Haltet ihr die geplante Stromdrosselung bzgl der grünen Energiewende auch für sinnvoll?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Das macht alles keinen Sinn 72%
Das macht Sinn 28%

7 Antworten

Das macht Sinn

...aber nur im Hinblick auf das Stromnetz. Für den Endverbraucher ist das ein Komfortverlust.

Bei dieser Maßnahme geht es primär darum, das Stromnetz, insbesondere auf der Niederspannungsebene, nicht zu überlasten. Diese Ebene ist weitaus maroder, schwächer und auch älter als die höheren Ebenen. Da jetzt immer mehr und mehr große Verbraucher kommen, wie etwa Wallboxen oder Wärmepumpen, besteht eben die Gefahr der Netzüberlastung durch Lastspitzen, die mit den heutigen Verhältnissen nicht so leicht abgefedert werden können.

Aus diesem Grund gibt es den Gedanken, Wallboxen, Wärmepumpen oder ähnliches mit hohen Leistungsaufnahmen aus der Ferne in ihrer Bezugsleistung zu steuern. So etwas ist technisch nicht neu und wird schon länger in industrieller Umgebung eingesetzt.

Abgeschaltet wird hier nichts. Per Kommunikation wird z.B. der Wallbox mitgeteilt, dass es nur noch 4 kW Ladeleistung bieten soll, was man eben auch bei einer Wärmepumpe machen kann. Konkrete Leistungswerte stehen noch nichts fest und ob die Wärmepumpen während einer Leistungsdrosselung für den Verbraucher Sinn ergeben, bezweifle ich.

Dennoch ist das Konzept als solches nicht verkehrt, da es nicht um Abschaltung geht. Alle anderen Verbraucher im Haushalt wären sowieso nicht davon betroffen. D.h. du kannst alle Geräte wie gehabt einschalten und Strom verbrauchen, nur die Wallbox oder die Wärmepumpe, sofern vorhanden, würde auf eine bestimmte Leistungsgrenze gedrosselt werden. Technisch ist der Gedanke gut. Aber die Realität wird für sehr viele Menschen scheisse aussehen, da nicht jeder Mensch die Routine "morgens arbeiten, nachts schlafen" hat. Zudem könnte auch die Drosselung der Wallbox dazu führen, dass das E-Auto morgens bei Fahrtbeginn noch längst nicht vollgeladen ist. Ist halt alles individuell und die Verhältnisse können nicht pauschalisiert werden.

Die einen werden gar nicht davon betroffen sein, während andere einen je nach Situation hohen Komfortverlust haben werden.

Übrigens gibt es für diese Problematiken schon seit Jahrzehnten Konzepte bzw. Lösungen, nur hinkt halt Deutschland in solchen Sachen hinterher. Man spricht von sog. dezentralisierten Kraftwerken, die den Überschuss bei der Erzeugung entweder zum Abfedern der Lastspitzen einspeisen oder speichern, in Form von Warmwasser, in der Batterie oder direkt zum angeschlossenen E-Auto. Der Unterschied ist, dass diese "Kleinkraftwerke" wesentlich flinker sind und dadurch schnell reagieren können.

lesterb42  21.05.2023, 17:08

Das hast du jetzt schön beschrieben.

aus der Ferne in ihrer Bezugsleistung zu steuern.

Ich denke du wirst wissen, dass wir uns in einem Wirtschaftskireg mit Russland befinden und solche Fernbedienungen sind gegenüber Angriffen empfindlich. Vgl die sehr reale Fiktion im Roman Blackout.

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AMG38  21.05.2023, 17:28
@lesterb42

Ja, natürlich. Diese Probleme gibt es ja auch bei den vorhanden Systemen. Die Lösung darauf ist aber nicht, dass man so etwas grundsätzlich nicht einsetzt, sondern dass man die Sicherheit erhöht, denn solche "Fernbedienungen" gibt es, insbesondere in der Energietechnik, an extrem vielen Stellen. Anders wäre es gar nicht möglich das hiesige Stromnetz zu regeln. Messdatenerhebung, Überwachung, Schalten, Regeln, all das sind seit Jahrzehnten feste Bestandteile in der Energietechnik, sei es auf lokaler oder übergreifender Ebene. Ohne Kommunikation und Fernsteuerung wäre das Netz schon längst zusammengebrochen.

Wenn es um den Schutz vor Angriffen geht, dann ist die Antwort darauf nicht die Hemmung von Intelligenz der Systeme, sondern die Stärkung von Sicherheitstechnik und die Sensibilisierung von Mitarbeitern.

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AMG38  21.05.2023, 17:32
@lesterb42

Die Skepsis wird immer bleiben, egal was man tut. Du verzichtest ja auch nicht auf die Nutzung des Internets, sonst hättest du hier nicht kommentieren können. Welche Gefahren die Nutzung des Internets mit sich bringt, sollte dir ja mehr oder weniger bewusst sein. Dennoch tust du es, weil du abwägst.

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lesterb42  21.05.2023, 17:38
@AMG38
egal was man tut.

Da gibt es schon Unterschiede:

Ohne Internet komme ich auch erheblich besser klar, als ohne Heizung und Warmwasser. Da geht es dann ans Existenzielle.

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AMG38  21.05.2023, 17:50
@lesterb42

Heizung, Warmwasser, Strom.. All diese Dinge sind auch heute schon angreifbar. Wenn in der Zentrale die Leitung gekappt wird, geht es auch ans Existenzielle ;)

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lesterb42  22.05.2023, 11:29
@AMG38
sind auch heute schon angreifbar.

Kein Grund in Defaitismus zu schwelgen. Ich kann nur Verantwortung für das übernehmen, was auf meinem Grund passiert. Außerhalb muss ich auf die Expertise anderer vertrauen.

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Das macht alles keinen Sinn

Ich finde es toll, mir wegen der Abschaltung der Wärmepumpe nachts der Arsch abzufrieren und morgens nicht auf die Arbeit zu kommen, weil mein Elektroauto nicht aufgeladen ist.

Ja es macht Sinn große Verbraucher wie Wärmepumpen oder Ladestationen intelligent zu Steuer und so die Netze massiv zu entlasten.
Es macht nämlich keinen wirklichen Unterschied im Alltag für den Benutzer ob die Last wenige Stunden geschoben wird. Das Haus kühlt nicht so schnell ab das man es merken würde und das Auto ist trotzdem am nächsten Tag voll.

Und finanziell lohnt es sich ja auch da die Tarife entsprechend günstiger sind als die „24/7“ Strom Tarife

SoGesehenGut 
Fragesteller
 21.05.2023, 11:52

Smarte Technik in good old germany über Kupferkabel ^^

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LisamagPferde04  21.05.2023, 11:57
@SoGesehenGut

Rundsteuertechnik im Stromnetz ist schon viele Jahre im Einsatz. Das ist nichts neues.
Als Privatperson kennt man es eventuell von Stromzählern mit Hoch und Niedertarif.

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pcdenker  21.05.2023, 12:18

Wir sind in Germany und leider immernoch in den 80ziger🤔

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LisamagPferde04  21.05.2023, 12:20
@pcdenker

Das wurde auch schon vor vielen Jahren mit Nachtspeicherheizungen und HT/NT Zählern gemacht. Rundsteuertechnik ist nichts neues.

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Das macht alles keinen Sinn

Reiner Aktionismus der Politik - weit entfernt von Lösungen.

Wenn kein Wind bläst dreht sich kein Windrad - konsequenz, wir brauchen mehr Windräder 😂😂😂

tunik123  21.05.2023, 12:33

Nein.

Wir brauchen mehr Kernkraftwerke, um die Windräder anzutreiben.

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Meine Eltern haben mir erzählt, das es im Krieg eine ähnliche Regelung gab. Nun, da diese Generation verstorben ist, trauen sich Politiker wieder eine Bewirtschaftung wie im Krieg einzuführen. Man umschreibt das dann als neues Mindset.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit dem Jahr 2000 selbständiger Immobilienhändler