Gibt es einen Planet der nur aus Methan besteht?

7 Antworten

Nein. Abgesehen davon, dass solche Substanzen in der Natur nicht in derartigen Mengen rein vorliegen, immer gut gemischt sind... Also richtig rein gibt's nix, 90, 95% vielleicht.

Abgesehen davon... Wenn Gasplaneten sich aus dichten Gaswolken oder Eispartikelwolken verdichten, steigt im Inneren die Temperatur und der Druck ins Unermessliche. Das mag so'n Molekül nicht besonders. Viel Hitze und Exotherme Molekül genieße = Dissociation. Im Endeffekt kommt Kohlenstoff und Wasserstoff dabei raus, das schwerere Element formt Dann einen Kern, der Wasserstoff eien Hülle aus Metallischem H... Die äußere Atmosphäre wird wohl nennenswert CH4 behalten.

Mit Sicherheit nicht, denn es gilt, 2 Fragen zu klären:

  1. Kann so ein Planet stabil existieren?
  2. Kann so ein Planet entstehen?

Bei der ersten Frage bin ich mir nicht sicher. Die Masse muss so groß sein, dass an der Oberfläche kein oder fast kein Gas entweicht. Daraus folgt aber ein sehr hoher Druck im Innern. Ob da Methan stabil ist, in irgendeiner Hochdruckmodifikation vielleicht, oder andere Stoffe mit insgesamt gleicher Zusammensetzung, weiß ich nicht.

Bei der zweiten Frage bin ich mir sicher. Planeten entstehen aus Gas- und Staubwolken, meist oder immer in der protoplanetaren Scheibe eines entstehenden Sternes. Und die diese Materie muss einen Ursprung haben, einen natürlichen und keinen fantasischen. Und da gibt es zum einen die Ursprungsmaterie, kurz nach dem Urknall entstanden, ¾ Wasserstoff, ¼ Helium und Spuren von Lithium und Beryllium. Zum anderen gibt es später in Sternen erzeugte Materie, auch Helium, aber eben auch schwerere Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Silizium, Eisen u.v.a. Es gibt einfach keinen Weg, wie sich eine Wolke aus Wasserstoff und Kohlenstoff oder drekt aus Methan bilden könnte.

Von künstliche Methanplaneten, die z.B. als Deckung für Todessterne dienen, sehe ich mal ab.

Nein, das ist praktisch unmöglich. Auch die Gasplaneten brauchten einen festen Kern als Ausgangspunkt für eine weitere gravitative Sammlung freier Gasmoleküle.

Gas allein, das in der ursprünglichen Gas- und Staubansammlung, aus der ein Sternensystem hervorgeht, umhertreibt, wird bei Zündung der Kernfusion des Zentralgestirns in die äußeren Bereiche geblasen.

Woher ich das weiß:Hobby – beobachte mit eigenem Fernrohr seit 1981

Tannibi  05.06.2025, 15:48

Der Schmelzpunkt von Methan ist -183° C.
Wenn es deutlich kälter ist, haben wir den festen Kern.

Nectovelin  05.06.2025, 15:52
@Tannibi

Nein. Dazu müsste das Gas erstmal eine ausreichende Dichte bzw. Konzentration haben. Woher soll die kommen, wenn du Atome bzw. Moleküle pro cm³ an den Fingern einer Hand abzählen kannst? Zudem vergisst du, dass die Temperatur bei zunehmender Dichte dann steigen würde. In den tieferen Schichten des Jupiter werden Gase sogar metallisch. Und trotzdem liegt darunter noch Fels und/oder Metall.

Herfried1973  05.06.2025, 17:08

Der Feste Kern von Gasplaneten kann unter anderen 10000e Grad heißes, unter abartige Druck zu Feststoff verdichtetes Gas sein, zB ein mächtiger Kern aus Metallischem Wasserstoff im Jupiter.

Nectovelin  05.06.2025, 17:11
@Herfried1973

Wie wurden leichte und weit verteilte Gasmoleküle an einem Punkt konzentriert? Alles, was nicht aus Gas besteht, hat größere Masse, höhere Dichte und beeinflusst alles andere stärker als ausgerechnet Gas.

Herfried1973  05.06.2025, 17:29
@Nectovelin

Tatsächlich ist Wasserstoff da viel heikler als Methan. Methan ist im Freien Weltall, in einer Akkretionsscheibe eines neuen Sterns fest. Und wenn es sich verdichtet, aufwärmt, dadurch Gasförmig wird, Kan es Wärme abstrahlen. Wasserstoff kann das sehr schlecht, erst bei starker Ionisation (mehrere Tausend Grad Celsius, siehe Sonne). Wenn aber IR Abstrahlung gelingt, kann sich die Gaswolke weiter verdichten, und dabei reicht gewisser Anteil an Methan CO2 Wasser usw. Aus, dass es auch für den Wasserstoff klappt...

Ach ja und das ganze hat Einfluss auf die frühesten Sterne, und was nötig war diese zu bilden, und wie diese dnn aussahen. Da arbeiten die gleichem Mechanismen...

Es ist sehr unwahrscheinlich das eine Gasmenge in der Größenordnung eines Planeten als Reinstoff vorliegt. Es wird immer Verunreinigungen geben. Daher wird auch ein Planet aus überwiegend Methan einen Kern aus anderen Materialien haben.

Nein. Es sind immer alle wilden Elemente und Verbindungen durcheinander.