Glaubt ihr an Gott?

Das Ergebnis basiert auf 80 Abstimmungen

Ja 66%
Nein 34%

16 Antworten

Ja

Hallo Klausderwolf,

für mich ist der Glaube an Gott eine Quelle der Kraft, Hoffnung und inneren Erfüllung. Ich verstehe jedoch, dass die Existenz Gottes in einer von Wissenschaft geprägten Welt fraglich erscheint. Dennoch gibt es einige Gründe, die meinen Glauben stärken und mir zeigen, dass Gott eine plausible und sinnvolle Erklärung für das Universum und das Leben bietet.

Die Feinabstimmung des Universums ist ein Aspekt, der mich und viele andere zum Nachdenken anregt. Die Naturkonstanten und physikalischen Bedingungen, die für das Leben notwendig sind, scheinen unglaublich genau aufeinander abgestimmt zu sein. Eine minimale Veränderung dieser Konstanten würde das Universum und das Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen. Diese Präzision deutet für mich darauf hin, dass es eine höhere Intelligenz geben könnte, die das Universum so gestaltet hat.

Eine weitere Überlegung ist die Frage nach dem Ursprung von Raum, Zeit und Materie. Wissenschaftliche Theorien können uns erklären, wie sich das Universum nach dem Urknall entwickelt hat, aber sie können uns nicht sagen, was davor war oder was den Urknall verursacht hat. Für mich ist Gott eine mögliche Antwort auf diese Frage nach dem "Ersten Ursprung".

Das Bewusstsein und die Moral des Menschen sind für mich erstaunliche Phänomene. Die Fähigkeit zu denken, zu lieben, moralische Entscheidungen zu treffen und nach Sinn und Zweck zu suchen, sind für mich Anzeichen einer höheren Dimension, die über rein materielle Prozesse hinausgeht. Der Glaube an Gott ermöglicht es mir, diese Eigenschaften als göttliche Gaben und als Ausdruck der Schöpfung zu betrachten.

Die Komplexität und Vielfalt des Lebens auf der Erde erscheinen mir als ein Wunder. Die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie ist ein Rätsel, das die Wissenschaft noch nicht vollständig gelöst hat. Obwohl die Evolution uns erklärt, wie sich das Leben entwickelt hat, bleibt die Frage nach dem Ursprung des ersten Lebens offen. Für mich ist Gott der kreative Urgrund allen Lebens.

Ich möchte auch die Bedeutung persönlicher Erfahrungen und Spiritualität betonen. In meinem eigenen Leben habe ich Erfahrungen gemacht, die für mich als Zeichen von Gottes Wirken erscheinen. Diese persönlichen Begegnungen und spirituellen Erlebnisse haben meinen Glauben gestärkt und mich in schwierigen Zeiten getröstet. Ich verstehe, dass diese Erfahrungen für andere möglicherweise nicht überzeugend sind, aber für mich sind sie ein wichtiger Teil meines Glaubens.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass mein Glaube an Gott nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen steht. Für mich können Wissenschaft und Glaube harmonisch nebeneinander existieren, da sie unterschiedliche Fragen beantworten und sich ergänzen können. Wissenschaft kann uns erklären, wie die Dinge funktionieren, aber der Glaube an Gott kann uns die Frage nach dem Warum und nach einem höheren Sinn beantworten.

LG Philipp

Ja

Ich möchte deine Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe und wie sich mein Glaube auch heute noch in meinem Leben auswirkt, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich auszubrechen. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Die Verse haben in einer solchen Autorität zu mir gesprochen (anders kann ich es nicht ausdrücken), dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 8 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. (Also wie du siehst glaube ich an einen wirklich lebendigen Gott) Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. (Damit meine ich nicht zwangsweise nur materielle Dinge) Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kommt bei mir vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein. (Du könntest ihn ja bei Interesse mal mit reinem Herzen darum bitten, dass er sich dir zeigen möge)

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Klausderwolf 
Fragesteller
 06.08.2023, 05:26

Das war eine echt toller Kommentar vielen Dank !

2
Ja

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Ja

Ich glaube an Gott, ich bin Christ.

Mir ist mein Glaube sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern.

Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

Nein

Grüß Dich Klausderwolf

Ja, aber das muss genauer erklärt werden. Ich bin Atheist und glaube daher nicht an einen Gott (mit Artikel). Aber als religiöser Atheist der ich bin, glaube ich an Gott (ohne Artikel) und daher ganz anders. Das Wort Gott vermeide ich allerdings denn es wird immer mit einem monotheistischen Gott assoziert, also in Zusammenhang gebracht. Daher ist das Missverständnis schon vorprogrammiert. Dort ist nicht mein religiöser Ort! Eigentlich steht der Begriff Gott für das Geheimnis des Seins über das wir nichts absolutes wissen noch wissen können und dennoch der Grund dafür ist, dass etwas ist und nicht nichts.

Dieses Geheimnis müsste ja vor allem Sein verortet werden, also noch vor allem bevor etwas geworden ist. Was man dazu sagen kann ist, dass mit seinen Folgen (Werden, Wandel und Vergehen) auf ein schöpferisches Prinzip (ein ES aber kein Du bzw. kein personell gedachtes Wesen) im Sein geschlossen werden kann, dessen Folgen wir selbst ohne Vermittler direkt erleben und beobachten können und das im ganzen Universum. Denn es entsteht ja ständig etwas Neues und Altes vergeht, jeden Augenblick. Dieses Geheimnis kann als das Göttliche (kein Gott) benannt werden.

Schöpfung geschieht ständig, hier auf der Erde und im Universum, den allerletzten Grund kennen wir leider nicht, auch nicht die Wissenschaft.

Was war vor dem Urknall - Harald Lesch

https://youtu.be/ffLW-FS8rxk

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung