Gibt es zuverlässige Autos für Fahranfänger, die nicht über 2000€ kosten?

7 Antworten

Nur mit sehr viel Glück.

Für dieses Geld bekommst Du nur ein sehr altes Auto. Da sind häufig jede Menge Mängel dran - oder zumindest Sachen, die schon so weit verschlissen sind, dass da demnächst Probleme auftreten werden.

Du müsstest durch jemanden, der sich sehr gut auskennt (Kfz-Meister!) das Auto von oben bis unten genauestens durchprüfen lassen, und absolut alles aufschreiben lassen, was aufgrund des Abnutzungsgrades demnächst zu reparieren sein könnte (!). Und Du wirst viele alte Autos untersuchen lassen müssen, bis Du eines findest, an dem wirklich gar keine teureren Reparaturen in nächster Zeit absehbar sind. Und diese Untersuchungen durch einen Fachmann wirst Du auch bezahlen müssen, wenn nicht zufällig jemand aus der Familie, ein guter Freund, etc. das machen kann.

Realistischerweise gibt es für 2000,- Euro keine wirklich zuverlässigen Autos, die noch längere Zeit ohne nennenswerte Reparaturen ihren Dienst tun. Das ist nur etwas für Leute, die sich selbst super gut auskennen, und die meisten Reparaturen am Auto selbst machen können (sie müssen nur die Ersatzteile bezahlen).

Ich rate in dieser Preisklasse nicht zu einem speziellen Modell, sondern zu einem typischen "Rentnerauto" in gutem Zustand, zum Beispiel einen guten Golf, Focus und Astra - man findet schon ordentlich erhaltene "Opa-Autos" mit Kratzern, aber allen Kundendiensten und sauberem Gesamtzustand.

Am ehesten findet man hier irgendeinen 20-25 Jahre alten Kompakten oder Mittelklässler; die Marke sollte soweit egal sein, wichtig sind eher Kriterien wie erste/zweite Hand, Rentnerauto, alle Kundendienste, überschaubare Laufleistung, guter Zustand - ob es am Ende ein VW Golf oder ein Opel Astra ist, ein Ford Focus, ein Mercedes C180, ein Audi A4 der B5 Serie, ein beliebiger Ausländer (Japaner, Franzose usw.) oder ein Opel Vectra usw. ist, sollte keine Rolle spielen.

Solche Autos gelten als uncool, spießig, spaßbefreit und bieder, sind deswegen unbeliebt und günstig. Auch ein älterer Peugeot 406 oder so was kann empfehlenswert sein, ebenso unscheinbare langweilige Mitsubishis oder Nissans. So richtige Exoten wie einen Daewoo Nexia, Kia Clarus oder Hyundai Lantra würde ich allerdings nicht nehmen, russische Ladas sollte man auch ignorieren. Das ist gelinde gesagt alles Nonsens!

Toyota, obwohl mal wieder gebetsmühlenartig (!) empfohlen, kann man allerdings in der Preisklasse ziemlich voll vergessen; was unter 2500 Euro kostet, landet meist direkt im Export - ein alter Corolla oder Avensis mit Baujahr ca. 2000 ist sicherlich als mal zu finden, aber wirklich "besser" als irgendein anderes Auto sind Toyotas in dem Alter auch nicht mehr und es gibt bessere Autos weniger beliebter Marken für weniger Geld.

Puh für unter 2.000€ kannst du das eigentlich vergessen. Vielleicht mit viel Glück, aber das da etwas brauchbares rumkommt, ist eher selten.

Mein Laguna 3 hat mich vor ein paar Jahren nur 2500 Euro gekostet mit 130000Km auf dem Tacho. Bei einer kleinen Werkstatt.

Allerdings braucht der schon mal 11 Liter bei eingeschalteter Klimaanlage.

Ich würde bei dem Preis nicht bei Autoscout24 oder Automobile suchen. Dort sind es oft Fantasiepreise und viel zu hoch.

Günstige Autos findet man eher in E-Bay Kleinanzeigen oder Privat.

Auch kleinere Werkstätten die ab und zu mal Kundenautos verkaufen bieten oft günstiger an damit der Platz wieder frei wird.

Von Experte rotesand bestätigt

Gerade als Fahranfänger würde ich keinen Kleinwagen empfehlen.

Zudem sind Klein- und Kompaktklasse am meisten gefragt.

Ein "hässliches Entlein" wie ein Passat 1.6 von ca. 1999 oder ein Ford Focus 1.4 Limousine aus dieser Zeit sind eine gute Idee. Gerne vom Opa, gepflegt und mit den üblichen Parkremplern. Da kommt man mit deinem Budget schon hin, sollte aber jemanden dabei haben, der sich wirklich auskennt.

Kleinanzeigen ist ein guter Tip gewesen.

Außerdem ruhig mal ins lokale Wochenblatt schauen und die Nachbarn fragen. Oft steht "Opas Bester" nach dem tragischen Tod vom Opa noch monatelang herum, weil Oma nicht weiß, wie sie den Verkauf organisieren soll.

Auf diese Weise habe ich im Frühjahr einen fast neuwertigen BMW Cabrio an den Sohn einer Freundin vermittelt. Alle waren zufrieden und Oma freut sich über gelegentliche Bilder von Auto und jugendlichem Käufer mti Freundin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

rotesand  01.09.2025, 11:06

So habe ich mal eine 2004er Mercedes E-Klasse W211 bekommen für 2200 Euro - aus erster Hand, Vorbesitzer 88 Jahre alt, alle Kundendienste bei Mercedes; beim Durchlesen der Akten fiel auf, dass die SBC-Einheit und die anfällige Steuerkette wenige Monate zuvor getauscht worden sind und zugleich vier neue teure Michelin-Reifen aufgezogen wurden.

Das Auto war aber nicht das Richtige für mich, da vollkommen spaßbefreit und mir einfach zu "ältlich" vom Ding her ... ich bin dann auf einen BMW E38 umgestiegen, der sich auf ähnliche Weise angeboten hat und aufgrund krasser Fehlfarbe und merkwürdiger Ausstattung sowie kleinem Diesel und Automatik preislich sehr im Rahmen war - kein Schnäppchen, aber dafür vom BMW-Haus mit Garantie, weil die von dem Auto so überzeugt waren. Bin immer noch glücklich damit.

Für den Benz habe ich bei der Inzahlungnahme vom BMW-Haus noch 3300 Euro bekommen, obwohl ich ihn einige Zeit fuhr und er optisch eher "na ja" war (typische Rentnerkratzer, Lackzustand eher suboptimal).