Glaubt ihr an den Klimawandel oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Ich glaube 76%
Ich bezweifle 17%
Ich leugne 7%
PixelManuel  14.06.2023, 08:03
da es anders als behauptet keinen 98%igen Konsens in der Wissenschaft gibt.

Hast du Belege für diese These? Oder ist das eine Behauptung von dir?

40 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich leugne

... weil ich dadurch ganz ohne Gewissensbisse weiterhin sinnlos CO2 in die Gegend blasen kann :-)

Von Experte Avicenna89 bestätigt
Ich frage, da es anders als behauptet keinen 98%igen Konsens in der Wissenschaft gibt. Diese "Statistik" ist selektiv aufgestellt.

Nein die Statistiken sind nicht selektiv aufgestellt, wie dir das Klimaleugner-Lobbys wie EIKE gerne Weis machen wollen. Es gibt unzählige von sich abhängige und peer-reviewte Studien, welche einen klaren Konsens der sich aktiv beteiligten Wissenschaftler auf diesen Gebiet belegen. Zudem gibt es auch diverse Studien, welche sich der wissenschaftlichen Literatur selber annehmen und diese überprüfen.

Greater than 99% consensus on human caused climate change in the peer-reviewed scientific literature

Das Problem ist wieder einmal, du stellst eine Behauptung auf, kannst diese aber nicht belegen, weil dir selbst die Fähigkeit dazu fehlt. Tatsache ist, Klimawandel (vergangen oder gegenwärtig) ist ein Theoriengebäude, welches auf der Anwendung zahlreicher physikalischer Gesetze und Gesetzmäßigkeiten beruht. Das der Mensch für die aktuelle Erwärmung verantwortlich ist, ist in der Wissenschaft sehr gut belegt. Das IPCC welches in seinem letzten Sachstandbericht, über 14'000 peer-reviewte Studien zusammengefasst hat, ist zum folgenden Schluss gekommen:

It is unequivocal that human activities have heated our climate. Recent changes are rapid, intensifying, and unprecedented over centuries to thousands of years. With each additional increment of warming, these changes will become larger, resulting in long-lasting, irreversible implications, in particular for sea level rise. United Nations Secretary-General António Guterres has stated that ‘the evidence is irrefutable’ and ‘we see the warning signs in every continent and region’.

Climate Change 2021: The Physical Science Basis (ipcc.ch)

Es gibt auch keine einzige Studien welche die CO2-Theorie wissenschaftliche widerlegt. Ansonsten könnte man nicht mehr von einem wissenschaftlichen Konsens sprechen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wissenschaft auf einem Konsens basiert, der durch rigorose Forschung und Peer-Review-Prozesse erreicht wird. Wenn es hier eine Studie gebe, welche ein seriöses Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat und diese gut etablierte wissenschaftliche Theorie falsifizieren würde, würde der Autor dieser Studie Weltberühmt werden. Die CO2-Theorie müsste weltweit verworfen werden. Das ist aber nicht der Fall. Jeder der heute behauptet, er habe die CO2-Theorie widerlegt, ist somit kurzgesagt ein Lügner.

Es gibt diverse direkte Beobachtungsbeweise für den anthropogenen Klimawandel. Zum Beispiel zeigt die Studie "Observational Evidence of Increasing Global Radiative Forcing" von Kramer et al. (2021) einen starken Beleg für eine Zunahme der globalen Strahlungsantriebskraft, die ein zentraler Indikator für Klimaveränderungen ist. Der Beweis besteht in der direkten Beobachtung einer Zunahme des Strahlungsantriebs um 0,53 ± 0,11 W/m² im Zeitraum von 2003 bis 2018. Die Studie hebt hervor, dass diese Ergebnisse deutliche Fingerabdrücke menschlicher Aktivitäten im sich verändernden Energiehaushalt der Erde zeigen. Wenn man sich etwas mit der Thematik auskennt, versteht man, dass dies ein starker Beweis für für den menschengemachten Klimawandel liefert.

Die Studie "Effective radiative forcing and adjustments in CMIP6 models" untersucht das effektive Strahlungsforcing und die Anpassungen in 17 aktuellsten komplexen Klimamodellen, die am Coupled Model Intercomparison Project (CMIP6) teilnehmen und zum Radiative Forcing Model Intercomparison Project (RFMIP) beigetragen haben. Die Studie kommt zum Schluss, dass das globale durchschnittliche anthropogene Forcing im Vergleich zu Werten von 1850 bei bei 2,00 (±0,23) W m−2 liegt. Dieser Wert setzt sich zusammen aus 1,81 (±0,09) W m−2 durch CO2, 1,08 (± 0,21) W m−2 durch andere gemischte Treibhausgase, -1,01 (± 0,23) W m−2 durch Aerosole und -0,09 (±0,13) W m−2 durch Landnutzungsänderungen. Man konnte feststellen, dass die grössten Beiträge zur Steuung im effektiven Strahlungsforcing (ERF) vom instantanen Strahlungsforcing (IRF) und von Wolkenreaktionen (z.B.: Aerosol-Wolken-Interaktionen zum Aerosolforcing) stammen. Das ist wiederum ein sehr starker Beweis für einen menschengemachten Klimawandel.

Wir können auch einen anderen Ansatz nehmen. Wenn die aktuelle Erwärmung nicht menschengemacht ist, müsste sie durch natürliche Faktoren zustande gekommen sein. Was sind diese natürlichen Faktoren?

  • Veränderung der Sonnenaktivität
  • Veränderung der Solarkonstante
  • Vulkanische Aktivität
  • Veränderungen in der Umlaufbahn der Erde
  • Veränderungen der Neigung der Erdachse gegen die Umlaufebene
  • Veränderung der Bestrahlung der Erde mit Teilchen von außerhalb des Sonnensystems und damit verbundener Wolkenbildung
  • Die Kontinentaldrift
  • El Niño und La Niña
  • etc.

Wir könnten entweder sagen, der KW ist (1) weitgehend von Menschen verursacht oder (2) er ist natürlichen Ursprungs. Für (1) gibt es ein Theoriengebäude , welches mit den Fakten in Übereinstimmung ist. Für (2) ist es etwas schwieriger, da es sich um mehrere Faktoren handelt, welche berücksichtigt werden müssen. Also schauen wir uns das etwas genauer an:

Bild zum Beitrag

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"Overall, warming associated with all human forcings agrees quite well with observed warming, showing that about 104% of the total since the start of the “modern” period in 1950 comes from human activities (and 103% since 1850), which is similar to the value reported by the IPCC. Combined natural forcings show a modest cooling, primarily driven by volcanic eruptions."

Hier man die wichtigsten natürlichen Quellen in einem statistischen Model zusammengetragen und kam zum Schluss, dass natürliche Quellen den aktuellen Erwärmungstrend nicht erklären können. Man muss hier natürlich bedenken, dies ist ein simples statistisches Model und kein komplexes Klimamodell. Komplexe Klimamodelle wie CIMP welches das IPCC verwendet, berücksichtigen hier mehr Faktoren, unteranderem räumliche und zeitliche Temperaturschwankungen und die unterschiedliche Wirksamkeit von Strahlungsantrieben in verschiedenen Regionen der Erde. Dennoch kommen komplexe Klimamodelle zu ähnlichen Ergebnissen wie einfache statistische Modelle.

Schlussfolgerung: Es gibt keinen Anhaltspunkt, dass es sich bei der Aussage "die Menschheit ist durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe verantwortlich für einen schnellen Wandel des Klimas auf der Erde und einer damit einhergehenden Bedrohung des globalen Lebensraums" um eine Lüge oder eine Verschwörung der internationalen Klimaforschergemeinde handelt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences
 - (Gesellschaft, Welt, Umwelt)  - (Gesellschaft, Welt, Umwelt)
PixelManuel  14.06.2023, 10:59

Beste Antwort ⭐️

2
Ich glaube

Eigentlich geht es hier nicht darum, ob man "daran glaubt". Wer die Datenlage einsieht und versteht, "weiß", dass der anthropogene Klimawandel existiert und auch in welchem Ausmaß. Es ist nicht so, als könnten wir uns durch irgendeine "Taufe" dazu entscheiden, nicht daran zu glauben und ihn deshalb ignorieren, wie absurd ist das denn...

Der Konsens in der Wissenschaft - ob er nun 97, 98 oder wie hoch auch immer ist - ist zweifelsfrei eindeutig, wenn man sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschaut, die sich auch tatsächlich hauptberuflich mit der ergebnisoffenen Erforschung des Klimas befassen. Natürlich muss diese fachliche Selektion gemacht werden. Es ist völlig abwegig, in diese Studie nun auch noch irgendwelche Wirtschaftswissenschaftlerinnen oder Erdölgeologen einzubeziehen. Deren Meinung in Ehren, es handelt sich halt dann in solchen Fällen nicht um Expertise.

Ich glaube

Oh, natürlich, wir sind ja alle Hobby-Klimatologen, nicht wahr?

Es ist kein Geheimnis, dass das Thema Klimawandel für manche eine Art "Pick and Choose"-Spiel ist, bei dem sie die bequemen Teile annehmen und die unbequemen ablehnen. Aber wissen Sie was? Das ist kein Buffet. Wissenschaft ist kein All-You-Can-Eat, bei dem Sie sich die Rosinen herauspicken und den Rest ignorieren können.

Der überwältigende wissenschaftliche Konsens, der zeigt, dass der Klimawandel real und überwiegend menschenverursacht ist, beruht nicht auf selektiven Statistiken, sondern auf Jahrzehnten rigoroser Forschung und unzähligen Studien. Wenn 98% ein bisschen zu "ausgewählt" für Ihren Geschmack erscheinen, ist es vielleicht hilfreich zu wissen, dass selbst unter den restlichen 2%, die meisten nicht vollständig den menschenverursachten Klimawandel bestreiten, sondern eher über den Grad und die genauen Auswirkungen diskutieren.

So sehr es auch verlockend sein mag, den Klimawandel als Glaubensfrage zu behandeln - so als ob man wählen könnte, ob man an Schwerkraft glaubt oder nicht - das ist es einfach nicht. Es ist eine Frage der Wissenschaft. Und wenn wir aufhören, auf die Wissenschaft zu hören, wenn sie uns unbequem wird, nun, dann werden wir vielleicht bald erfahren, wie unbequem die Natur sein kann. Aber hey, wir können ja immer noch hoffen, dass Ignoranz eine wirksame Sonnencreme ist, nicht wahr?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Ich glaube

Die Frage kann eigentlich nur eine Antwort haben.

Selbst wenn man sagen würde, die "immer heißeren Sommer" sind nur Einbildung, wäre spätestens bei einem Blick auf die Alpengletscher im Vergleich von heute und vor 50 Jahren alles eindeutig klar. Wo damals Eis und Schnee waren ist heute Fels und Geröll. Vergleichsfotos können einem da richtig erschrecken.

Da muss man gar nicht bis in die Arktis schauen, um das festzustellen.

Aber auch die subjektiven Empfindungen sind eigentlich eindeutig:

In meiner Kindheit galten Temperaturen von über 30 Grad als extrem heiß. Heute knabbern wir hier in Frankfurt/Main praktisch in jedem Sommer irgendwann an der 40 Grad Marke.

Und während es früher bei Sommerhitze hier bei uns immer gleichzeitig windstill war und die Hitze "stand", weht heute dabei praktisch immer ein kräftiger, heißer Wind. Die Kombination Hitze + Wind kannte ich noch vor ein paar Jahren nur aus Südeuropa, z.B. von Griechenland.

Eine ganz andere Frage - aber die wurde hier ja nicht gestellt - ist die, wer oder was den Klimawandel verursacht, bzw. wie stark der Mensch daran beteiligt ist.

Ich glaube, zu einem hohen Prozentsatz, aber da bin ich tatsächlich kein Wissenschaftler, um das wirklich mit Sicherheit zu behaupten. Und selbst die sind sich da ja nicht einig. Aber dass es einen Klimawandel gibt kann wohl niemand mehr bezweifeln.