Gab es in den 80er Jahren Subventionen der Bundesregierung für deutsch-deutsche Waren?

2 Antworten

Subventionen -wie wir sie kennen- gab es sicher nicht - solches hätte schon die Ideologie des Kommunismus verboten

es gab aber eine Art "Abnahmegarantie" - zumindest in den 50er Jahren, bis in die 70er - die Händler/Betriebe in DE mussten bestimmte Waren und Mengen abnehmen - vielleicht eine Art Quote, genau weiß ich es nicht mehr - erzählt hat mir das einmal die Buchhalterin eines Betriebes in DE - auch die Modehäuser waren dran - das was sie der DDR abkauften, galt von vorneherein als Ladenhüter, was man nur zu Schleuderpreisen verkaufen konnte - manchmal auch gar nicht

unser erstes Schlafzimmer - das waren noch DDR-Möbel - ich kann mich noch gut erinnern - wir hatten nicht viel Geld und waren froh über den günstigen Preis

Jo, in den 1980er Jahren gab es Subventionen der Bundesregierung für den Handel mit der DDR, um den Import von Waren aus der DDR zu fördern. Ein Beispiel dafür ist das “Interzonenabkommen” von 1984, das Subventionen für den Handel mit der DDR beinhaltete.

Kwalliteht  08.03.2024, 17:14

In erster Linie billige Arbeitskräfte in der DDR. Profitiert haben davon Ikea, Quelle ...

Da wurde nicht subventionierrt sondern billig eingekauft.

0
Uierolver  08.03.2024, 17:57
@Kwalliteht

Das stimmt so nicht ganz. Die niedrigen Arbeitskosten in der DDR waren sicherlich ein Faktor, aber die westlichen Unternehmen haben auch von anderen Vorteilen profitiert, die nicht unbedingt offensichtlich waren.

0
Kwalliteht  08.03.2024, 20:54
@Uierolver

Der ganze Handel mit dem Osten basierte ausschließlich auf niedrigen Einkaufskosten. Da musste NICHTS subventioniert werden. Bestenfalls kam man der DDR bei deren Einkäufen ein wenig mit den Preisen entgegen.

0
Uierolver  08.03.2024, 21:00
@Kwalliteht

Ach, das ist interessant, dass du glaubst, der Handel mit dem Osten basiere ausschließlich auf niedrigen Einkaufskosten und es sei nichts subventioniert worden. Aber tatsächlich spielten politische und wirtschaftliche Vereinbarungen, einschließlich subtiler Subventionen und Anreize, eine bedeutende Rolle, um den Handel zu fördern. Es war also definitiv mehr als nur einseitiges Entgegenkommen bei den Preisen.

0
Uierolver  08.03.2024, 21:08
@Kwalliteht

Im Westen wurden Unternehmen steuerliche Vorteile und wirtschaftliche Anreize geboten, um den Handel mit der DDR zu fördern.

0
Kwalliteht  08.03.2024, 21:31
@Uierolver

Diese Idee gab es durchaus, sie wurde aber schnell verworfen, weil die Firmen von ganz alleine freiwillig mit der DDR Handel trieben. Das größte Hemmnis war die Staatsführung der DDR. So ab Mitte der 70er dann aber auch kaum noch, schließlich konnte man günstig Überproduktionen von Konsumgütern aus dem Westen kaufen und dann in der DDR zu für DDR-Verhältnisse sehr hohen Preisen weiterverkaufen. Und dann kamen einige findige Leute auf die Idee, doch einfach umgelabelte DDR-Produkte zu kaufen und sie billiger als die westliche Konkurrenzware zu verkaufen. Revue-Kameras waren in Wirklichkeit Praktika. In der DDR kostete so eine Kamera zwischen 300 und 2000 Weichmark, an den Westen wurden sie für 100 bis 500 Hartmark verkauft, bei Quelle gab es sie dann zwischen 300 und 1500 Hartmark. Manche schlaue Wessis tauschten aber ihre Hartmark 1:3 gegen Weichmark und kauften sich die Kameras im Osten. Manche westliche Lebensmittelproduzenten bestellten massenweise in der DDR. Was in der DDR mehr produziert wurde, durfte die DDR dann beliebig verkaufen, wo der westdeutsche Abnehmer selbst nicht präsent war, und das in Verpackung und unter dem Namen des Abnehmers. So ähnlich machte es auch Fiat in Polen. Einige Modelle wurden nie in Italien produziert, was die Polen mehr produzierten, bekam einfach ein anderes Firmenschild und wurde von Polen in den gesamten Ostblock verkauft. Ikea-Möbel aus der DDR? Kein Problem! Nee, da musste nichts gefördert werden, der Staat hätte darauf sogar noch Sondersteuern nehmen können, und es hätte sich für die beteiligten Firmen gerechnet.

0
Uierolver  08.03.2024, 21:34
@Kwalliteht

Interessante Fantasien. Aber selbst wenn einige Unternehmen freiwillig Handel mit der DDR trieben, bedeutet das nicht, dass staatliche Subventionen überflüssig waren. Es ist naiv zu glauben, dass der Handel ohne staatliche Einflüsse völlig frei von Hindernissen war.

0
Kwalliteht  08.03.2024, 21:45
@Uierolver

Ich schrieb nicht, dass der Handel frei von Hindernissen war. Aber er bedurfte keiner Förderung, nur einer Öffnung der DDR für den Westmarkt. Und die Öffnung kam von alleine, weil auf dem Ostmarkt für die DDR zu wenig zu verdienen war.
Das der Westen viel Geld in die DDR steckte, hat mit dem Handel nichts zu tun. Eher damit, dass beide Teile Deutschlands kein Interesse an koreanischen Verhältnissen hatten.

0
Uierolver  09.03.2024, 04:35
@Kwalliteht

Ach, ich verstehe, du glaubst also, dass der Handel mit der DDR keine Förderung benötigte, sondern nur eine Öffnung der DDR für den Westmarkt. Aber die Idee, dass der Handel ganz ohne staatliche Einflüsse florierte, ist etwas naiv. Tatsächlich investierte der Westen beträchtliche Summen in die DDR, nicht nur für den Handel, sondern auch für andere Zwecke. Es ist offensichtlich, dass die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ost und West nicht allein auf freiem Markt basierten.

0
Kwalliteht  10.03.2024, 21:17
@Uierolver

Der Westen (also der Staat) musste in den Handel mit der DDR nichts inverstieren, das taten die jeweiligen Unternehmen.
Und dass der Westen viel Geld in ganz andere Dinge in der DDR steckte, schrieb ich übrigens schon 7 Stunden vor Dir, wie man hier leicht nachlesen kann.
Und nein, der Handel mit der DDR musste nicht subventioniert werden, denn die Unternehmen nahmen den von allleine auf, nachdem die DDR sich dem Handel mit dem Westen öffnete. Ganz einfach, weil es sich rechnete.

0