Hat die DDR jemals einen Militärschlag gegen Polen erwogen?
Um die Kontrolle über die Ostgebiete zurückzuerlangen oderso
3 Antworten
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Teile Ostdeutschlands, wie Schlesien und Ostpreußen, Polen zugesprochen. Dies wurde im Potsdamer Abkommen 1945 festgelegt.
Die DDR erkannte diese Gebietsabtretungen offiziell an und verzichtete in den Verträgen von Warschau 1970 und Zgorzelec 1950 auf Gebietsansprüche.
Dennoch gab es innerhalb der DDR-Führung teilweise Bestrebungen, zumindest einen inoffiziellen Anspruch auf diese Gebiete aufrechtzuerhalten. Dies wurde aber nie offen thematisiert.
Die DDR-Führung hatte zwar teilweise inoffizielle Bestrebungen, einen Anspruch auf die polnischen Ostgebiete aufrechtzuerhalten, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen abtreten musste. Dazu zählen Gebiete wie Schlesien und Ostpreußen.
Allerdings wurden solche Bestrebungen niemals offen thematisiert oder gar versucht, sie mit Gewalt durchzusetzen. Die DDR musste die Realität der Gebietsabtretungen offiziell anerkennen, etwa in den Verträgen von Warschau 1970 und Zgorzelec 1950.
Konkrete Pläne oder Versuche der DDR-Führung, diese Gebiete mit militärischen Mitteln zurückzuerobern, sind nicht überliefert. Das wäre auch völkerrechtlich sehr problematisch gewesen, weil beide Staaten dem Warschauer Pakt angehörten und von der UDSSR gesteuert wurden.
Auf Initiative der Sowjetunion unterschreiben am 14. Mai 1955 in Warschau die UdSSR, Polen, die Tschechoslowakei, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Albanien und die DDR den "Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit, und gegenseitigen Beistand".
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
https://www.hdg.de › lemo › kapitel › weg-nach-osten
Ein offener Versuch, diese Gebiete mit Gewalt zurückzuerobern, ist für die DDR nicht überliefert. Das wäre auch völkerrechtlich höchst problematisch gewesen.

Auch ich als ehemaliger DDR-Bürger hatte im Unterrichtsfach Geschichte immer die Note 1 und habe nie einen Zweifel an der Antastbarkeit Polens feststellen können. Die Ergebnisse des Potsdamer Abkommens galten als unantastbar, wobei es doch einen kleinen Widerspruch gab: Im Abkommen wurde festgelegt, das Deutschland ein Ganzes bleiben soll.
Natürlich nicht! Beide Staaten standen unter der Fuchtel der Sowjetunion und machten alles, was der "Große Bruder im Osten" vorgab.
Die DDR wurde am 07. Oktober 1949 gegründet und schloss mit Polen bereits am 06. Juli 50 - also gerade mal neun Monate später - das Görlitzer Abkommen, das die Oder-Neiße-Linie als "endgültige deutsch-polnische Staatsgrenze" anerkannte.
Natürlich nicht. Die Sowjetunion wollte keine Kämpfe zwischen ihren Vasallen. Die DDR hat die Grenze zu Polen schon 1950 als endgültig anerkannt.