Hatte Gauland mit Hieronymus recht?
Gauland hat 2016 über Hieronymus gesagt: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." Gauland ist daraufhin viel kritisiert worden. Jetzt hat sich aber herausgestellt, dass Hieronymus eine brutale Bestie ist, welche ihre eigene Frau vor den gemeinsamen Kindern blutig prügelt. Hatte Gauland also recht?
4 Antworten
Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.
Gemeint ist nicht Boateng, sondern alle Leute die so aussehen wie Boateng.
Und das ist eindeutig rassistisch.
Jetzt hat sich aber herausgestellt, dass Hieronymus eine brutale Bestie ist, welche ihre eigene Frau vor den gemeinsamen Kindern blutig prügelt. Hatte Gauland also recht?
Was hat das miteinander zu tun? "Brutale Bestien" gibt es haufenweise, ohne dass sie Hieronymus Boateng heißen. Gauland hat einen davon über Vorurteile angesprochen, ohne zu wissen, dass er so eine brutale Bestie ist.
"sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben" heißt auf Deutsch: Solang so einer für Deutschland sichtbare Erfolge erzielt, ist er gut. Aber bitte NIMBY, weil ich will als Nachbarn nur brave Deutsche mit einem "was sollen denn die Nachbarn sagen"-Lack.
Erstmal heißt der besagte Spieler Jerome und denn hat das Gericht heute das Urteil aufgehoben und damit ist er erstmal wieder unschuldig.
Dann meinte Gauland genau das was alle (außer natürlich der senile Nazi selbst) damit verstanden haben:
Er will keinen PoC als Nachbarn.
Per se spielt aber dafür nicht die Hautfarbe eine Rolle, und das war es worauf hier abgestellt wurde. Dies war und ist zutiefst rassistisch!
Hier wird aber unterstellt, dass alle People of Color gewalttätig sind, was falsch und rassistisch ist. Ich habe Gewalt von wesentlich mehr weißen Menschen erlebt als von Schwarzen.
Persönliche Erfahrungen als Beleg anzuführen, ist problematisch. Zumal es bestimmt auch frauen gibt, die das Gegenteil berichten. Meine Freundin lebt zur Zeit im Frauenhaus (nicht wegen mir) und der Ausländeranteil dort beträgt - wenn man sie rausrechnet - 100 Prozent. Auch die Täter sind zu 100 Prozent Ausländer. Sind also 100 Prozent der Frauenprügler Ausländer?
Im Frauenhaus bei uns im Ort haben die weißen deutschen Frauen einen Anteil von 100%, was bedeutet das diese 100% deutschen Männer alles Schläger sind.
Ja. Darum sage ich ja: Persönliche Erfahrungen sind problematisch.
Wie du richtig erkannt hast, sind persönliche Erfahrungen nicht repräsentativ, da es nur Einzelfälle sind. Boateng ist jedoch auch nur ein Einzelfall, aus dem man keine Schlüsse auf die Gesamtgesellschaft ziehen sollte. Und auch wenn es möglich ist, dass Männer mit Migrationshintergrund öfter gewalttätig sind (oder Frauen mit Migrationshintergrund eher dazu neigen, in einem Frauenhaus Hilfe zu suchen; eine Statistik dazu wäre interessant), sagt das nichts über den Schwarzen Durchschnittsbürger aus.
Tatsächlich suchen Frauen mit M-Hintergrund sogar wesentlich seltener Hilfe. Sie haben aber im Normalfall auch kein Unterstützendes Umfeld. Darum.
Gauland hat nicht über Boateng gesprochen, sondern generell über alle Menschen, die nicht "bio-deutsch" aussehen oder nicht-deutsche Wurzeln haben. Eine rassistische Aussage.
Aber sie wollen einen Boateng
Boateng steht hier stellvertretend für eine ganze Menschengruppe.
Muss man ja auch nicht wollen. Vor allem wenn sie gewalttätig sind.