Haben LGBTQ Leute häufiger psychische probleme?

2 Antworten

Ich glaube eigentlich nicht, dass die Korrelation da besonders hoch ist. Vielmehr wird es so sein, dass Menschen, die sich bereits zu einem Outing überwinden mussten, auch eher bereit sein werden, um offener mit anderen Themen wie bspw. ADHS usw. umzugehen. Sprich: Von ihnen weiß man das als Außenstehender einfach eher!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Psychische Probleme haben queere Menschen häufig, weil sie es im sozialen Umfeld meistens schwerer haben.

Autismus und ADHS/ADS sind keine psychischen Probleme, sondern Entwicklungsstörungen.

Viele neurodiverse Personen geben an, auch queer zu sein. Vermutlich liegt das daran, dass sie aufgrund des Autismus das Gefühl haben, mit ihrer Identität nicht in soziale Normen zu passen. Dann sind Labels aus der lgbtq+ Community oft hilfreich oder passend. Natürlich gibt es somit auch einige neurodiverse Personen in der Community. Trotzdem ist das nur ein kleinerer Teil und es gibt viele bi, pan, trans* oder nicht binäre Personen, die keinen Autismus, ADHS/ADS oder anderes haben. Genauso gibt es auch homosexuelle oder hetero und cis Personen mit einer Entwicklungsstörung oder neurodiversität.

Außerdem wird vermutet, dass es auch größere Überschneidungen von diagnostizierten Entwicklungsstörungen und queeren Personen gibt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sowohl Personen mit Autismus/ADHS oder ADS als auch queere Personen sich oft stärker mit ihrer Identität befassen, als neurotypische, weil sie häufig den Grund für ihr "anders sein" suchen. So fällt ihnen das andere ebenfalls öfter auf.

Der letzte Punkt kommt nur aus meiner Erfahrung, ist also nicht wissenschaftlich bewiesen oder vermutet. Ich habe oft das Gefühl, dass queere Menschen offener mit solchen Dingen umgehen und es eher anderen Menschen erzählen, als nicht queere Menschen. Vielleicht liegt das an dem denken "ich bin ja eh schon anders", das habe ich zumindest schon ein paar mal gehört. Vielleicht wirkt es wegen der Offenheit zusätzlich noch so, als gäbe es sehr viel mehr neurodiversität in der queeren Community.

Wenn dich das interessiert kann ich dir gern meine Quellen und ein paar englische wissenschaftliche Berichte und Vermutungen zeigen. Die müsste ich aber erst wieder raussuchen, deswegen habe ich jetzt erstmal ohne Quellen geschrieben.