Habe kritische Meinung zur Geschlechtsumwandlung?

12 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Als Transperson leidet man unter Geschlechtsdysphorie (falls man es so schreibt). Bedeutet man fühlt sich mit seinem Biologischen Geschlecht einfach nicht wohl, weil es einfach nicht passt.

Mir persönlich schadet es gesundheitlich nicht. Meine Hormone wurden richtig dosiert also bekomme ich auch nicht mehr als ein biologischer Mann. Durch die Mastektomie, die ich 2021 hatte fühle ich mich viel wohler. Ich konnte davor keine weißen T-shirts tragen, bin sogar an den heißesten Tagen mit Pulli herumgelaufen. Mit 11 habe ich angefangen, dass ich meine Brust irgendwann abschneide am liebsten hätte ich sie mir herausgerissen. Hätte ich immernoch Brüste würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr leben, da es so ein enormer Leidensdruck ist.

Mit der Kleidung hat es auch nicht wirklich was zu tun mittlerweile ziehen viele Menschen eher auch mal Unisex Kleidung an. Bei den in Schubladen stecken meinst du wahrscheinlich auch eher Nicht binäre Menschen. Da man als Transmann ja männlich ist und als Transfrau weiblich steckt man da ja dann in den Schubladen und lässt sich dann auch eben das Geschlecht angleichen.

Bevor man Hormone bekommt geschweigedenn eine Operation machen kann dauert es ja auch seine Zeit, da man zuerstmal zur Therapie muss und die Diagnose Geschlechtsdysphorie bekommt. Für Hormone, Namensänderung und operationen benötigt man vieles an Gutachten von verschieden Fachärzten, Kostenübernahme der Krankenkasse und sowas. Für die Namensänderung muss man dann auch einen Lebenslauf schreiben über seinen Transweg und man muss 2 Jahre in dem Geschlecht gelebt haben. Man muss dann zum Gericht und wird erstmal ausgefragt.

Von Therapeuten und den Ärzten wird man auch immer vorher über die Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt, aber Nebenwirkungen kann es auch bei Schmerzmitteln geben und Risiken bei Operationen gibt es immer.

Man muss auch dazu sagen, dass nicht jede Transperson Operationen möchte oder nur teilweise. Die Gesundheit geht also eher kaputt wenn man in einem Geschlecht leben muss welches nicht zum eigentlichen Geschlecht passt. Die Psyche leidet darunter nämlich echt ernorm und das kann zu Depressionen, Suizidgedanken und Suizid führen.

Ich hoffe man kann verstehen was ich erklären möchte es ist halt teilweise auch schwierig es gut zu erklären.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm
Unwichtig551  21.01.2024, 17:07

Hi. Ich bin mir nicht sicher ob ich wirklich ein anderes Geschlecht bin. Ich habe Angst davor zu bereuen und weiß nicht was ich tuen kann um das zu ändern. Ich habe es meiner Familie nicht erzählt weil ich mir selbst nicht mal sicher bin. Sie haben ja selbst Erfahrung damit. Ich bin auch erst dreizehn, fast vierzehn und weiss nicht ob ich mir das nur einbilde. Aber bis jetzt treffen einige Symptome zu. Wissen sie vielleicht was eine Alternative währe?

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Fxnn48  21.01.2024, 20:56
@Unwichtig551

Hey, du kannst mich ruhig dutzen. Du kannst das leider nur selbst herausfinden. Manche Menschen finden es ja früher als andere heraus. Manche wissen es schon mit 4 und sind sich dann auch zu 100% sicher und andere finden es erst mit 40+ heraus.

Am besten informierst du dich einfach koch etwas über das Thema und guckst ob du dich da wieder findest. Bei den ersten Schritten kann man nichts falsch machen und nachher dann bereuen. Man geht ja erstmal in Therapie und bevor man da irgendwas machen kann, was nicht mehr rückgängig zu machen ist, muss man erst eine Zeitlang in Therapie sein und es auch bestätigt bekommrn damit man eben andere Dinge ausschließen kann.

Ich denke nicht, dass man sich da etwas einbilden kann. Trans sein ist eben auch keine Entscheidung entweder ist man es oder nicht. Für mich persönlich ist es so als wäre es schon immer so gewesen also gerade auch nach meiner ersten Op und ich bereue es auch kein Stück sondern fühle mich damit einfach wohler.

Zuerstmal kannst du ja für dich herausfinden ob du dich wohl mit deinem biologischen Geschlecht fühlst und ob du dich damit auch identifizieren kannst oder ob du dir vorstellen könntest das andere Geschlecht zu sein. Danach könntest du dann auch erstmal mit deinen Eltern darüber reden egal ob du dir sicher bist oder nicht kannst du ja trotzdem mit ihnen darüber reden je nachdem wie sie zu sowas stehen. Dann könntet ihr auch nach einer Therapie für dich gucken am besten bei einem Therapeuten/Psychiater der spezialisiert ist auf dieses Theme und da kannst du über deine Sorgen und Gedanken sprechen. Falls du Trans sein solltest würdet ihr es mit der Zeit herausfinden und wenn nicht könntet ihr dann zusammen herausfinden was es sonst sein könnte.

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LiamPaucke  06.03.2024, 17:17

Aber sollte man wenn eine Psychische Krankheit festgestellt wird nicht die Krankheit bekämpft werden das man mit seinem Körper im Einklang ist statt den Körper zu verändern ? Den Körper zu wechseln weil man Psychisch nicht in der Lage ist ihn zu Pflegen und Gesund zu halten ist doch an sich keine Lösung . Es gibt ja auch Menschen die finden das 2 Beine zu haben Eklig ist . ich weiß leider nicht wie die krankheit heißt aber diese Leute wollen sich ihr 2. Bein abschneiden lassen aber bei denen wird ja auch nicht das Bein abgenommen nur damit es ihnen besser geht sondern da wird auch die Krankheit bekämpft die dieses Gefühl verursacht

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Ich kenne viele Trans-Menschen, und von kritischen Schaden habe ich jetzt nicht sonderlich gehört.

Operationen und Medikamente haben immer ein Risiko, bei Trans-Menschen ist es aber am geringsten, dass sie es danach bereuen und die meisten haben ein glückliches Leben.

Aber eine Diskussion würde ich auch nicht gerne anfangen wollen, bin nämlich gerade dabei, eine Serie durchzuschauen. Aber wenn dich das Thema interessiert, könntest du hier mehr dazu lesen, ich denke, dort sollte auch dein Kritikpunkt beinhaltet sein, bin mir nicht sicher.

Zu Pubertätsblockern: bin mir aber nicht sicher, ob es vertrauenswürdig ist:

https://www.ohsu.edu/sites/default/files/2020-12/Gender-Clinic-Puberty-Blockers-Handout.pdf

Veraltetes:

https://docs.google.com/document/u/0/d/1WZBpR9Ll3lNi7-ig8FvB2grMlhsmRZNa34cROGK2rEE/mobilebasic

Neues, hat bis jetzt aber noch nicht alles: https://www.masterdoc.info/

Wenn dich das interessiert kann ich dir dieses Youtube Video dazu empfehlen. Bitte nimm dir die Zeit um es komplett, wenn nötig mehrmals anzuschauen. Trotzdem schilder ich dir die erste hälfte mal kurz im Bezug auf die Frage:

Erstmal lassen sich nicht alle Transgeschlechtlichen umoperieren. Manche finden ihren Körper okay, viele finden den Aufwand oder das Risiko zu groß. Anders als bei z.B. Schönheits-OPs mit ähnlichem Risiko gibt es ausser der immensen Finanziellen Hürde auch andere Hürden, die absichern, dass solch eine OP nicht leichtfertig gemacht wird. Denn für die Geschlechtsangleichung muss eine Person nämlich über einen längeren Zeitraum in Therapie gewesen sein. In diesem Zeitraum wird versucht zu erzielen (wie in allen Therapien) den Lebensstandart des Patienten zu vergößern. Das geschiet u.A. dadurch dass der Patient sich in seinem Körper wohlfühlt und sich mit seiner Identität auseinandersetzt. Die Selbstmordrate von Trans Personen liegt nämlich deutlich höher als die von Cisgeschlechtlichen (also von denen, deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht gleicht, was in der Geburtsurkunde steht). Dagegen, dass manche Transgeschlechtlichen Menschen so stark unter Dysphorie leiden, dass sie Suizidgedanken bekommen haben wir nur zwei wirksame Hilfsmittel. Das ist zum einen eine Therapie, die zwar in den allermeisten fällen hilft aber an vielen Stellen einfach nicht reicht. Und zum Anderen gibt es die Geschlechtsangleichung. Viele Studien Zeigen, dass Geschlechtsangleichungen den Lebensstandart von Transpersonen deutlich erhöhen. Es ist gefährlicher Transpersonen diese Aussicht auf ein gutes und erfülltes Leben zu nehmen und damit den Suizid der Person zu riskieren als einfach die Gesundheitlichen risisken in kauf zu nehmen um der Person ein Erfülltes Leben zu ermöglichen.

Woher ich das weiß:Hobby – Lese Täglich Bücher über Soziologie und linke Geschichte

Ich halte es für sehr schwierig die zahllosen Spielweisen, die in diesem Thema stecken, erfolgreich auseinanderzudividieren und für jeden Sonderfall müsste man deine Frage separat beantworten.

Das würde eine seitenweise Abhandlung geben.

Ich habe grade in meine Glaskugel hilfsweise Schnapsflasche geblickt und gebe daher nur eine Zusammenfassung der Schlussbemerkung dieser Abhandlung wieder:

Ich bezeichne eine medizinische Umwandlung des Körpers hin zu den jeweils anderen Geschlechtsmerkmalen als in sehr hohem Maße risikobehaftet.

Diese sollte nur dort vorgenommen werden, wo andernfalls mit ernstzunehmenden gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen ist.

Die Voraussetzungen jedoch, um im individuellen Fall eine realistische Einschätzung über diese Möglichkeit zu treffen sind unter Umständen nicht oder nicht ausreichend gegeben, in jedem Fall aber hochkomplex. Das Vorgehen insbesondere im Hinblick auf besonders Junge Menschen verlangt nach Methoden, von denen ich nicht sicher bin, dass wir diese bereits besitzen.

Eine sehr schwierige Sache also, die in meinen Augen insbesondere die Dogmatiker unter den Diskriminierungsgegnern immer wieder höchst riskant auf die leichte Schulter nehmen.

Tomatenveteran 
Fragesteller
 02.01.2024, 01:30

Danke dir.

Besonders bei Kindern, die ja teilweise schon Pubertätsblocker nehmen...

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HappyMe1984  02.01.2024, 01:37
@Tomatenveteran

Nur so als Tipp: lies mal, wieso man bei manchen Kindern die Handwurzelknochen röntgt und was, je nach Befund, dann medizinisch gemacht wird.

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Das hat ja nichts mehr mit Natur zutun?

Ja, Medizin an sich ist Kultur und damit nicht Natur. Wer Natur als großes Ideal hat, muss halt auf Medizin verzichten.

Wieso muss man sich denn umoperieren lassen, wenn man im gleichen Geschlecht sich auch einfach androygn/weiblich/männlich anziehen kann?

Wieso muss man sich denn operieren lassen, wenn man auch einfach einen Bruch krumm zusammen wachsen lassen kann, und dann immer Schmerzen haben wird?

Aber ist das dann nicht eher ein anderes Problem?

Es gibt nur ein ernsthaftes philosophisches Problem: Den Suizid. Auf die Frage antworten ob das Leben es wert ist gelebt zu werden oder nicht.

Oder liege ich da falsch??

Es ist doch vollkommen egal ob du falsch oder richtig liegst. Deine Werte und deine Wertung gelten nur für dich. Andere Menschen bewerten ihr Leben anders. Natur ist für sie kein Ideal, ihr Körper ist formbar und sich die Umstände des Lebens so zu formen, dass es lebenswert ist, ist für sie wichtiger und richtiger, als irgendwelche rethorischen Fragen.

Die Gesundheit von diesen Menschen interessiert dich doch gar nicht.

Tomatenveteran 
Fragesteller
 02.01.2024, 02:16

Natürlich interessiert die Gesundheit anderer mich. Aber ja, ich verstehe den Punkt

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