Ist Autismus wirklich "schlechter" als eine Lernbehinderung oder ADHS?
Hallo,
Viele Menschen sagen, Autismus sei deutlich schlimmer als "nur" eine Lernbehinderung oder ADHS/ADS, da es mehr negative Einflüsse auf das Leben hat.
Stimmt das oder kann es bei jedem Menschen ganz unterschiedlich sein?
HOCHACHTUNGSVOLL
DADDYGALLARD86
5 Antworten
Es kommt auf das Individuum an. Ich denke, erstmal ist es unerheblich, ob jemand Autismus, AD(H)S oder eine Lernbehinderung hat. Worauf es ankommt, ist das Umfeld, wie viel Unterstützung man bekommt etc. Selbst wenn z.B Autismus schlimmer wäre: Jemand mit Autismus, der die passende Hilfe erhielt, in einer verständnisvollen Familie aufwuchs und so weiter und sofort, hat (womöglich) höhere Chancen auf ein erfülltes Leben als jemand mit AD(H)S, der eben jene Unterstützung nie bekam - Und andersherum.
Also ja, ich denke, es ist bei jedem Menschen unterschiedlich.
Und wie hier bereits erwähnt wurde, gibt es überschneidende Symptome bei Autismus und AD(H)S.
Es kommt immer darauf an, wem du diese Frage stellst.
Ansonsten ist die Frage müßig, da es individuell empfunden wird und kein Wettbewerb zwischen "wem geht es schlechter" ist.
Ich finde, da gibt es im direkten Vergleich kein "besser oder schlechter". Es kommt doch immer individuell darauf an, wie stark die Lernbehinderung/ADS/ADHS oder Autismus ausgeprägt sind und welche Probleme dadurch dann beim jeweils Betroffenen ausgelöst werden.
Dabei kann das Umfeld, die Familie und die Schule sehr hilfreich sein, wenn sie an den richtigen Stellen unterstützen können. Wenn die Ansprüche und der Leistungsdruck entsprechend angepasst und ggf. gesenkt werden, können viel Stress und Überforderung vermieden werden. Entscheidend ist doch, wie mit der Diagnose umgegangen wird und ob z.B. das Lernen von Techniken oder Therapien helfen können, besser mit dem Alltag klar zu kommen. Wenn das gelingt, ist vieles möglich.
ADHS ist genauso wie Autismus eine neurologische Entwicklungsstörung und hat tatsächlich auch sehr viele überlappende Symptome mit Autismus. Die Einschränkungen, die man dadurch erfährt, können also ähnlich wie bei Autismus sein.
Nein, ich hab aber selbst ADHS und wohlmöglich sogar co-morbiden Autismus, das müsste ich aber Koch diagnostizieren lassen. Habe mich mit beiden Störungen viel auseinandergesetzt und war selbst überrascht, wie weitreichend die Symptome vor allem von ADHS sind. Der Name von ADHS beschreibt praktisch nur Symptome, die nach außen hin negativ auffallen, aber vernachlässigt die etlichen anderen Bereiche, in denen es das Leben beeinflusst.
Könntest du vielleicht ein Beispiel geben, wie ADHS das Leben beeinflusst außer diese Lern-/Konzentrationsstörungen?
ADHSler leiden ähnlich wie Autisten unter Problemen der emotionalen Regulation (Stimmungsschwankungen), Schwierigkeiten mit sozialen Interaktionen und Impulsivität. Durch die Konzentrationsstörung wird natürlich auch das Gedächtnis negativ beeinflusst. Viele ADHSler leiden außerdem unter auditiver Verarbeitungsstörung, wodurch man obwohl man jemandem oder etwas zuhört und es akustisch hört das Gehörte nicht verarbeiten kann.
....Autismus geht nicht mit einer Lernbehinderung einher.
Autismus beschreibt die Fehlende Aufnahmefähigkeit anderer Emotionen und Gefühle. Sie können immer noch genau so gut lernen. Es gibt auch sowas wie "Inselsyndrom". Das ist eine Unterkategorie von Autismus, welches vernalässt, dass du in einem Themengebiet MEGA GUT bist, aber in den meisten anderen Aspekt mega scheiße. Also ADHS behindert dich mehr in meinen Augen. Aber selbst da sagt nicht Lernbehinderung, sondern Konzentrationsschwäche. Sie lassen sich eben schnell ablenken etc.
Autismus beschreibt absolut nicht das Fehlen von Emotionen oder Empathie. Es gibt sogar Überlegungen, ob wir allgemein sogar empathischer sind als NTs. Was einen stärker einschränkt kommt aufs Umfeld an, auf die Ausprägung der Traits beider Spektren, ob ADHS Medikamente vertragen werden und etliches mehr
Uhm. Wie sage ich das nett.... Ich habe nicht geschrieben, dass sie keine Emotionen haben, sondern mit anderen Emotionen nicht umgehen können. Der Rest ist und bleibt meine Meinung.
Das Inselsyndrom bzw. die Inselbegabung betrifft Savants.
Also nicht mit "hat besonders starkes Interesse an einem bestimmten Thema" verwechseln.
Das klingt sehr interessant
Arbeitest du damit?