Hat meine beste Freundin wenig Empathie?
Hier erstmal die "Anzeichen" (nicht alle & in Kurzfassung):
- Scheint nicht wirklich zu erkennen, wenn sich jemand unwohl fühlt oder sie etwas unangebrachtes sagt --> fragt nicht immer, ob jemand da und dahin mit möchte, sondern sagt "Doch du kommst jetzt mit" (würde aber nicht körperlich zwingen) und lässt erst nach vielen Versuchen nach / macht das Fernstudium einer ehemaligen Freundin runter, als diese davon erzählt hat ("Das könnte ich gar nicht...") / drängt eine Freundin mit Sozialphobie, selbst zu zahlen, weil sie "schafft es ja doch alleine" (vergisst, wie sich diese Freundin innerlich fühlt?)
- Drängt sich oft in den Mittelpunkt (Freundin wird Übung im Gym gezeigt, beste Freundin kommt andauernd an und bringt ihre Rückenschmerzen mit rein und dass sie die Übung deshalb gar nicht machen kann; sagt das bei mir 5x innerhalb 2h vom Training mit 5 Übungen + weitere 3-5x vorher schon in Audios)
- macht eine ehemalige Freundin runter, als diese ausnahmsweise mal eine schlechtere Note als sonst bekommt ("hat sie verdient")
- Wir schreiben eine Dreiviertelstunde über ihr falsches Verhalten in einer Situation, die eine andere Freundin mit einem ebenfalls falschen Verhalten ausgelöst hat, nur damit meine beste Freundin am Ende sagt "Ja aber ich hab ja nichts falsch gemacht" --> wirkt so, als ob sie denkt, sie ist immun gegen Fehler, nur weil jemand zuerst sich falsch verhalten hat
- vergisst manchmal sich zu entschuldigen --> habe ihr gesagt, das und das hat mich verletzt / ich habe mich durch ihr Verhalten bloßgestellt gefühlt; es kam keine Entschuldigung, nur eine Art Nachricht von wegen "War nicht so gemeint" oder hat den Kommentar, der mich so verletzt hat, wiederholt, und am Ende hat sie mich beide Male auf gelesen gelassen
- Jemand ist krank und ich gebe es ihr bescheid --> lacht und sagt "Ja aber der ist ja irgendwie immer krank" anstatt nachzufragen, was er hat. / sage, eine Freundin fühlt sich mental nicht gut und sie lacht und sagt "Regelmäßig kommt sie aber nicht [ins Gym]"
- Lacht Leute mehrmals im Fitnessstudio aus (Typ hat zwei Handtücher/was Komisches an; Übung sieht seltsam aus, weil sie die nicht kennt; Frau sei nur trainieren wegen Männern [stimmt nicht, sie ist vergeben]) --> als ich sie konfrontiert habe, meinte sie, sie darf ja wohl Sachen kommentieren (hat aber jedes Mal richtig gekichert und Leute ausgelacht; den Teil hat sie einfach ignoriert); sagt, es sei unfair von mir, sie nicht so zu akzeptieren, wie sie ist.
- Hat mich für einige Monate jede Woche fast jeden Tag ausgelacht, ohne zu merken, dass ich mich immer unwohler fühle, bis ich mich nicht mehr wirklich getraut habe in ihrer Gegenwart zu reden oder mich zu bewegen --> Konflikt ist geklärt, sie hat ihr Verhalten, nachdem es angesprochen wurde, geändert; macht es mittlerweile ab und zu wieder wegen absurden Dingen (kichert wegen meiner schlechten Sehstärke, wie ich auf ihren Anruf reagiere also vom Tonfall her und äfft es übertrieben nach)
- Keine Respekt vor Mitmenschen --> laufen nach 22/23 Uhr durch eine Gasse, wo Wohnungen sind, sie redet mit lauter Stimme (als ob es Tag wäre); ich sage sie soll leiser reden und sie sagt "Ja wieso, es ist doch noch nicht Nachtruhe" (fun fact: doch war es) --> Fenster waren ab und zu gekippt, Leute könnten aufgeweckt werden --> muss es Nachtruhe sein, damit man spät abends leiser redet? Ich mache sowas aus Respekt vor anderen.
- Lacht einen ehemaligen Kumpel für seine kurze Beziehung aus, kennt aber die (sehr nachvollziehbaren) Gründe nicht. Als ich es ihr erklärt habe, hat sie weiter über ihn gelacht und nicht ernst genommen.
- Schadenfroh? --> Fragt ehemaligen Kumpel andauernd nach seiner Note, obwohl sie weiß, er ist in dem Fach wirklich nicht gut. Ignoriert diesen Fakt quasi komplett und drängt weiter, bis ich gelogen und gesagt habe, er hätte die Klausur noch gar nicht bekommen. Hat erst dann aufgehört zu fragen, hat aber ein paar Tage später nochmal über ihn gelacht, dass er doch bestimmt nicht so gut gewesen sei.
- Lästert über Kurskameraden (Schule), auch Leute, die mit ihr überhaupt nichts zutun haben.
Es gibt noch viel mehr Momente, aber der Platz reicht dafür nicht aus. Ich bin nicht die einzige Person, die denkt, dass es ihr an Empathie mangelt. Es ist nicht so, dass ich denke, sie hat gar keine Empathie, aber wirklich unterdurchschnittlich viel. Oder übertreibe ich hier? Ich kenne mindestens zwei Freunde von unserer Freundesgruppe, die mit ihr Kontakt abgebrochen haben (unter anderem wegen der Empathie).
Entweder, sie hat wenig Empathie und muss dringend daran arbeiten, oder sie macht alles bewusst und ist einfach eine schlechte Person. Ich weiß nicht, auf was ich mich eher einstellen soll. Das Ganze geht schon seit 1.5 Jahren so.
Wenn ich noch weitere Situationen nennen oder etwas erklären soll, sagt gerne bescheid.
Das Ergebnis basiert auf 2 Abstimmungen
3 Antworten
Persönlich würde ich dazu sagen, dass Sie sich aus deiner Beschreibung vergleichsweise ziemlich normal verhält.
Es gibt ja viele, viele unterschiedliche Persönlichkeiten um uns herum, und sie hört sich wie eine Person an, die einen relativ niedrigen EQ (nicht IQ) hat. Und ich kenne persönlich ebenfalls viele Menschen um mich herum, die sich SEHR ähnlich anhören wie sie. Meine Meinung zu dem Ganzen:
Das was du hier beachten musst ist, es stört sie ja persönlich nicht. Sie findet ihr Verhalten ja absolut korrekt und wird sich da wahrscheinlich auch nicht von dir umstimmen lassen (da kann ich aus deiner Beschreibung leider nicht herauslesen, wie selbst-Reflektiert sie ist). Es stört dich, und das ist absolut verständlich und ok! Nur deine Realität ist natürlich eine ganz andere als die von deiner besten Freundin. Was du als verwerflich und absolut nicht nachvollziehbar in ihrem Verhalten findest, sieht sie als komplett normal. Da "crashen" eure persönlichen Ansichten aufeinander.
Es hört sich ebenfalls so an, als wärst du dann in deiner Persönlichkeit gewachsen, vielleicht habt ihr euch da auch in andere Richtungen entwickelt? Hier musst du dir selber die Frage stellen: Wenn sie ihr Verhalten nicht verändert, oder zumindest keine Bereitschaft und kein Verständnis für deine Ansicht hat, ist DIR das dann Wert, dich da emotional so darauf einzulassen?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, oft ist es viel besser für einen Selbst, sich von Menschen zu distanzieren, die einen Emotional und psychisch nicht guttun. So ähnlich war das bei meinem damaligen besten Freund und mir - ich bin für meine Realität einfach in meiner Persönlichkeit gewachsen und er hat sich seit unserem Kennenlernen von meinem Gefühl Persönlich nicht weiterentwickelt. Es war zwar schwer, aber im Nachhinein bereue ich die Distanzierung nicht.
Schlussendlich ist es deine Entscheidung wie du hier dann weiter machst, ob du Zeit und Energie dafür aufbringen willst, deine beste Freundin in ihren Ansichten so zu ändern, dass es dann für dich akzeptabler ist, oder ob sie sich voraussichtlich nicht beeinflussen lässt und sie ihr Leben lebt, und du deines. Wie gesagt, meine Antwort ist nur meine Meinung, und ob dir das überhaupt irgendwie weiterhilft, kann ich natürlich nicht sagen.
Sieh es aber einfach als Kompliment an dich, dass dir solche Sachen überhaupt auffallen und du die Aktionen deiner besten Freundin zumindest als "Fragwürdig" einstufst! Das zeugt von deiner Reife.
Hm... Hört sich ehrlich fast so an als hätte sie irgendwelche Situationen in ihrem Umfeld, die sie vielleicht psychisch mehr beeinflusst haben, als sie selbst eingestehen würde.
Aber hier ist es oft fast unmöglich dann zu ihr durchzukommen, da sie es selbst ja dann (wahrscheinlich) so sieht, dass sie eigentlich super drauf ist, und sie nichts wirklich aus der Bahn werfen kann, obwohl sie - aus der Sicht der Menschen um sie herum - definitiv von irgendwas oder irgendwem aus der Bahn geworfen worden ist.
Hier kann es ja ganz viele Unterschiedliche Optionen geben - hat sie vielleicht familiäre Probleme? Hat sie vielleicht etwas womit sie unglaublich unzufrieden ist und sie versucht das durch ihr Verhalten zu kompensieren? Fühlt sie sich einfach nicht verstanden von Menschen in ihrem Umfeld? ...usw.
Vieles fängt ja wirklich mit der Erkenntnis "Oh..eigentlich geht es mir nicht so gut" an. Oft wollen Menschen das verdrängen und sich als "Perfekt" oder "Kompetent" darstellen, was irgendwann dann einfach nicht möglich ist und dann durch potentiell mangelnde Selbstreflexion mit "unaushaltbaren" Charakterzügen kompensiert wird.
Generell, du darfst denken, was du willst. Das Einzige was essentiell wirklich dir gehört, sind deine Gedanken und deine Ansicht. Wie du diese nach Außen trägst ist eine andere Sache, aber da es hier ja alles Anonym ist, ist das vollkommen ok. (Meine Meinung) Das kann ich auch vollkommen nachvollziehen - da sie ja aus deiner Sicht wirklich in ihrer Persönlichkeit einen Rückschritt gemacht hat, seit du sie kennengelernt hast.
So wie es sich für mich zumindest liest - ist es eine Situation wo DU essentiell die besten Intentionen haben kannst, aber du wirst in ihrem aktuellen Befinden nicht zu ihr durchdringen können. Da ist es zwar auch mit einem Risiko begleitet, dass sie es als absolute Aggression und Unverständlichkeit von dir ansieht, aber ich würde dir hier fast Raten, dich zu distanzieren. Da es für mich in meinen Situationen immer besser war, meine Energie in (sehr Blöd ausgedrückt) Sinnvollere zwischenmenschliche Beziehungen zu investieren. Also statt einer Person zu helfen, die keine Hilfe will, beziehungsweise sich vielleicht sogar durch die Hilfestellung angegriffen fühlt, lieber die Beziehungen pflegen, wo sich beide Personen gut fühlen.
Wie gesagt, alles in meiner Antwort ist mein eigenes Empfinden. Und egal was ich sage, du solltest dich in deiner entscheidung nicht beeinflussen lassen. Wenn deine schlussendliche Entscheidung für dich richtig ist, ist sie richtig; Und egal was es dann ist, es ist ok.
für eine Dreizehnjährige. Da ist man selbst unsicher und versucht das zu kompensieren, indem man ich-betont andere runtermacht. Pubertär eben.
Sie ist 19 und ich 18. Ich hatte aber schon öfter das Gefühl, sie benimmt sich wie ein Kind.
Ich würde deine Freundin als verhaltensauffällig bezeichnen. Ihr Verhalten geht stark in die narzisstische/psychopatische Richtung.
Normal ist das Verhalten deiner Freundin definitiv nicht, ich glaube aber auch nicht dran das du ihr da groß helfen kannst wenn sie ihre Fehler nicht einsieht.
LG
Juli
Das Wort "Narzissmus" habe ich mit ihr auch schonmal in Verbindung gesetzt (unbewusst), aber dann dachte ich mir, dass es nicht ganz zutreffen kann. Sie fragt mich öfter, wie es mir mit meiner Migräne geht und was ich noch so geplant habe, aber das ist ja irgendwie dieses bare minimum, was ein Mensch haben sollte. Andere fragt sie das aber zum Beispiel nicht. Und in Kombination mit all dem anderen, was sie so auffällig macht, wirkt die Nachfrage, wie es mir geht, recht klein.
Narzissten passen sich an. Heißt sie können auch ganz normal Fragen stellen und auch normal wirken. Diese Maske nutzen Narzissten um an informationen zu gelangen mit dem sie Schaden anrichten können.
Ob deine Freundin wirklich narzisstisch ist kann aber nur ein Psychotherapeut sagen.
Sie wird nicht zu einem Therapeuten gehen und selbst wenn, solche Anzeichen wird sie nicht von selbst erzählen, weil sie sich sehr gerne im Recht sieht, v.a. wenn es um etwas geht, das sie gut kann oder in dem sie selbstbewusst ist. Ich kann das aber übernehmen.
Aber kann es auch sein, dass sie sich unbewusst narzisstisch verhält? Trotz all den Anzeichen schätze ich sie nicht als Person ein, die bewusst oder gerne anderen Menschen dermaßen schadet, nur um Spaß zu haben oder Vorteile für sich rauszuziehen.
Ich denke z.B. auch, dass es sie wirklich interessiert, wie es mir geht. Sie hat mir schon mehrfach gezeigt, dass ich ihr nicht egal bin, aber das unter anderem auch erst, als die Freundschaft (2x schon) wegen ihrem Verhalten stark auf der Kippe stand. Da war sie plötzlich total einsichtig und einfühlsam, in anderen Konflikten ist sie das überhaupt nicht.
Narzissmus läuft immer für die Täter unbewusst ab. Du merkst es ja auch nicht wenn du andere manipulierst.
Es ist absolut typisch für Narzissten das diese ihre Maske wieder aufsetzen sobald Gefahr für eine Beziehung besteht die sie noch benötigen.
Hm, okay. Dankeschön. Das sollte ich dann vielleicht wirklich mit einem Therapeuten besprechen. Ich habe nur öfter Artikel gelesen, wie man Personen mit niedriger sozialer/emotionaler Intelligenz erkennt und sagen wir es so, ganz fremd waren mir die Anzeichen auf sie bezogen nicht, wenn auch nicht jedes einzelne Symptom.
Ich habe auch schon gemerkt, dass sie einen niedrigen EQ hat. Hauptsächlich denke ich das mit der Empathielosigkeit, weil ihr Verhalten nicht nur mit meinen Werten nicht übereinstimmt, sondern mit allen aus unserem Freundeskreis plus viele aus unserer Schule, die sie nicht leiden konnten wegen solcher Vorfälle. Ich habe gemerkt (und sie auch), dass wir uns sehr gegensätzlich sind, und ich möchte sie nicht so hinbiegen, dass sie mit meinen Werten übereinstimmt. Als sie mich z.B. konfrontiert hat, dass ich sie nicht so akzeptieren würde, wie sie ist, habe ich das Thema nur angesprochen, weil jeder andere, der anwesend war, das genau so gesehen hat, wie ich. Ich dachte, das wäre so etwas, was mit dem Auslachen schon so war. Also quasi, dass sie denkt "Oh, das habe ich echt gemacht? Ist mir gar nicht aufgefallen, gut, dass es mir gesagt wurde, dann kann ich mich ändern." und nicht "Ja, so bin ich halt, du musst das so hinnehmen.". Deswegen spreche ich solche Auffälligkeiten nicht mehr an, weil ich weiß, sie denkt anders als ich.
Sehr selbstreflektierend ist sie nicht, sie sieht sich gerne im recht und versteht nicht, wie sie andere beeinflusst, wenn man es ihr erklärt. So wirkt es jedenfalls von außen auf mich, wie sie im Kopf wirklich darüber denkt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ihr Freund sehr unter ihr gelitten hat, weil sie wohl egoistisch gehandelt hat. So viel jedenfalls zu ihrem Fehlverhalten und das habe ich selbst beobachten können mit den beiden.
Also dass wir uns in zwei verschiedene Richtungen entwickeln, habe ich gemerkt. Es wirkt nur irgendwie auf mich so, als ob sie sich (hart formuliert) zurückentwickelt, weil so war sie vor 3/4 Jahren noch nicht. Nur habe ich nicht das Gefühl, dass ich sowas überhaupt denken darf, eben weil ja jeder anders mit Menschen umgeht.