Heirat Christin und Muslim im Christentum erlaubt?

9 Antworten

Explizit wird eine Ehe mit Ungläubigen vom Neuen Testament nicht verboten. Christen und Ungläubige können ein Paar sein, ohne sich scheiden zu müssen:

Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht fortschicken.
13 Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm, bei ihr zu wohnen, so soll sie den Mann nicht fortschicken.
14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther7%2C

Manche Christen begründen ein Heiratsverbot mit 2. Korinther 6,14:

 14 Zieht nicht unter fremdem Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat Gerechtigkeit zu schaffen mit Gesetzlosigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? 15 Wie stimmt Christus überein mit Beliar?

https://www.bibleserver.com/LUT/2.Korinther6%2C14

Diese Christen halten die Ehe anscheinend für ein Joch. Mit dieser Stelle verbieten manche Christen auch den Umgang mit Ungläubigen, also eine beliebig auslegbare Stelle.

im Christentum erlaubt?

Kommt darauf an, welchen Christen man fragt und in welcher Kirche dieser ist.

Eine Interreligiöse Ehe (Hinduismus, Buddhismus, ...) ist zum Beispiel bei den Katholiken möglich. Römisch-katholische Christen dürfen Protestanten/Atheisten/Buddhisten... nur dann heiraten, wenn sie versprechen, dass die Kinder im r.k. Glauben erzogen werden.

Bei den Orthodoxen ist nur eine Interkonfessionelle Ehe möglich, also nur zwischen orthodoxe Kirchen. Mit anderen Christen ist zumindest eine Segnung möglich:

Während eine Ehe zwischen einem orthodoxen Christen und einem Nichtchristen kategorisch verboten ist, hatte der Entwurf bei der Ehe zwischen orthodoxen und nicht-orthodoxen Christen die Möglichkeit einer Segnung „aus Barmherzigkeit und Menschenliebe“ eröffnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Interreligi%C3%B6se_Ehe

Kommt immer drauf an welche christliche Richtung/Kirche da vorhanden ist. Die Bibel ist zwar das Grundgerüst, aber die Lehrmeinung der jeweiligen Kirche oder Richtung ist hier ausschlaggebend. Die Zeugen Jehovas zum Beispiel heiraten nur ihresgleichen. Weil es ist einfach leichter und macht weniger Querelen in der Religionsausübung. Dazu ein kleines Beispiel.

Zeuge Jehovas ---> sonstige Christen
Probleme:
* Ostern, Weihnachten, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Gottesdienste
Einem Zeugen ist es verboten diese Feste zu begehen. Es würde jedes mal zu Problemen kommen, zB in der Kindererziehung, weil Elternteil 1 will mit den Kinder Weihnachten und Co begehen, aber Eltern 2 will das nicht und will die Kinder in der Zeugenlehre Schulen.
* Essverhalten - Blutwurst, Rotwurst und Co dürfen nicht gegessen werden
* Medikamente und Buttransfusionen sind nicht gestattet. Es würde bei unterschiedlich Religiösen Paaren Probleme geben was die Medikation betrifft.

Zeuge Jehovas ---> Muslim
Probleme:
Beides sind sehr patriarchische Religionen. Die würden sich ständig in die Quere kommen weil keiner dem anderen seinen Glauben zugestehen könnte. Allah ist für Zeugen der falsche Gott, während bei anderen Christen gedacht wird das die Lehre falsch verstanden und gelehrt wird.
* Ramadan und Co könnten nicht durchgeführt werden.
* Beide würden auf Teufel komm raus versuchen sich gegenseitig zu missionieren
Gemeinsamkeiten: Beide unterdrücken "auf Freiwilligenbasis" die Frau, denn auch bei den Zeugen spielen die Frauen nur die dritte Geige nach dem Sohn in der Familie.

Also nicht jeder Christ hat das gleiche Verständnis seiner christlichen Religion wie andere Christen. Und zu deiner Frage möchte ich noch hinzu fügen, das nur derjenige Christlich genannt werden sollte, der seine Religion auch ausübt oder zumindest ansatzweise dran glaubt. Nur weil jemand eine deutsche Frau ist bedeutet das noch lange nicht, das sie christlich eingestimmt ist.

es ist grundsätzlich möglich. bei einer kirchlichen Hochzeit ist es, neben der zustimmung das die kinder eine christlich-katholische Erziehung erhalten, notwendig eine Zustimmung durch den Bischof einzuholen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seminarist
Mayahuel  15.05.2023, 07:42
es ist grundsätzlich möglich.

Nein. Es gibt Denominationen, die das verbieten.

christlich-katholische

Gibt Christen, die nicht katholisch sind.

0

In der katholischen Kirche ist das prinzipiell möglich, Du als Katholikin brauchst aber die Dispens von der Formpflicht und der muslimische Mann muss sich allen Fragen stellen und darf nicht lügen:

  • "Sind Sie beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott Ihnen schenken will, und sie im Geist Christi und seiner Kirche zu erziehen?"
  • "Sind Sie beide bereit, als christliche Eheleute Mitverantwortung in der Kirche und in der Welt zu übernehmen?"

Wenn Dein muslimischer Mann damit kein Problem hat, ist es ok. Dann könnt Ihr mit Eurem Pfarrer die Dispens beim Bischof beantragen.

Es dürfte sogar ein Iman anwesend sein und einer Stelle ein paar Gedanken sprechen - mehr ist aber leider nicht möglich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Zu biblischen Zeiten gab es den Islam noch nicht. Daher kann es auch lt. Bibel kein Verbot diesbzgl. geben. Allen voran war es aber die katholische Kirche, die gemischte Ehen verteufelte. Selbst Ehen zwischen Katholiken und Protestanten waren verpoent. Diese Zeiten sind aber gottseidank vorbei.

Bei einer Heirat auf dem Standesamt wird nicht nach Religion gefragt. Eine kirchliche Trauung duerfte ausser Frage stehen, da dieses einem Muslim nicht erlaubt ist.

Easygoing775  15.05.2023, 07:28

PS. Du darfst zu ihm schon eine Beziehung eingehen, er aber gem. Islam nicht zu dir.

0
SweetKitty36849  15.05.2023, 09:03
@Easygoing775

Das stimmt so nicht. Muslimische Männer dürfen Christinnen heiraten. Bloß muslimische Frauen (war ja wieder klar...) dürfen keine christlichen Männer heiraten.

0
Easygoing775  15.05.2023, 09:46
@SweetKitty36849

In der Frage geht es um Ehe, bzw. Beziehung. Eine Ehe ist eine Ehe, und wenn man in einer Beziehung lebt, ist man i.d.R. nicht verheiratet.

0