber dafür ist es spannend, wenn Musiker tatsächlich etwas zu sagen haben und man das als Hörer greifen kann.

Und ich finde auch, dass längere Songs wieder gewürdigt werden sollten. Ebenso wie das bewusste Zuhören und wirken lassen. Es gibt eine Menge emotionale Musik, die tiefgründig und musikalisch atmosphärisch gestaltet ist und am besten klingt, wenn man sich mal für etwas mehr als 2 Minuten hinsetzt und die Augen schließt.

Trotzdem ist das natürlich kein Muss. Ich sitze beim Musik hören auch nicht permanent in meiner dunklen Kammer und interpretiere Songtexte. Wenn ich aber mal einen ruhigen Moment habe und einen Songs sehr bewegend finde, dann ist das durchaus eine erfüllende Beschäftigung.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Erfahrung im zeichnen und malen

Moin,

ich denke es ist immer beides. - Wenn es nicht so ist, dann ist es eine leere Hülle von "Selbstpräsentation", nicht bedeutungsvoller als das Deo, was man sich aussucht oder das Auto was man kauft, oder den Urlaub den man verbringt,- nur um sich im allgemeinen sozialen Mainstream möglichst oben ein- / zuordnen zu können.

Musik ohne unmittelbares Gefühl ist "Mindfu...ing" und Musik ohne Reflektion dessen was man fühlt ist "nur" ein Rausch. Beides zusammen ergibt Lebensfülle.

"klar die meisten von uns als Jugendliche haben Musik gehört um beliebt zu sein"

Also bei mir war das nicht so.
Wenn ich alleine Musik gehört habe, war eh keiner dabei.
Musik zu hören "um beliebt zu sein" ist ein total albernes Konzept.

Musik verstehen: hm, also ich habe mir sicher viel angelesen zum Thema Musik. Dennoch ist das nicht die Hauptsache meiner Ansicht nach. Mein Musikgeschmack war völlig abweichend von dem der anderen Jugendlichen.

Verdi habe ich schon damals geliebt (aber nicht mal unser Englischlehrer "verstand" diese Musik, ihm erschien Macbeth "langweilig", dabei ist dies eine der eindrucksvollsten Opern des Italieners). Aber das war eine emotionale, keine rein intellektuelle Liebe, Verdis Musik zu spüren. Hier was aus dem "Don Carlos":

https://youtu.be/WuLovENmc3k

Viele Menschen hören Musik nur zur Unterhaltung.

Mir fällt immer wieder etwas Neues auf, sodass ich nicht sagen würde, dass ich ein Musikstück verstanden habe. Es gibt auch nicht immer etwas zum Verstehen.