Hat mein Auto einen DPF?
Hallo, ich habe einen Volkswagen Passat 1.9TDI von 04/2001, im Fahrzeugschein sowie Brief steht Euro 3 Diesel aber in der Scheibe klebt eine grüne Euro 4 Plakette.
Hat das Auto jetzt einen DiesePartikelFilter oder nicht?
4 Antworten
2001 hatte VW keine DPF verbaut, wenn dann muss einer nachgerüstet worden sein, dann ist er auch in Feld 22 Deiner Zulassungsbescheinigung Teil I eingetragen.
Oder die Feinstabplakette ist falsch, das kommt recht häufig vor.
1) gibt es die an jeder Ecke und auch dubiose Leute, die sowas einfach ausstellen
2) gibt es verschiedene Tricks, wie man die offiziell für ein Auto kauft, dass grün erhält und dann an einen Diesel, der sie nicht haben darf dran klebt, da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
3) Fällt das i.d.R. nicht auf, weil es kein Mangel bei der Hauptuntersuchung ist, selbst, wenn es der Prüfer merkt, darf er es nicht bemängeln.
Hat mein Auto einen DPF?
Ab Werk hatte ein VW Passat mit diesem Baujahr keinen Filter. Ein Dieselmotor mit der Abgasnorm Euro 3 bekommt die gelbe Plakette. Durch die Nachrüstung eines Partikelfilters - welche immer nach dem "offenen System" (also mit eingeschränkter Wirksamkeit) arbeiten - wird die Plakettenfarbe um einen Stellenwert verbessert. Dein Fahrzeug hat also entweder einen solchen Filter, oder aber - was auch ab und zu vorkommt - einfach die falsche Plakette.
Ab Werk hat der 2001er Passat den Filter definitiv nicht gehabt, das hätte man aber nachrüsten können. Da würde ich mal die Unterlagen zum Fahrzeug sichten - es ist aber auch denkbar, dass die grüne Plakette eigentlich nicht am Fahrzeug sein dürfte. Vor Jahren florierte der Handel mit grünen Plaketten "unter der Hand", so dass viele alte Diesel damit entgegen der eigentlichen Abgasnorm bestückt worden sind - auch alte Benz aus den 90ern mit Oxi-Kat, Töpfer-Norm und Euro 1 oder Ähnlichem.
Da gab es Ende der 80er die Euronorm, etwa für einen bestimmten Motor im Kadett E "Jubilee" - der galt ohne Katalysator als schadstoffarm und war steuerbefreit. Auch der Magermix-Motor des Toyota Carina II (um 1988 herum) und diverse Benziner von VAG, die mit U-Kat ab 1988 herum befristet schadstoffarm waren (da gab es einen 1,8-Liter mit 75 PS im Audi 80/100 und im Passat/Santana) wären diesbezüglich interessant.
Stimmt, allerdings hatte der Magermixmotor von Toyota extremst hohe NOx - Emissionen.
Ich kann mich an einen Test des Carina II Magermix von der ADAC Motorwelt von ca. 1988 erinnern, wo genau das festgestellt wurde und der Kadett 1.8S mit 84 PS als Beispiel dafür gelobt worden ist, wie so was besser gemacht werden kann. Bezüglich des Carinas hieß es sinngemäß, er hätte noch nicht einmal die laschen Euronorm-Werte erfüllt.
BMW hatte damals die Eta-Serie mit und ohne Kat, einer meiner Onkels hatte den 525eta ohne Kat mit 136 PS, der andere den 525eta mit Kat und 129 PS, beide waren damals als Neuwagen eine gewisse Zeit steuerbefreit.
eher unwahrscheinlich, das war damals noch Neuland und eher eine Option zum Nachrüsten im laufe der Jahre
Wobei die alten Vorkammer / Wirbelkammerdiesel nach Töpfernorm, gerade die von Mercedes, so manchen partikelfilterlosen, aber "Grün" erhaltenden Euro 4 - Turbodiesel bezüglich der Partikelemissionen zumindest im innerstädtischen Bereich unterbieten dürften. Ist halt wieder ziemlich unausgegoren, wie heutzutage leider üblich. Auch die Beobachtung, dass Ottomotoren ohne G-Kat keine Plakette bekommen, zeigt dies auf, denn einigermaßen gut abgestimmte Ottomotoren kommen nicht einmal ansatzweise in die Nähe der Rußemissionen, welche jeder partikelfilterfreie Dieselmotor aufweist.